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Dipbach
Baugebiet in Dipbach soll wie geplant ausgeführt werden
Durch die Bayernstraße in Dipbach wird wird das künftige Baugebiet „Püssensheimer Straße“ mit seinen 17 Wohnbauplätzen erschlossen.
Foto: Irene Konrad | Durch die Bayernstraße in Dipbach wird wird das künftige Baugebiet „Püssensheimer Straße“ mit seinen 17 Wohnbauplätzen erschlossen.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 06.06.2021 02:14 Uhr

Eine kurze Tagesordnung, aber eine lange Sitzung hatten die Mitglieder des Gemeinderats in Bergtheim. Es ging um die „Behandlung der eingegangenen Stellungnahmen der Öffentlichkeit“ für die beiden neuen Baugebiete „Unterm Dorf 4“ in Opferbaum und „Püssensheimer Straße“ in Dipbach mit jeweils 17 Wohnbauplätzen. In Opferbaum wurden keine Einwände erhoben. Aus Dipbach gingen 21 Einwendungen zum Bebauungsplan ein.

Eineinhalb Stunden las Bürgermeister Konrad Schlier die ausführlichen Einwendungen besorgter Bürgerinnen und Bürger sowie die Stellungnahme der Verwaltungsgemeinschaft Bergtheim vor. Die Mitglieder des Gemeinderats debattierten darüber, anwesende Zuhörer bekamen das Wort, Bauamtsleiter Steffen Guth-Portain verdeutlichte mit Schaubildern die örtliche Situation und es gab Erläuterungen des Straßenbauamts Würzburg weiter.

Nach den ausführlichen Abwägungen stimmte das Ratsgremium mit zwölf gegen drei Stimmen ab, dass die Einwendungen zur Kenntnis genommen wurden, aber das Baugebiet „Püssensheimer Straße“ jedoch weiter so geplant und ausgeführt werden soll. Ein Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan wurde noch nicht gefasst, weil erst noch die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange behandelt werden müssen.

Zehn Themenkomplexe

Die Stellungnahme der Verwaltungsgemeinschaft Bergtheim als Antwort auf die Einwendungen der Öffentlichkeit umfasste allein sieben Seiten Papier. Sie gliedert sich in die zehn Themenkomplexe, die bei den Einwendungen aus dem Dorf vorkamen. Es ging um Bekanntmachungen und Fristen, Artenschutz, die Entwässerung, Eigentumsrechte, die Innenentwicklung, den Begriff „ortsansässige Bürger“, den Gemeindehaushalt, künftige Bauplatzpreise oder den Klimawandel.

Weil sich alle 21 Einwendungen mit der Lage und Zufahrt der künftigen „Satellitensiedlung“ am Ortsrand befassten, kamen vor allem der Flächennutzungsplan in Dipbach, die Verkehrssicherheit und die „Zufahrt über die Bayernstraße“ zur Sprache. Letztendlich überzeugten die „stichhaltigen Argumente“ sowohl Gemeinderäte als auch Zuhörer.

Flächen fehlen

Ein Kreisverkehr auf der Staatsstraße 2270 würde aufgrund der untergeordneten Nutzung nicht genehmigt. Auch eine Linksabbiegespur könne als Zufahrt nur in Spiegelung der Einmündung Kantstraße erfolgen, erklärt das Straßenbauamt. Für beide Variationen der direkten Zufahrt fehlt es an den nötigen Flächen. Von vier privaten Grundstücksbesitzern habe nur einer seine konkrete Verkaufsbereitschaft erklärt.

Die Zufahrt über die Bayernstraße bedeute weniger Flächenversiegelung und eine höhere Wirtschaftlichkeit für die Bauwilligen. Ganz abgesehen davon, dass der Bau einer Linksabbiegespur auf der Staatsstraße ein mehrjähriges Genehmigungsverfahren bedingen würde. Aufgrund der Umlegungskosten erhöhe sich der Quadratmeterpreis des Baugebiets bei einer direkten Zufahrt um knapp 70 Euro. Ob das im Interesse der Bauherren liege?

Trotz der „schlüssigen Begründungen“ der Ämter stimmten die Gemeinderäte Michael Burger, Carsten Volkrodt und Rudi Faatz gegen die Weiterplanung des Baugebiets wie bisher. „Wir lehnen das Wohnbauprojekt Püssensheimer Straße nicht komplett ab, aber wir möchten ein Statement setzen dafür, dass die Planung dafür äußerst ungünstig gelaufen ist“, erklärt Gemeinderat Burger.

Bewohner früher einbinden

Er und seine Parteifreunde der Grünen streben „eine grundsätzliche Neuausrichtung der Gesprächskultur“ an. Wenn die Dorfbewohner früher in die Planungen, Entwicklungen und Fakten eingebunden gewesen wären, hätten alle Beteiligten Zeit und Nerven sparen können, beschreibt Michael Burger seine Gesinnung. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit sei trotz Corona-Pandemie zwar erschwerter, aber möglich gewesen.

Elf der 17 Bauplätze in Dipbach sind in einer ersten Runde nach einem Punktesystem bereits vergeben worden. Eine zweite Vergaberunde folgt demnächst. Das Interesse an den Bauplätzen in Dipbach ist mit ursprünglich 57 Bewerbungen groß.

Unter dem Punkt Verschiedenes ging es um das Aufstellen sinnvoller Verkehrsschilder in Bergtheim, eine Bruchsteinmauer am Beachvolleyballplatz, die Zusammenarbeit bei der Neugestaltung der gemeindlichen Spielplätze und Fragen zum Stand der geplanten Machbarkeitsstudie des „Projekts Mainwasser“ sowie zu Alternativen zum abgesagten Hüttendorf in den Sommerferien.

 
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