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Würzburg
Beim neuen Busliniennetz sind jetzt auch die Bürger gefragt
Die Würzburger Buslinien sollen an die Bedürfnisse der Fahrgäste angepasst werden. Dazu sollen genau diese bei Workshops der WVV im Oktober und November befragt werden
Am Hauptbahnhof in Würzburg befindet sich auch der Busbahnhof. Dort starten die Busse des ÖPNV in viele Richtungen der Region.
Foto: Thomas Obermeier | Am Hauptbahnhof in Würzburg befindet sich auch der Busbahnhof. Dort starten die Busse des ÖPNV in viele Richtungen der Region.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:48 Uhr

Der nächste Schritt auf dem Weg zu neuen und möglichst optimal an die Bedürfnisse der Fahrgäste angepassten Buslinien in der Stadt steht bevor: Unter Beteiligung der Bürger sollen die bisher geplanten Veränderungen des Liniennetzes weiter verfeinert werden. Dazu lädt die  Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) ab Mitte Oktober zu drei Bürgerworkshops ein – wenn der Stadtrat am nächsten Donnerstag zustimmt.

Daran gibt es wenig bis keine Zweifel, nachdem die WSB vom Stadtrat nach einem Workshop im Sommer beauftragt wurde, die Optimierung der städtischen Buslinien voranzutreiben. Der Puma-Ausschuss (Planung, Umwelt und Mobilität) hat die Bürgerbeteiligung bei der Neuplanung des Liniennetzes bereits ohne Gegenstimme befürwortet.

Keine einfache Aufgabe

Die Aufgabe ist alles andere als einfach: Das historisch gewachsene Busnetz der WSB mit seinen 23 Linien umfasst knapp 200 Kilometer Strecke mit rund 300 Haltestellen. Änderungen wurden in der Vergangenheit zumeist ohne Blick auf das große Ganze vollzogen, eine komplette Neuplanung ist bisher vor allem aus Kostengründen nicht erfolgt. Das ist inzwischen anders, weil der ÖPNV im Zuge des neuen Programms "Sauber Mobil" attraktiver werden und damit deutlich mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf Bus und Straßenbahn motivieren soll. Bis zu zehn Prozent mehr Fahrgäste soll die WSB in fünf Jahren befördern, erläuterte Stadtkämmerer Robert Scheller im Puma.

Die Netz-Neuplanung ist in grundlegenden Punkten bereits erfolgt: Ergebnis des Workshops Mitte Juli sind so genannte Premium- und Tangential-Linien, deren Einführung als direkte und flotte Verbindungen zwischen den einzelnen Stadtteilen Priorität haben soll. Die Schnelligkeit und Pünktlichkeit der Premiumlinien soll, soweit möglich, durch Bevorrechtigungen an Ampeln und durch eigene Busspuren unterstützt werden.

"Zusätzlich soll es eine Feinerschließung der einzelnen Stadtteile durch eigene Quartierslinien geben", betonte Scheller. Dabei ist auch an On-Demand-Angebote wie Sammeltaxis gedacht: "Damit gehen wir jetzt in die Bürgerbeteiligung. Die Menschen vor Ort werden aufgrund ihrer Erfahrungen sicherlich viel zur Feinerschließung zu sagen haben."

Drei Möglichkeiten, Wünsche einzubringen

Die WSB bietet den Bürgern drei Möglichkeiten, ihre Wünsche und Ideen einzubringen: Online unter www.wvv.de/busnetzplus, klassisch per Postkarte oder bei einem der Bürgerworkshops, die an drei Freitagen jeweils von 16 Uhr bis 20 Uhr im WVV-Casino in der Bahnhofstraße 12 stattfinden werden: Am 11. Oktober sind die nördlichen Stadtteile (Versbach, Lengfeld, Grombühl) dran, am 18. Oktober geht es in den Westen und Süden (Heidingsfeld, Steinbachtal, Zellerau, Dürrbachau) und am 8. November in den Osten (Frauenland, Hubland, Keesburg) des Stadtgebiets.

Die Ergebnisse werden dem Stadtrat beim nächsten ÖPNV-Workshop am 2. Dezember vorgestellt. Das daraus resultierende Gesamtkonzept soll dann im kommenden Frühjahr beschlossen und von der WSB so schnell wie möglich umgesetzt werden. Der Zeitplan gefällt nicht allen Stadträten: Josef Hofmann (FWG) hätte sich den Workshop "deutlich vor den Haushaltsberatungen" im November gewünscht. "Wir müssen nachhaltige Anreize schaffen, wenn wir den ÖPNV stärken wollen. Das gibt es nicht zum Nulltarif", sagte Hofmann.

 
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Mich fragt ja keiner

    und vielleicht ist das auch gut so; aber evtl. könnte es Vorteile haben, die Fahrgastströme zu ermitteln und daraus die notwendige Linienführung abzuleiten (OK, vielleicht ist das ja tatsächlich passiert und steht hier bloß so nicht, dann hab ich nichts gesagt).

    Es bleibt aber sehr zu hoffen, dass in den Workshops mehr die Leute mitmachen, die die Busse in WÜ am meisten nutzen und daher objektiv die Schwachstellen des Systems benennen können, und weniger die Leute, die ohne Rücksicht auf das große Ganze (incl. der Finanzierbarkeit) ihre(!) Maximalforderungen einbringen wollen...

    Auf jeden Fall gut finde ich die Idee mit den Anrufsammeltaxis, denn damit verbindet man prinzipielle Verfügbarkeit eines Angebots und tatsächliche Inanspruchnahme (insbesondere in Schwachlastzeiten) am besten.
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  • reutjo
    Richtig: "Ihr Räte müsst ( feine ) Anreize schaffen für Busse und Strabas !

    Falsch: "das gibt es nicht zum "Nulltarif " !

    Da Sie ( Herr Hofmann ) und Andere angedacht haben, den Talavera-Parkplatz kostenpflichtig zu machen um die Autofahrer (Parkende) zweimal abzukassieren (fürs Parken und die Nutzung öffentlicher Busse und Straba's; sehe ich eine Wiederho-
    lungswahl sehr zweifelhaft !! Melkkühe können auch die Milch zurückhalten!
    Eventueller Tagespreis pro Auto € 5,- ?! 30 Tage im Monat = € 150,- !!! NEIN ein solches *Kreuzchen mach ich NICHT !!!
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