Im Besucherrang des Würzburger Ratssaals gibt es künftig einen neuen Service, der Hörgeschädigten das Verfolgen der Stadtratssitzungen erleichtert. Eine Induktionsschleife im Boden ermöglicht bei geeignetem Hörgerät den direkten Zugriff auf das Audiosignal der Mikrofonanlage wie es sonst auch über die Lautsprecherboxen in den Raum übertragen wird.
Betroffene Bürgerinnen und Bürger stellen den richtigen Kanal ein und sind so meist auch alle Störgeräusche los, die entstehen, wenn ein Hörgerät einfach alle eingehenden Signale verstärkt und damit auch das Rascheln in Unterlagen, Nebengespräche oder Lärm vom Vierröhrenbrunnen hinter der Fensterfront.
„Diese Anlage ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem weitestgehend barrierefreien Rathaus. Im Ratssaal finden neben den Sitzungen auch viele Vorträge, Empfänge oder Preisverleihungen statt. Ich würde mich freuen, wenn nun zu all diesen Veranstaltungen neue Besucher kommen würden, die sich vielleicht bisher dachten: Da verstehe ich ja ohnehin kaum etwas“, setzt Oberbürgermeister Christian Schuchardt große Erwartungen in die Technik.
Die Initiative geht zurück auf Stadträtin Christiane Kerner, die im Februar im Nachgang zum städtischen Neujahrsempfang anfragte. Mit rund 2400 € Kosten blieb man schließlich unter der ursprünglichen Kostenschätzung.