Der Würzburger Bauunternehmer Werner Kraft war entscheidend am Wiederaufbau der Stadt Würzburg beteiligt. An diesem Donnerstag, 7. September, feiert er seinen 100. Geburtstag.
Nach Maurerlehre und Studium des Bauingenieurwesens, Kriegsteilnahme und Gefangenschaft kam der aus Ostpreußen stammende Werner Kraft rein zufällig nach Würzburg. Schon am zweiten Tag nach seiner Ankunft lernte er seine Frau Helga aus dem Hause Schlier kennen. Im Mai dieses Jahres durfte das Ehepaar zusammen die Gnadenhochzeit feiern.
Firma vor 70 Jahren gegründet
Nach Verlust des elterlichen Betriebes in Ostpreußen gründete Werner Kraft vor 70 Jahren eine neue Firma in Würzburg. Mit eiserner Disziplin und viel Risikobereitschaft baute er die zerstörte Stadt Würzburg, die ihm nach dem Verlust seiner Heimat schnell ans Herz gewachsen war, wieder mit auf.
Zu den zahlreichen von ihm erstellten Bauwerken gehören Mozart-Gymnasium, Regierung von Unterfranken, Stadttheater, viele Instituts- und Krankenhausbauten, Schulen, Verwaltungs- und Betriebsgebäude, Parkhäuser und Tiefgaragen, Müllheizkraftwerk, Ausbildungs- und Technologiezentrum sowie Verwaltungsgebäude der Industrie- und Handelskammer, Wohnanlagen und Brücken.
Derzeit leistet die Firma Kraft den Wiederaufbau des Ostflügels der Burg Brattenstein in Röttingen, die Bauhoferweiterung in Kürnach und die Aufstockung des Verwaltungsgebäudes des Müllheizkraftwerkes, das noch im September bezogen wird.
Die Firmengruppe, die seit 1991 von Krafts Sohn Hans-Werner geführt wird, hat sich neben Rohbau-Erstellung auf Projektentwicklung, schlüsselfertige Bauausführung sowie Verwaltung und Instandhaltung der von ihr realisierten Baumaßnahmen spezialisiert.
Werner Kraft gehörte jahrelang Gremien der IHK an, dabei für zwei Amtsperioden als Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Er ist Mitglied des Universitätsbundes, der Fördergesellschaft der Fachhochschule, des Rotary Clubs, des Stadtmarketings „Würzburg macht Spaß“, des Theaterfördervereins „Rosenkavaliere“, der Deutschen Herzstiftung INTUS sowie zahlreicher weiterer gemeinnütziger Organisationen. In seiner Freizeit ruderte Werner Kraft im ARCW, dessen Ehrenmitglied er ist.
Viele Ehrungen
Für seinen Einsatz im Vorstand der Fördergesellschaft der Fachhochschule, insbesondere für die praxisnahe Ausbildung im Bauingenieurwesen, wurde er 1995 zum Ehrensenator der FH ernannt. Ausgezeichnet wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und der Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft. Dem Ehepaar wurde für ihr verdienstvolles Engagement für die Stadt zu ihrer Eisernen Hochzeit der „Tanzende Schäfer“ überreicht.
Am liebsten verbringt der Jubilar viel Zeit mit seiner Frau, den beiden Kindern, acht Enkelkindern und drei Urenkeln. Im Alter erlernte der Jubilar den Umgang mit den neuen Medien, er surft gerne im Internet und schreibt mit Begeisterung E-Mails. Besonders dankbar ist Werner Kraft den Würzburger Ärzten, deren Ratschläge er mit eiserner Disziplin befolgt, und für die Gnade Gottes, seinen 100. Geburtstag bei geistiger Frische und Gesundheit feiern zu dürfen.