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OCHSENFURT
Autor Thomas Feibel in der Stadtbibliothek
Es war keine der üblichen Lesungen, die Thomas Feibel in der Stadtbibliothek für die achten Klassen der Realschule am Maindreieck abhielt.
Lesestunde: Thomas Feibel mit Schülerinnen und Schülern der achten Klassen der Realschule am Maindreieck in der Stadtbibliothek in Ochsenfurt.
Foto: Uschi Merten | Lesestunde: Thomas Feibel mit Schülerinnen und Schülern der achten Klassen der Realschule am Maindreieck in der Stadtbibliothek in Ochsenfurt.
ume
 |  aktualisiert: 10.05.2012 12:03 Uhr

Es war ein interaktives Gespräch über Computerspiele und Facebook, und die Jugendlichen waren sehr interessiert und diskutierten mit. Er las zwar auch aus seinem Buch „I bet you die“, in dem es um Zocken, Daddeln und Wetten geht. Doch das trat in den Hintergrund.

Barbara Süsskind, Leiterin der Stadtbibliothek in Ochsenfurt lässt sich immer wieder etwas einfallen, um Kinder und Jugendliche in die Bibliothek zu locken. Dieses Mal hatte sie Thomas Feibel, den führenden Journalisten in Sachen Kinder und Computer in Deutschland gewinnen können. Das war nur möglich, da sie sich mit der Bibliothek in Höchberg zusammen tat, um so die Kosten zu senken.

„Was ist der schlimmste Beruf der Welt?“, fragte Thomas Feibel ganz provokant. Auf die Antwort kam keiner. „Den habe ich, denn ich bin Tester von Computer- und Konsolenspielen“, erklärte er. „Toll, cool, klasse“, das war die Reaktion der Jugendlichen.

Doch Feibel ging weiter: „Was ist euer Lieblingsessen? Egal was es ist, stellt euch vor, ihr esst das morgens, mittags und abends. So toll ist das dann nicht mehr.“

Es ging um Sinn und Unsinn von Computerspielen und Altersbeschränkung, wobei Feibel provozierte und witzig mit den Jugendlichen umging. Er hinterfragte, ob Gewaltspiele tatsächlich Amokläufer hervorbringen. Oder auch, wann Aggressionen bei den Spielen entstehen. Die Mädchen waren bei der Diskussion zurückhaltend, während die Jungs ihre Meinung äußerten.

Ein großes Thema war „Facebook“. Alle sind in Facebook und haben Hunderte von Freunden. „Kennt ihr diese Freunde wirklich, sind das echte Freunde?“, war seine Frage. Und hier meldeten sich auch die Mädchen zu Wort. Feibel war nicht nur mahnend, sondern erwähnte auch den Vorteil von Facebook.

Doch er versuchte vor allem die Gefahren aufzuzeigen, über die sich viele Jugendliche nicht im Klaren sind. Alles kann zurückverfolgt werden. Manches, was er sagte, machte den ein oder anderen Zuhörer nachdenklich.

Thomas Feibel

Der Journalist, Medienexperte, Sach- und Jugendbuchautor leitet das Büro für Kindermedien in Berlin. Er ist der führende Journalist in Sachen Kinder und Computer in Deutschland. 1996 hat er das Standardwerk „Der Kinder-Software-Ratgeber“ geschrieben, das jährlich erscheint und von Eltern, Lehrern und Pädagogen geschätzt wird. Er verfasste viele Sachbücher und zahlreiche Kinder- und Jugendbücher. Seit 2002 verleiht er als Co-Initiator zusammen mit der Elternzeitschrift „spielen und lernen“ den deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI.

 
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