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Würzburg
Bei „Stille Nacht“ wird es emotional: Weihnachtlicher Gottesdienst in der Justizvollzugsanstalt Würzburg
Bischof Franz Jung wünschte den Gefangenen nach dem Gottesdienst einzeln frohe Weihnachten.
Foto: © Markus Hauck (POW) | Bischof Franz Jung wünschte den Gefangenen nach dem Gottesdienst einzeln frohe Weihnachten.
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 25.12.2023 02:44 Uhr

Rund 200 weibliche und männliche Gefangene der Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburg haben sich in der Hauskapelle versammelt, um mit Bischof Franz Jung und Bediensteten und Ehrenamtlichen der JVA einen der zwei ökumenischen weihnachtlichen Gottesdienste zu feiern. Darüber berichtet der Pressedienst des Bischöflichen Ordinariats in einem Schreiben, dem folgender Text entnommen ist.

Es sind vermutlich die belastendsten Tage im Jahr für die rund 600 Frauen und Männer in der JVA Würzburg: Während andere zu Hause bei ihren Familien um den Christbaum feiern, sitzen sie an Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen oft einsam hinter verschlossenen Türen.

„Viele Gefangene sind in diesen Tagen besonders bedrückt. Das betrifft vor allem diejenigen, die diese Zeit zum ersten Mal in der JVA erleben“, beschreibt die katholische Gefängnisseelsorgerin Pastoralreferentin Doris Schäfer die Stimmung hinter Gittern an Weihnachten. Familie und Freunde könnten in dieser Zeit nur eingeschränkt zu Besuch zugelassen werden. Weil zudem die JVA-Betriebe wegen der Feiertage geschlossen seien, entstehe viel Leerlauf. „Wir bieten besonders gutes Essen an. Es gibt Wild, Braten und Geflügel“, sagt JVA-Chef Leitender Regierungsdirektor Ullrich Mann.

Gott will mit den Menschen Neuanfang feiern

„Weihnachten ist das Fest, an dem der Messias als Fürst des Friedens uns einlädt, mit uns selbst und dem eigenen Leben Frieden zu schließen“, sagt Bischof Jung in seiner Predigt. Weihnachten zeige, dass Gott mit den Menschen einen Neuanfang feiern wolle, so wie im Buch des Propheten Jesaja die Rede davon ist, dass aus dem Baumstumpf ein neuer Zweig hervorkommt.  

Musikalisch engagieren sich zahlreiche Frauen und Männer für den weihnachtlichen Gottesdienst. Zum Beispiel der Frauenchor der JVA und der CVJM-Posaunenchor Würzburg. Die evangelische Pfarrerin Astrid Zeilinger trägt das Weihnachtsevangelium vor. Viele Ehrenamtliche, die sich in der Würzburger JVA engagieren, feiern die Vesper mit. Anstaltsleiter Mann wünscht den Gefangenen am Ende des Gottesdienstes ein frohes Weihnachtsfest. „Und wenn Sie in den kommenden Tagen besser mit der Gefühlslage umgehen können als Ihr Nachbar, Ihre Nachbarin, trösten Sie ihn oder sie. Das ist eine wertvolle Form der Gemeinsamkeit.“

Nach dem Segen erklingt „Stille Nacht“, danach warten wieder die Zellen auf die Gefangenen. Bischof Jung und die übrigen Seelsorger verabschieden sie einzeln am Ausgang der Kapelle. 

 
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