Wenn man die Frankfurter Straße stadtauswärts fährt, fallen sie auf den ersten Blick kaum auf, so werden die beiden Häuser von den Bäumen verdeckt. Seit Sommer vorigen Jahres stehen dort zwei neue Gebäude der Stadtbau an der Einmündung der Max-Planck-Straße. "Wir haben nach Flächen gesucht, wo wir innerstädtisch neuen Wohnraum entwickeln können", erläutert Stadtbau-Chef Hans Sartoris beim Ortstermin. "Da sind uns die Pavillons aufgefallen."
Dort, wo sich früher Trinkhalle, Friseur und Afrika-Shop in eingeschossigen Pavillons als eine Art kleines örtliches Zentrum befanden, stehen nun zwei würfelförmige Gebäude mit jeweils vier Stockwerken. Die großen Bäume zur Frankfurter Straße hin blieben erhalten, rundherum werden gerade die Außenanlagen hergerichtet. Junge Bäume mit Wurzelballen in Säcken warten darauf eingepflanzt zu werden. Auch die benachbarten Häuser gehören zur Stadtbau", erläutert Sartoris, "deswegen werden die Bereiche jetzt für alle als Treffpunkt gestaltet." Schon Anfang Juni werden nämlich die neuen Mieter einziehen.
Was ist nun das Besondere? "Das sind Holzhybridhäuser aus Stahlbeton und Holz", weiß Sartoris. "Wir wollten die Bauzeit so kurz wie möglich halten, um die Anwohner nicht über Gebühr zu belästigen. 14 Monate dauerte der Bau lediglich, die Hauptrolle bei der Wahl der Baustoffe spielte aber die ökologische Nachhaltigkeit. "Die Betonherstellung verursacht ein gutes Drittel des weltweiten CO2-Ausstoßes", weiß Sartoris. Das verwendete Holz komme aus europäischen Wirtschaftswäldern. Und auch die Kosten spielten eine Rolle. "Der Bau wird nicht teurer, als wenn wir auf herkömmliche Weise gebaut hätten, am Ende ist er sogar wahrscheinlich etwas günstiger", hofft er.
"Deswegen wollten wir weg von der konventionellen Bauweise und die Vorteile beider Baustoffe nutzen", erklärt der Stadtbau-Chef. Weil sich das Pilotprojekt in der Zellerau als erfolgreich erwiesen habe, sollen auch in der Bayernstraße in der Lindleinsmühle bald Wohnungen mit dieser Bauweise errichtet werden, kündigt er an. Wie sehen die Vorteile der neuen Häuser aus?
Treppenhäuser und Zwischendecken sind zur Versteifung aus Beton
"Die Treppenhäuser und die Zwischendecken sind zur Versteifung aus Beton", erläutert Projektleiter Kilian Ulsamer, "die Wände hingegen bestehen aus Holz". Weil alle Bauteile so bemessen waren, dass sie auf Tiefladern transportiert werden konnten, verkürzte sich die reine Bauzeit. "Es dauerte jeweils nur eine Woche, bis ein Stockwerk fertiggestellt war", sagt Stadtbau-Bereichsleiter Matthias Schubert. Insgesamt dauerte der Rohbau der beiden Häuser nur sechs Wochen.
Dabei kamen auch die 16 Meter langen Fassadenteile aus Holz komplett vormontiert mit den Fenstern und Rolläden darin per Tieflader. Sogar die Bäder waren komplett fertig und wurden vom Lkw mit einem Kran eingehoben. "Das erspart uns Zeit für die Abnahme und die Beseitigung eventueller Reklamationen", so Schubert. Auch schaffe Holz einfach ein angenehmeres Wohnklima, führt er an. Alle Wohnungen sind barrierefrei, angeschlossen sind sie an das Fernwärmenetz der Stadt.
Schall- und Brandschutzauflagen werden genauso erfüllt, wie bei herkömmlichen Bauten
"Das sind aber trotzdem keine Plattenbauten", betont Sartoris. Schall- und Brandschutzauflagen würden genauso erfüllt, wie bei herkömmlichen Bauten. "Wir haben uns einen Hersteller gesucht, der schon gut zwölf Jahre Erfahrung mit dieser Bauweise hat, da gibt es noch nicht so viele", erklärt Sartoris weiter. Zudem konnte dieser die für den geförderten Wohnungsbau notwendigen Grundrisse liefern. "Die wissen was gefordert ist, da waren viele Fragen schon beantwortet, bevor sie gestellt werden konnten", fügt Schubert hinzu.
Pro Stockwerk gibt es drei Wohnungen, eine Vier-Zimmer-Wohnung mit 93 Quadratmetern, eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern und eine Eineinhalb-Zimmer-Wohnung mit 37 Quadratmetern, jeweils mit einem großen Balkon. Und weil sie zu 100 Prozent im geförderten Wohnungsbau errichtet wurden, kostet der Quadratmeter kalt zwischen 5,50 und 7,50 Euro. Bis auf eine Vier-Zimmer-Wohnung waren Mitte dieser Woche bereits alle Wohnungen vergeben.
danke für Ihre Fragen und Ihr Interesse .
- Alle 24 Wohnungen , also 100 Prozent , sind gefördert , in drei vom Freistaat in der Förderrichtlinie festgelegten Einkommensstufen ( siehe unsere homepage mit den Einkommensgrenzen)
- die 10 Euro Anerkennungsmiete brauchen wir , um solche Projekte überhaupt mit einer schwarzen Null abschliessen zu können - ansonsten müssten sie von unseren anderen Mietern quersubventioniert werden und das wollen wir nicht
- Aufgrund der stark angestiegenen Baukosten müssen wir im frei finanzierten Neubau leider nahe an die Marktmiete , bleiben aber in der Regel 10 bis 15 Prozent darunter
Hans Sartoris
Danke für die Antworten
kurze Rückfragen:
In diesem Fall sind es also dann so, dass alle Wohnungen gefördert sind, aber ziehen dann auch immer tatsächlich sozial benachteiligte Mieter ein oder kann da auch jeder andere wieder für 10-12€/qm rein? Wie ist da die Quote generell bei ihren über 5000 Wohnungen?
Wenn die stadtbau eigentlich nur eine schwarze Null erzielen möchte um kostendeckend zu arbeiten, was passiert dann mit den Millionenüberschüssen aus den letzten Jahren?
Fließt da Geld an die Mutter(Stadt Würzburg) zurück um zb andere Sachen(Kultur, Sport, Fahrradwege, öpnv) zu fördern oder verbleiben die Gewinne bei der stadtbau?
Das Sie 10-15% unter den Marktpreisen vermieten, kann ich aus dem eigenen Umfeld nicht bestätigen, denn da wurden im Neubau auch schon bis zu 12€/qm aufgerufen, zb hubland/bossiviertel
Generell fehlt bezahlbarer Wohnraum (Miete UND Kauf) für normal Verdienende, was vielleicht auch Ziel einer städtischen Wohnbautochter sein sollte?
Und wieviele der Wohnungen überhaupt vergünstigt für den sozial schwächeren Mieter sind, steht auch nirgends oder sind es tatsächlich alle? Vielleicht kann man das mal hinterfragen liebe Mainpost!
Klar, funktioniert sozialer Wohnbau so, aber die stadtbau stellt sich immer gerne so hin, dass sie gerade mal kostendeckend gönnerhaft günstigen Wohnraum zur Verfügung stellt, jedoch ist das ein ganz normales wirtschaftliches Unternehmen, welches zuerst mal auf Profit aus ist und wenn man als Mieter nicht in das geförderte Raster fällt, auch mal bis zu 12€/qm zahlt, also den ganz normalen Marktpreis in Würzburg.
sieht man dann an den großen Suv`s
die vor der Tür parken!