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ROTTENDORF
Behindertenbeauftragte berichtet in Rottendorf
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:48 Uhr

Das Amt des oder der kommunalen Behindertenbeauftragten ist im Landkreis Würzburg ein Ehrenamt. Elisabeth Schäfer hat vor zwölf Jahren diese Aufgabe übernommen. Ehrenamtlich heißt für sie aber noch lange nicht, dass sie sich nicht durchsetzen könnte, wenn es darum geht, die Rechte behinderter Menschen zu vertreten und ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen: So gibt es ohne ihre positive Stellungnahme bei Bauvorhaben keine staatliche Förderung.

„Ich bin froh, dass es mit dem Bahnhof nun endlich vorangeht“, stellte sie bei einem Besuch im Rottendorfer Gemeinderat, wo sie ihre Arbeit vorstellte, fest. In Rottendorf hatte sie in den letzten Jahren mehrfach zu tun. Sowohl bei der Sanierung der Grundschule und der Erasmus-Neustetter-Halle als auch bei dem derzeit laufenden barrierefreien Umbau von Bushaltestellen war ihre Rückmeldung gefragt. Ähnliches gilt für Busunternehmen, die nur dann eine Förderung erhalten, wenn sie ihre Busse mit Niederflurtechnik, einem Klappbord und Durchsagen ausstatten.

Auch bei der Erteilung einer Gaststättenerlaubnis etwa nach einer Neuverpachtung ist sie gefragt. Der Antragsteller muss nach dem seit 2003 geltenden Bayerischen Gleichstellungsgesetz Barrierefreiheit nachweisen. Bei den oft jahrhundertealten Wirtshäusern sieht Schäfer noch den größten Spielraum und lässt auch Kompromisslösungen wie den ansonsten verpönten Zugang über die Rückseite des Gebäudes zu: „Wenn man es knallhart nehmen würde, müssten drei Viertel der Lokale schließen, das kann aber auch nicht der Sinn der Sache sein.“

Seit Schäfer als erste 2004 dieses neue Amt übernommen hat, hat sich einiges getan. Das Bewusstsein für die besonderen Belange von Menschen mit Behinderung sei in der Bevölkerung deutlich gestiegen. Auch sie selber trägt dazu bei: Sie hält feste Sprechstunden im Landratsamt, berät und unterstützt die Gemeinden und auch Einzelpersonen. Ihr Appell zum Abschluss der Sitzung: „Leute, denkt an alle Gehandicapten, denkt auch an die Senioren, die nicht mehr Auto fahren können und mit dem Rollator unterwegs sind.“

 
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