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Kürnach
Bach-Monitoring in Kürnach
Roswitha Schmidt, ihr Mann Fritz, Cornelia Mertens und Lena Weidner suchen und bestimmen Insektenlarven aus dem Bach.
Foto: Birgit Schrauth | Roswitha Schmidt, ihr Mann Fritz, Cornelia Mertens und Lena Weidner suchen und bestimmen Insektenlarven aus dem Bach.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 31.05.2024 03:06 Uhr

Vor kurzem war die BN-Ortsgruppe-Kürnach-Estenfeld-Prosselsheim unter der Leitung von Cornelia Mertens (1. Vorsitz) und Birgit Schrauth an der Reihe und hat ein Stück des Quellbereichs der Kürnach genauer unter die Lupe genommen. Sie bekamen tatkräftige Unterstützung von Michael Kolahsa (Vorsitzender vom Fischerei-Fachverband) und Claus-Markstädter (Chemiker).

Viele Insekten sind auf intakte und saubere Bäche als Lebensraum angewiesen. Ihre Larven leben im Wasser, wobei einige dieser Arten sehr empfindlich auf Pestizide im Wasser reagieren. Mithilfe dieser Zeigerarten wird schließlich unter Anleitung namhafter Institute aus der Forschung auf die ökologische Qualität von Gewässern geschlossen. Die endgültige Bewertung erfolgt nach den Standards der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Die Gewässerstruktur am Kürnacher Bach wurde als "gering verändert", also recht gut bewertet. Der Bach schlängelt sich etwas und ist nicht so gerade, wie an anderen Stellen. Der Sauerstoffgehalt war am Probetag mit 92 Prozent recht hoch, was auf die abwechslungsreiche Fließstruktur zurückzuführen ist. Eine erhöhte Nitrat-Belastung von 50 mg/l könnte mit den landwirtschaftlichen Nutzflächen in naher Umgebung in Verbindung stehen, welche gerade im Frühjahr gedüngt werden.

Erfreulicherweise konnten pestizidempfindliche Tierarten, wie Köcherfliegenlarven (Anabolia sp.) gefunden werden. Leider war die Menge der pestizidunempfindlichen Arten, wie den Flohkrebsen deutlich größer. Der ökologische Zustand des Gewässers wurde über den Spears-Schlüssel schließlich mit der Note "mäßig" bewertet.

Es ist dringend zu empfehlen, Pufferzonen von fünf bis zehn Meter Breite entlang des Gewässers einzurichten, sodass der Eintrag von Nähr- und Schadstoffen ins Gewässer reduziert werden kann. Ebenso empfehlenswert ist es, den Pestizideinsatz zum Schutz gesunder Ökosysteme stark zu reduzieren und besonders gefährliche Stoffe wie zum Beispiel Glyphosat zu verbieten.

Von: Cornelia Mertens (1. Vorsitz, Bund Naturschutz OG-Kürnach-Estenfeld-Prosselsheim)

Anabolia sp., eine Köcherfliegenlarve, die für pestizidfreies Wasser steht.
Foto: Matthias Schrauth | Anabolia sp., eine Köcherfliegenlarve, die für pestizidfreies Wasser steht.
 
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