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GREUSSENHEIM
Baustopp am Windrad: Gericht gibt Eilantrag des UL statt
Baustopp am Windrad: Gericht gibt Eilantrag des UL statt
Von unserem Redaktionsmitglied Rainer Stumpf
 |  aktualisiert: 11.12.2019 10:22 Uhr

Die Baywa r.e. hat die Bauarbeiten an ihrem Windkraftprojekt Hettstadt in der Nähe des Gutes Greußenheim bis auf weiteres eingestellt. Hintergrund ist ein Eilantrag von Gut Greußenheim, den das Verwaltungsgericht Würzburg (VG) stattgegeben hat. Anhänger der Glaubensgemeinschaft Universelles Leben bewirtschaften Gut Greußenheim, das sie Terra Nova nennen.
Noch am Donnerstag früh haben Verantwortliche des Gutes offenbar versucht, mit Containern die Anlieferung der Rotorblätter in Greußenheim zu stoppen. Am späten Nachmittag sagte dann auf Anfrage Hermann Dürr vom Gut Greußenheim, die Sache mit den Containern sei abgeschlossen. Mit der Baueinstellung wurde auch der Schwertransport der Rotorblätter abgesagt. Ursprünglich sollte der Transport in der Nacht von Freitag auf Samstag erfolgen.
Baywa r.e. hat Rechtsmittel gegen den Beschluss des Gerichts eingelegt. Wie einer Pressemitteilung des Unternehmens zu entnehmen ist, „liegen alle erforderlichen Genehmigungen und Umweltprüfungen zum Bau des Windrades vor. Zudem handelt es sich um ein Sondergebiet für Windkraftnutzung. Die Verantwortlichen des Gutes befürchten, das Windrad könnte die Gemüse- und Spalierobstflächen verschatten und nützliche Vögel vergrämen. Das Windkraftrad ist bereits bis auf die Rotoren fertiggestellt.
Im April 2014 hat die Baywa r.e. mit dem Bau der Windenergieanlage auf Hettstadter Gemarkung begonnen. Die Genehmigungen einschließlich der Umweltprüfungen lagen vor. In der Nachbarschaft laufen bereits seit Jahren Windturbinen eines anderen Betreibers.
Gegen die Baugenehmigung klagt das Gut Greußenheim seit Ende Juni, so eine Sprecherin der Baywa. Um die Bauarbeiten abschließen zu können, beantragte BayWa r.e. daraufhin den sofortigen Vollzug der Genehmigung. Das Landratsamt Würzburg gab dem Antrag statt, sodass BayWa r.e. die Arbeiten fortführte. Das Verwaltungsgericht Würzburg hat nun am 10. Juli diesen Sofortvollzug aufgrund des Eilantrags von Gut Greußenheim außer Kraft gesetzt und damit einen Baustopp bewirkt. BayWa r.e. hat daraufhin die Bautätigkeiten vor Ort eingestellt und Maßnahmen zur Baustellensicherung eingeleitet.

Die BayWa r.e. (renewable energy) GmbH: Sie ist eine hundertprozentige Beteiligung der Baywa AG und bündelt die Konzernaktivitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien. Gegründet 2009 mit Sitz in München fungiert BayWa r.e. als Holding für mehrere Gesellschaften in den Geschäftsfeldern Solarenergie, Windenergie, Bioenergie und Geothermie. Das Spektrum der Geschäftsaktivitäten reicht von der Projektentwicklung und -realisierung über den PV-Handel bis zu Beratungsdienstleistungen. Im Servicebereich deckt BayWa r.e. die Anlagenbetreuung inklusive Wartung ab und übernimmt die kaufmännische Betriebsführung. Auch die Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien, der Handel mit Biomethan sowie der Vertrieb von Ökostrom und Ökogas an Privat- und Gewerbekunden gehören zum Leistungsspektrum.

 
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    wie das Gericht spurt, wenn das UL "befiehlt". Wenn alle rechtlichen Voraussetzungen für den Bau erfüllt waren und das Gericht so entscheidet, könnte man glatt auf die Idee kommen, hier gilt das Motto: "Wes Brot ich ess, ...."
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  • D. P.
    Das Thema eignet sich nicht für Polemik gegen die Projekte von Gut Greußenheim bzw. Terra Nova, wie das Gut mittlerweile genannt wird. Für die Genehmigung von Windrädern gibt es Gesetze. Und wenn diese hier nicht eingehalten wurden und die Genehmigung deshalb fehlerhaft war, dann ist der Baustopp die logische Konsequenz. Dann würde der Rechtsstaat hier mal funktionieren.
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  • M. B.
    http://www.zfk.de/strom/erneuerbare-energien/wind/artikel/religionsgemeinschaft-stoppt-windkraftprojekt.html
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  • k. f.
    das ul ist tod. aber falsch geglaubt - sie leben noch. wieder mal ein einspruch den sie gewonnen haben, und dies sogar ohne rechtsanwalt sailer, der sich ja seit einigen jahren aus ihren reihen verabschiedet hat. steht nun das ganze gericht hinter ihnen? vielleicht sollte man mal im gut greußenheim den strom abschalten und die damen und herren mit fahrrädern durch strampeln den strom erzeugen lassen?? grinsen grinsen grinsen
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  • m. w.
    Zur gleichen Zeit hat die PV 14,98GW produziert, das ist im Übrigen weit mehr, als alle AKW`s zusammen erzeugen könnten!
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  • A. F.
    Was denn?

    Das UL gibt mal wieder ein "Lebenszeichen" von sich?

    Wenn ich die Argumentation dieser Sekte, die man vielleicht auch als die Deutsche Gründlichkeit von Scientology bezeichnen kann (Scientology ist ja immerhin "nur" ein "US-Import", dann muss ich aufpassen, dass ich nicht Brustschmerzen vor Lachen bekomme!

    Oder anders ausgedrückt: man kann nur hoffen, dass Baywa mit dem Einlegen von Rechtsmittel Erfolg hat und weiterbauen darf!
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    Wenn das Windrad genehmigt war und alles korrekt abgelaufen ist, sollte Baywa Erfolg haben.
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    des Gutes befürchten, das Windrad könnte die Gemüse- und Spalierobstflächen verschatten und nützliche Vögel vergrämen."

    Falsch!!

    Die Verantwortlichen bocken rum, weil sie ihren Jesus da nicht hinstellen durften.
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