Der Veitshöchheimer Stefan Wagner leitet bereits seit Herbst 2009 die Blaskapelle Rittershausen und seit Frühjahr 2010 das Orchester des Musikvereins Veitshöchheim. Unter dem Motto "ein Dirigent, zwei Kapellen, ein Konzert" ging nun am Sonntag in den Mainfrankensälen der Herzenswunsch Wagners in Erfüllung, mit beiden Orchestern ein Gemeinschaftskonzert zu bestreiten. Dieses 2010 wegen Corona ausgefallene Konzert zu seinem zehnjährigen Dirigenten-Jubiläum wurde nun nachgeholt, ebenso auch die Auszeichnung Wagners mit der Dirigentennadel in Bronze der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände.
Diese überreichten der Vorsitzende des Nordbayrischen Musikbundes (MBMB), Markus Schenk, zusammen mit Bürgermeister Jürgen Götz als NBMB-Ehrenkreisvorsitzender. Wie Götz sagte, wende Wagner viel Zeit, Kraft und Energie für sein Wirken in den beiden Orchestern auf. Es gelinge ihm ausgezeichnet, auch junge Menschen für die Musik zu begeistern.
Wie aus einem Guss
Die 71 Musizierenden boten wie aus einem Guss den Blasmusikfans aus beider Orten Märsche, Polkas, konzertante Blasmusik, Medleys aus Operetten-, Film- und Popmusik. Das von Conny Leberfinger moderierte hatte Wagner vorher in vieler Einzelproben in Rittershausen und Veitshöchheim und zuletzt im März bei einem gemeinsamen Probenwochenende einstudiert.
Sofort das Publikum in gute Laune versetzten zu Beginn der Konzertmarsch "Die Sonne geht auf" von Rudi Fischer und nach der Pause der "Steigermarsch" im Arrangement von Otto Wagner. Unter dem Titel "Hofkonzert von Strauss" interpretierte das Orchester schwungvolle Melodien wie "Radetzky-Marsch" und "Wiener Blut". Hervorstachen die neun Posaunen des Orchesters bei den schönsten Melodien aus dem Singspiel "Im Weißen Rössl".
Die Polka "Von Freund zu Freund" von Martin Scharnagl aus dem Jahr 2013 brachte die freundschaftlichen Bande zwischen den beiden Kapellen zum Ausdruck. In Erinnerung riefen die Musizierenden beim Medley "TV-Kultabend" die unvergesslichen Erkennungsmelodien bekannter TV-Serien wie Lindenstraße oder Schwarzwaldklinik. Ein Trompetentrio spielte beim inspirierenden Werk "Bugler`s Holiday" von Leroy Anderson, was die Finger und der Atem hergaben. Aus Walt Disneys Zeichentrickfilm "König der Löwen" setzte das Orchester mit gefühlvoll und ausdrucksstark Highlights der Filmmusik in Szene.
Stürmisch geforderte Zugaben
Wunderschön anzuhören war Bette Midlers Hymne an die Liebe "The Rose", von den beiden Schwestern Theresa Englert und Julia Götz ausgezeichnet gesanglich dargeboten. Den Rhythmus vor gaben die Schlagzeuger beim "Udo Jürgens Medley" mit Ohrwürmern wie "Mit 66 Jahren" und "Aber bitte mit Sahne". Für viele das Highlight war die "80er-KULT(tour)" mit Pop-Liedern aus der Ära der Neuen Deutsche Welle wie "Skandal im Sperrbezirk" und dem Ohrwurm "Sternenhimmel". Beim krönenden Abschluss "Music" vereinten sich die einzelnen Register voluminös im Schlussakkord.
Die stürmisch geforderten Zugaben erfüllte das Orchester mit dem Weltmarsch "Alte Kameraden", der Ballade "Bergwerk" von Rainhard Fendrich und dem Ernst-Mosch-Marsch "Bis bald auf Wiedersehen".