In der Sache war sich der Bauausschuss am Donnerstagabend einig: Margetshöchheim braucht zusätzlichen Wohnraum. So wurde dem Bauvorhaben zur Errichtung von fünf Mehrfamilienwohnhäusern mit insgesamt 25 Wohneinheiten fraktionsübergreifend zugestimmt. Die Gebäudekomplexe sollen auf dem ehemaligen Götz-Gelände zwischen dem Wiesenweg und der Straße am Scheckert, oberhalb vom bestehenden Gesundheitszentrum entstehen.
"Win-Win-Situation"
Gerade die Schaffung von verdichtetem Wohnraum in Form von Geschosswohnungen entspreche den Vorstellungen der Gemeinde, so Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU). Mit dem zusätzlichen städtebaulichen Konzept für das geplante Neubaugebiet "Scheckert-Lausrain" sieht Brohm eine "Win-Win-Situation" für die nähere Umgebung. Durch das Bauvorhaben soll auch die Parksituation deutlich aufgewertet werden.
Auf zwei Etagen sollen Stellplätze zum einen für Anwohner aber auch für Besucher des Ärztehauses entstehen. Das bestehende Grundstück muss dafür grundlegend überarbeitet werden. Daniela Kircher (SPD) teilte die Zustimmung für das Bauprojekt, betonte jedoch zugleich, dass das Bauvorhaben auch in die Planungen für das Baugebiet "Scheckert-Lausrain" mit einbezogen werden solle. Es sei wichtig, dass die Bauprojekte miteinander kommunizieren und nicht gegeneinander arbeiten.
Auch Simon Haupt (CSU) sprach von einer "guten Planung" und merkte an, dass die Schaffung von Synergien mit dem Neubaugebiet zu empfehlen sei, beispielsweise wenn es um die Planung eines möglichen Blockheizkraftwerkes geht.
Diese Hürden warten noch
Damit dem Bauvorhaben nichts mehr im Wege steht ist eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig. Das bisher im Flächenplan eingezeichnete Gewerbegebiet soll folglich in ein Mischgebiet umgewandelt werden. Zusätzlich soll bereits jetzt eine fußläufige Anbindung an das kommende Baugebiet "Scheckert-Lausrain" berücksichtigt und auf die neue Straßensituation hingewiesen werden. Durch den Bau der Wohnhäuser entsteht eine durchgängige Straße zwischen dem Wiesenweg und der Straße am Scheckert. Hier sollen geeignete Maßnahmen gefunden werden, damit das Straßenstück zukünftig nicht als Abkürzungsstraße genutzt wird.
PV-Anlagen sorgen für Diskussion
Im weiteren Verlauf beriet der Bauausschuss über zwei Anträge auf eine isolierte Abweichung bezüglich der Einsehbarkeit von PV-Anlagen. Der erste Antrag bezog sich auf ein Wohnhaus in der Lutzgasse aus den 90er Jahren. Da die geplanten Anlagen aus dem öffentlichen Bereich kaum einsehbar und nicht artfremd zum Gebäude seien stand der Ausschuss dem Antrag positiv gegenüber. Trotzdem soll hier die Stellungnahme des Sanierungsberaters abgewartet werden, bevor dem Antrag letztendlich zugestimmt wird.
Anders beurteilte das Gremium einen Antrag aus dem Grabenweg. Hier soll ein älteres Gebäude ebenfalls mit PV-Modulen bestückt werden. Für den Ausschuss stand fest, dass der großzügig geplanten Belegung nicht einfach zugestimmt werden kann. Sebastian Baumeister (MM) merkte an, dass er sich mit der Abstimmung bei den Einzelprojekten "schwer tut". Durch Zustimmung oder Ablehnung einzelner Anträge lege man nun den Maßstab für die zukünftige Minimal- und Maximalbelegung im gesamten Ort.
Parallel beschäftigt sich der Bauausschuss derzeit schon mit der Überarbeitung der Gestaltungssatzung, um auch zukünftigen Anträgen eine einheitliche und objektive Behandlung zu ermöglichen.