Bürgermeister Wolfgang Lampe legt bei der Aufstellung des Haushaltes großen Wert auf Zusammenarbeit - zwischen ihm, der Verwaltung und dem Stadtrat mit den Fraktion. Auch Transparenz und gegenseitige Wertschätzung sind ihm ein Anliegen. Dies wurde mit der einstimmigen Verabschiedung des Uffenheimer Rekordhaushaltes mit einem Volumen von rund 26,8 Millionen Euro gewürdigt.
Dazu gehören die insgesamt rund 6,1 Millionen Euro teure Sanierung des Hallenbads und der Anschluss von drei Ortsteilen an die Kläranlage Uffenheim (3,1 Millionen Euro), die in diesem und den Folgejahren finanziert werden müssen. Zustimmung gab es außerdem zum Wirtschafts- und Vermögensplan der Stadtwerke und den Haushalten der Stiftungen.
"Steuereinnahmen tun den Kommunen gut"
"Die erfreuliche Entwicklung der Steuereinnahmen durch die gute Konjunktur und die hohen Schlüsselzuweisungen tun den Kommunen gut", betonte Bürgermeister Wolfgang Lampe (SPD). Dies solle aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das in den kommenden Jahren anders werden könne und dass die immer mehr auf die Kommunen verlagerten Aufgaben enorm seien.
Die staatliche Entlastung müsse mit der realen Entwicklung Schritt halten, meinte Lampe und nannte da unter anderem die Einnahmeverluste durch die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge. "Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht und gestalten die Zukunft Uffenheims weiterhin aktiv", sagte Lampe in dem Wissen, dass noch viele Aufgaben anstehen.
Trotz einer geplanten Nettokreditaufnahme in diesem Jahr von 1,4 Millionen Euro geht Lampe davon aus, dass diese durch "abrechnungstechnisches Agieren" nicht notwendig wird. Die Gesamtverschuldung ist von 2014 zum Dezember 2018 von 13 auf 9,5 Millionen Euro gesunken. Weniger Schulden bedeuteten auch eine bessere Ausgangsposition für die anstehenden Investitionen der nächsten Jahre. Auf der Agenda stehen dabei auch die Stärkung des Wirtschaftsstandortes und der Innenstadt, die Entwicklung der Gewerbegebiete, die Kinder- und Jugendbetreuung, die Sanierung der Schulsporthalle, der Ausbau von Straßen oder die Bereitstellung von Bau- und Wohnraum.
Wohnen auf dem Baywa- und Bahnbergareal
Die Stadt habe das ehemalige Baywa-Areal erworben, auf dem Gelände eines ehemaligen Sägewerks gehen die Planungen für Wohneinheiten voran. "In einigen Jahren wird das Bahnbergareal zu einer der besten Wohnadressen Uffenheims mutieren", ist Lampe sicher.
Stefan Streng (CSU) ging auf die in diesem Ausmaß bisher nicht gekannten großen Verschiebungen und Veränderungen seit der Erarbeitung des Haushalts im Herbst vergangenen Jahres ein. Kämmerin Birgit Kaspar hatte zu Sparsamkeit gemahnt, weswegen die laufenden Ausgaben des Verwaltungshaushaltes besser im Blick zu behalten seien. "Die Stadt hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabeproblem", stellte Streng fest. Aber er sah trotz aller Projekte Luft im Haushalt.
Der Haushalt sei das Ergebnis von Stadtratsentscheidungen, die in hohem Maße auf Sachzwänge und notwendige Veränderungen zurückzuführen sind, sagte Heiko Maar von der Bürgerliste. Positiv bewertete er zum Beispiel die Investitionen in Hallenbad, Dorfgemeinschaftshaus Welbhausen und ins neue Tanklöschfahrzeug, die für die Bürger auch gewinnbringend sein sollen. Er wünschte sich zudem ein Mobilitätskonzept.
"Mahnender Zeigefinger" der Kämmerin
Für die Fraktion der Freien Wähler begrüßte Susanne Holzmann die Investitionen, auch wenn sie den "mahnenden Zeigefinger" der Kämmerin im Blick hatte. Für sie sei kein Hallenbad keine Option, die Überprüfung der Kosten allerdings obligatorisch.
Ruth Halbritter (Grüne) lobte den nach den Straßensanierungen einladender wirkenden Weg in die Innenstadt. Trost aller sinnvollen Bauprojekte mahnte sie zu sparsameren Flächenverbrauch, weswegen sie den Blick auf mehrgeschossigen Wohnungsbau lenkte. Schwerpunkt müsse auch die Stärkung der Ortsteile sein.
Den Schlingerkurs der Staatsregierung bei der Straßenausbaubeitragssatzung kritisierte Andres Schober (SPD). Denn bei der Erstattung werde die Stadt im Ungewissen gelassen. Schober bedauerte, dass der Radweg nach Brackenlohr als Anschluss ins Taubertal auf die nächsten Jahre hatte verschoben werden müssen.