Kein Feuer brennt mehr in der Werkstatt von Schmiedemeister Emil Tripps, der wenige Tage vor seinem 78.Geburtstag verstorben ist. Der Niederrimbacher machte den Namen des rund 200 Einwohner zählenden Creglinger Ortsteils weit über die Grenzen hinaus bekannt durch die Werkzeuge, die der als einer der letzten Meister seines Faches herzustellen verstanden hat.
Der am 21. Oktober 1940 geborene Tripps begann damit, dass 1899 sein Großvater, Schmiedemeister Georg Tripps, in den Betrieb der Niederrimbacherin Sofie Heckmann eingeheiratet hat. Wie der Sohn des Paares, Hermann Tripps, erlernten auch dessen Söhne Emil wie auch sein älterer Bruder Hermann das Schmiedehandwerk. Als nach der Zeit in der "drei Meisterschmiede am Werk" waren der Bruder den Betrieb verlassen hat und der Vater verstorben ist, hielt er die Familientradition bis weit über seinen 75.Geburtstag hinaus aufrecht.
400 bis 500 Schultereisen jährlich
In der 1957 erbauten Halle stellte er nicht alltägliche Werkzeuge her, die seit Jahrzehnten, gezeichnet mit "ET", für gute Qualität aus der Werkstatt von Emil Tripps bekannt geworden sind. Zu den 30 verschiedenen Werkzeugen, die er vorwiegend für Dachdecker, Steinmetze, Zimmermänner und Weinbergarbeiter anfertigte, zählen auch die rund 400 bis 500 Schultereisen für Kaminkehrer, die jährlich seine Werkstatt verlassen haben. Zum Einsatz kommen die Sonderanfertigungen im gesamten Bundesgebiet, ebenso wie in der Schweiz, bei Ausgrabungen in Syrien, oder in Tansania.
"Wo es was zu schmieden gibt, da ist der Tripps nicht weit," war das Lebensmotto des Niederrimbachers. Der Handwerker, der im Laufe der Jahrzehnte fünf Lehrlinge zu Schmieden ausgebildet hat, hinterlässt Zeugnisse seines Könnens an verschiedenen von ihm kunstvoll gefertigten Friedhofstoren. Ebenso hat er auf sieben Kirchen, darunter die Creglinger Hergottskirche, die Turmzier erneuert.
Seinen Ruf festigte Tripps nicht zuletzt durch die Schwert-Schmiedekurse. 10 Jahre lang fanden sich regelmäßig Teilnehmer in der Werkstatt ein, um unter seiner fachlichen Anleitung ihr eigenes Schwert zu schmieden. Für Emil Tripps, der in seiner Heimatgemeinde lange Zeit als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr fungiert und im Creglinger Gewerbeverein eingesetzt hat, gibt es keinen Nachfolger.
Die Beisetzung von Emil Tripps, der seine Ehefrau Martha hinterlässt, findet am Montag, 22.Oktober, um 13.30 Uhr in Niederrimbach statt.
*blutet irgendwie mein Herz.
Schade, dass wieder ein Amboss verstummt. Uraltes Wissen im >Schmiede-Handwerk < nahezu verloren ist. Immer wenn ich zB durch Marktbreit im Lkrs. KT komme und an der ehemaligen Schmiede "Franz Maier" in der Obernbreiter Str. vorbeifahre, erinnere ich mich an Franz Maier, der einst Obermeister der KTer Schmiede-Innung war. Seit rund 50 Jahren ist seine Schmiede und Wohnanwesen aus welchen Gründen auch immer, den Verfall preisgegeben. Hau drauf... ist verstummt.
Vielleicht kann die Schmiede von Herrn Tripps wenigstens als "Museum erhalten bleiben. Sein handgeschmiedetes Schwert (Foto) ist >Zeuge seiner hohen >Kunst !
Denkmalschutz würde hier einmal Sinn machen !!!