Die Sparda-Bank Nürnberg, zu der auch der Standort Würzburg am Barbarossaplatz gehört, hat ein bewegtes Geschäftsjahr mit Licht und Schatten hinter sich. Darüber hat am Dienstag Vorstandsmitglied Markus Lehnemann auf dem digitalen Bilanz-Pressegespräch berichtet.
In ihrem Kerngeschäft, der Baufinanzierung, ist die sozial engagierte Genossenschaftsbank 2020 weitergewachsen. Die Baufinanzierungszusagen lagen zum 31. Dezember bei 669,4 Millionen Euro. "Würzburg hat dazu mit 54,4 Millionen Euro wieder einen hohen Anteil beigetragen", so Lehnemann. "Die eigenen vier Wände – das ist nach wie vor der Traum vieler Würzburger." Auch die privaten Kreditzusagen seien 2020 erneut angestiegen. Der Sparda-Vorstand erklärt sich das unter anderem mit dem Niedrigzinsumfeld, das wieder zu vielen Modernisierungen geführt hätte.
Die seit Jahren anhaltenden Minizinsen sind für eine Bank allerdings eher Fluch als Segen. Bei der Sparda-Bank macht sich das neben generell niedrigeren Margen beispielsweise beim geringeren Bausparvolumen bemerkbar. Es ging insgesamt um 5,7 Prozent zurück, in Würzburg sogar um fast 41,8 Prozent. Zum ersten Mal nahm 2020 auch die Zahl der Girokonten ab, für den Standort Würzburg um 2,5 Prozent von 22 258 auf 21 710.
Lehnemann machte diesen Rückgang an zwei Gründen fest. "Zum einen ist es in Corona-Zeiten schwierig, Neumitglieder zu gewinnen. Zum anderen sind einige wegen der zum Jahresbeginn eingeführten Gebühren zu Direktbanken gewechselt." Seit dem 1. Januar verlangt die Bank pauschal fünf Euro monatlich an Kontogebühren, sieht sich dafür im Servicebereich gut aufgestellt.
Kooperationspartner Weltsparen
So hat das Genossenschaftsinstitut 2020 neben dem florierenden Kreditgeschäft nicht nur 20 Millionen Euro Anlagegelder an den neuen Kooperationspartner Weltsparen vermittelt, sondern kann auch große Steigerungsraten im Fondsgeschäft vorweisen. "Mittlerweile investieren fast 25 Prozent unserer Kunden in Aktien und Fonds. Vor einigen Jahren waren es noch 10 bis 15 Prozent", sagte Lehnemann. Der Standort Würzburg hat hier 2020 eine außerordentlich hohe Wachstumsrate von 48,9 Prozent auf 16,2 Millionen Euro verbuchen können.
Die Kreditausfälle sind bislang nur sehr gering, sodass die Sparda-Bank – trotz aller Corona-Risiken – durchaus optimistisch ins 90. Jahr ihres Bestehens blickt. Verstärkt tritt man auch als Bauherr für (soziale) Wohnungsprojekte auf, bisher überwiegend im Nürnberger Land. Lehnemann zufolge ist man aber auch an einem vielversprechenden Projekt in Mainfranken dran.