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Zell
Bayerisches Musik-Kabarett im Zeller Kulturkeller: Hans Well & Wellbappn mit neuer Europa-Hymne
Hans Well (Mitte) und die Wellbappn (von links) Jonas, Tabea und Sarah.
Foto: Sabine Pichler | Hans Well (Mitte) und die Wellbappn (von links) Jonas, Tabea und Sarah.
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 12.06.2022 02:23 Uhr
Hans Well (Mitte) und die Wellbappn (Jonas, Tabea, Sarah) im Zeller Kulturkeller
Foto: Sabine Pichler | Hans Well (Mitte) und die Wellbappn (Jonas, Tabea, Sarah) im Zeller Kulturkeller

Für Hans Well & Wellbappn ging es zum Auftakt ihrer Vatertagstournee – ohne Bollerwagen und Bierfass, dafür mit Akkordeon und Kontrabass – nach Zell a. Main. Folgender Text ist einer Pressemitteilung der Marktgemeinde Zell entnommen.

Die Ankündigung ihrer Homepage lautete: Die Stones und Toten Hosen kommen nach München, die Wellbappn touren aus der Münchner Provinz in die Kultur-Hotspots von Bayern: zuerst nach Zell am Main … Was ist denn schon das Münchner Olympiastadion gegen den Kulturkeller? (Anmerkung des Veranstalters: Natürlich nix!). Das Publikum erlebte im gut gefüllten Kulturkeller fast zwei Stunden bayerische und politisch-gesellschaftskritische Musiksatire auf höchstem Niveau.

Spontan kreiertes Lied

Kreativ startete die Musikerfamilie (Sarah, Tabea und Jonas, samt Papa Hans Well) mit einem spontan von Hans Well kreierten Lied, das beschrieb, wo sich die Gruppe ihrer Meinung nach an diesem Abend befand (Auszug):

"In Zell, als Trinkwasserreservoir von Würzburg bekannt. Wo Würzburg, wenn Zell blockiert, in kurzer Zeit dehydriert.

Wo ma jetz aber an Goldschmied von der Zeller Mitte ois Bürgermeister besoldet, damit er Zell am Main vergoldet.

Wo ma de Kinder, die Ewigkeit so erklärt: Des is dann, wenn für de Rose amoi a Pächter gfundn werd.

Wo ma in Würzburg den Grünen Zweiten Bürgermeister hasst, weil er am Talavera-Parkplotz Parkgebühren erlasst.

Wo da Söder de Marienberg-Lehrkolonie am liabstn privatisiert und de Pächterschar verzweifelt dagegen protestiert.

Wo de Kickers so schlecht zuin, dass boid gegan FC Zell spuin.

Wo aber jedem Oberbayern in der Gegend oans sofort auffoit, der unterfränkische Dialekt is der erotischste auf da ganzn Woit."

Bayerisch-widerborstig

Doch nicht fränkisch-erotisch, sondern bayrisch-widerborstig ging es im Anschluss weiter. Und musikalisch dazu, denn die drei Well’schen Sprösslinge sind ausgebildete Musiker. Tabea ist Profi an der Geige, Sarah spielt Bratsche und Jonas Trompete und Kontrabass. Aber es kamen auch Gitarre, Akkordeon, Strohgeige, Tuba, Waschbrett und mehr zum Einsatz.

Das kritische Quartett gab Denkanstöße in Reimform mit Themen wie den Missbrauchsfällen der Kirchen, der Digitalisierung bis in den Kindergarten und dem Verhalten einzelner Politiker in Corona- und Kriegszeiten.

Neue Europa-Hymne

Vielleicht hatte nicht jeder Franke im Publikum jedes bayerische Wort verstanden, die Stimmung war trotzdem großartig und am Ende der Veranstaltung freute man sich über die Zugabe mit dem Textvorschlag zur Europa-Hymne: "Alle Menschen werden Brüder, Ukrainer, Syrer, Männer, Frau‘n. Gewalt und Kriege, nie mehr wieder, so wollen wir die Zukunft bau’n!"

Am 9. Juli geht's im Kulturkeller weiter mit Kabarett aus Bayern. Franziska Wanninger gibt im Kulturkeller ihr Debüt.

 
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