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GERBRUNN
Bauernmarkt setzt auf Direktvermarkter aus der Region
Vor allem Obst und Gemüse, wie hier am Stand der Gärtnerei Bastian Reitzenstein, aber auch Fleisch und Imkereiprodukte gibt es beim Bauernmarkt an der Eichendorffschule in Gerbrunn zu kaufen.
Foto: Traudl Baumeister | Vor allem Obst und Gemüse, wie hier am Stand der Gärtnerei Bastian Reitzenstein, aber auch Fleisch und Imkereiprodukte gibt es beim Bauernmarkt an der Eichendorffschule in Gerbrunn zu kaufen.
Traudl Baumeister
Traudl Baumeister
 |  aktualisiert: 10.06.2017 03:21 Uhr

Unverpackte, nicht in Plastik eingeschweißte Ware aus der Region, wenn möglich biologisch erzeugt. Diese Wünsche stehen bei vielen Verbrauchern ganz oben. Auch für Almut Hädicke, Vera Albertova und Claudia Gräsle aus Gerbrunn beispielsweise sind diese Aspekte beim Einkaufen ganz wichtig. Beide nutzen aus diesem Grund den Gerbrunner Bauernmarkt. Freitagmachmittags, zwischen 14 und 17 Uhr, gehört der Gang auf den Hof der Eichendorffschule zu ihrem Wochenplan.

Dann nämlich bieten insgesamt fünf Direktvermarkter aus der Region ihre Produkte dort an. Allerdings mit eher mäßigem Erfolg, bestätigen alle fünf. „Es könnten gern etwas mehr Kunden sein“, sagt etwa Benno Wörle aus Unterpleichfeld. So richtig geboomt habe der Gerbrunner Bauernmarkt noch nie, berichtet der Biolandwirt aus seiner etwa vierjährigen Erfahrung dort. Aber die Kunden, die kämen, seien treu, betont er. Dass es in letzter Zeit immer weniger werden, könne er auch nicht sagen. Aber in Veitshöchheim beispielsweise, wo alle Gerbrunner Händler am Freitagvormittag Station machen, sei deutlich mehr los.

Das könne allerdings auch an der Uhrzeit liegen, vermutet Wörles Kollegin, am Nachbarwagen der Rimparer Gärtnerei Bastian Reitzenstein. „Gerade im Sommer, wenn es mittags richtig heiß wird, gehen die Leute halt lieber am Vormittag einkaufen“, hat sie beobachtet.

Beide Händler ersetzen in Gerbrunn seit drei, vier Jahren eine frühere Anbieterin, die jetzt ganztägig auf dem Würzburger Wochenmarkt Gemüse, Salat und Obst verkauft.

Schon etwas länger, seit 2008, ist Maria Rügamer mit ihren Imkereiprodukten dabei. Sie erinnert sich, dass der Markt früher, als es noch mehr Stände gab, besser besucht war. Besonders seit der Käse- und der Fischwagen nicht mehr kämen, seien die Kundenzahlen gesunken.

An den Gerüchten allerdings, die immer wieder im Ort kursieren, der Markt wurde ganz und gar geschlossen, sei definitiv nichts dran. Das bestätigen auch alle ihre Kollegen. „Dass es überhaupt Überlegungen dazu gab, davon wussten wir gar nichts“, kommentiert Wörle entsprechende Aussagen im Gemeinderat. Nur für Gerbrunn den Wagen zu bepacken, rentiere sich zwar nicht, sagt er. Aber im Doppelpack mit Veitshöchheim sei es kein Problem.

Nur alle zwei Wochen kommt der Wagen der Familie Friedrich Schäfer mit Geflügel- und Kaninchenfleisch. Anders als ihre Kollegen, die jeweils vom Veitshöchheimer Markt weiterziehen nach Gerbrunn, wechselt Irene Schäfer ab, steht eine Woche vormittags in Veitshöchheim und in der nächsten Woche am Nachmittag in Gerbrunn. „Wenn man alles selber macht, wird es sonst einfach zu viel“, gesteht die Chefin. Und benennt damit auch ein Problem vieler kleiner Direktvermarkter: Die richtige Balance zu finden zwischen der Arbeit zu Hause und dem Verkauf außerorts.

Ihre Kollegin Heike Schumann, Landwirtin und Direktvermarkterin aus Unterickelsheim, hat neben Fleisch, auch Wurst und Käse von Ziege und Schaf im Angebot – und meist alle Hände voll zu tun. „Am Fleischstand gibt es definitiv immer eine Schlange“, sagen erfahrene Einkäufer. Manchmal müssen die Kunden sogar auf Heike Schuhmann warten. Nicht immer schafft sie es, sich rechtzeitig aus Veitshöchheim loszueisen, und um 14 Uhr vor der Eichendorffschule zu sein.

Dafür, dass die Familie Schäfer nach Gerbrunn kommt, hat allerdings auch Heike Schuhmann gesorgt. „Es wäre schön, es würden sich auch noch weitere neue Marktanbieter finden“, sagt denn auch Maria Rügamer quasi stellvertretend für alle. Mehr Stände ziehen eben auch mehr Kundschaft an.

Wobei es in Gerbrunn in erster Linie Stammkunden gibt, die sich sogar bei den Händlern abmelden, wenn sie in Urlaub sind. So wie das sehbehinderte Ehepaar, das normalerweise jede Woche kommt, erzählt Rügamer. „Die Beiden sind glücklich darüber, dass es diesen Markt gibt“, fährt sie fort. Nicht nur weil sie hier die Ware anfassen, fühlen, riechen und begreifen können, sondern auch weil sie an den Marktständen das bekommen, was es im Supermarkt eher selten gibt: individuelle Beratung beim Einkauf.

Seit 2008 kommt Maria Rügamer mit ihren Imkereiprodukten zum Gerbrunner Bauernmarkt.
| Seit 2008 kommt Maria Rügamer mit ihren Imkereiprodukten zum Gerbrunner Bauernmarkt.
 
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