Bis Ostern sind es noch sechs Wochen: Immer noch ist völlig offen, wann Hotels wieder öffnen und Reisewarnungen aufgehoben werden. Welche Art von Tourismus ist an Ostern denkbar? "Wenn wir es schaffen, dass die Infektionszahlen weiter zurückgehen und die Sterberate sinkt, können wir Lockerungen erreichen", sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einer Pressekonferenz des Tourismusverbands Franken am Dienstag. "Unser Ziel muss es sein, dass an Ostern Gaststätten und Hotels wieder geöffnet sind", so der Minister.
Während Sachsen bereits große Skepsis hinsichtlich des Osterurlaubs äußerte, hält der bayerische Innenminister nun dagegen: "Die Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten, dass in Deutschland kein Osterurlaub möglich sein wird, kann ich nicht nachvollziehen", so Herrmann. Unklar sei allerdings, bei welchen Inzidenzwerten Hotels und Gaststätten wieder öffnen könnten. Auch welche Voraussetzungen notwendig seien, um überhaupt zu verreisen, stehe nicht fest – von negativen Corona-Tests über Impfnachweise bis hin zu Quarantäne-Aufenthalten. Herrmann nannte bei der Pressekonferenz die Inzidenz von 35 Infektionen pro 100 000 Einwohnern als Zielmarke.
Die Corona-Pandemie habe die Tourismus-Branche vor extrem schwierige Herausforderungen gestellt, so der Minister. "Und auch die kommende Zeit wird nicht einfach werden." In allen touristischen Bereichen haben die Schließungen und Reiseeinschränkungen zu enormen Rückgängen geführt. Sollten sich die Corona-Mutationen nicht stark in Bayern ausbreiten, dann werde es "sehr schnell Öffnungsschritte" geben. Wenn sich die Mutationen allerdings in der Fläche ausbreiten, würden sich viele Pläne nach hinten verschieben.
Das alles schlägt sich in der fränkischen Tourismusbilanz für das Jahr 2020 nieder: Von Januar bis Dezember 2020 haben rund 5,3 Millionen Gäste Franken besucht, das sind 48,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch bei den Übernachtungen gab es massive Einbrüche: Zählte man 2019 noch 23 Millionen Übernachtungen in Franken, so waren es im Corona-Jahr nur 13,3 Millionen. "Das ergibt ein Minus von 41,8 Prozent", so der Minister.
Wie wird sich Reisen im Vergleich zum letzten Jahr verändern? "Die Richtschnur wird ähnlich wie im letzten Jahr sein", sagte Herrmann. Die Hygienekonzepte der Gastronomie und Hotellerie waren gut und hätten gegriffen. "Wir alle sehnen uns danach, endlich wieder raus zu kommen", so der Innenminister. Allerdings halte er es für unverantwortlich, dass Leute immer noch einen Urlaub in Südafrika buchen und mit dem Virus zurückkommen. "Für uns steht der Urlaub in der Region, in Bayern, im Vordergrund."
Und wofür? Damit ein paar wenige Rücksichtslose und Ignoranten weiterhin eine kurze Zeit ins Ausland reisen.
Großbritannien zeigt uns gerade, welche Maßnahmen möglich wären.
Wir machen die Gaststätten und Hotels wieder auf, schicken die Kids wieder in die Schule und erhöhen unsere Mobilität … und dann schauen wir wieder blöd aus der Wäsche, wenn der nächste Lockdown vor der Tür steht …
Herr, lass‘ doch bitte endlich Hirn vom Himmel fallen!