
Als erstes Krankenhaus in Unterfranken sei das Klinikum Würzburg Mitte durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) als Lungenkrebszentrum zertifiziert worden, wie das Krankenhaus in einer Pressemeldung mitteilte. Die Auszeichnung bescheinige dem KWM-Standort Missioklinik, dass Patienten hier eine ganzheitliche, qualitativ hochwertige Versorgung gemäß der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Leitlinien erhalten würden.
Umfassende Therapie
Lungenkrebs zähle zu den häufigsten Tumorerkrankungen: Mehr als 57 000 Deutsche erhalten laut der Pressemeldung jedes Jahr die schockierende Diagnose. "In unserem Lungenkrebszentrum begleiten wir Betroffene von der Früherkennung über die Diagnostik und Therapie bis hin zur Nachsorge", erklärt Matthias Held, Chefarzt der Medizinischen Klinik – Schwerpunkt Pneumologie und Beatmungsmedizin und Leiter des Lungenkrebszentrums. Dafür würden die Mediziner fächerübergreifend zusammenarbeiten: Neben den Pneumologen und Thoraxchirurgen, die das Lungenkrebszentrum leiten, seien auch Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen, Nuklear- und Palliativmediziner eng in die Behandlung eingebunden. "In einem interdisziplinären Tumor-Board beurteilen wir jeden neuen Fall ganz individuell und stimmen gemeinsam die Therapie ab." Denn je nach Art und Ausprägung des Tumors könne eine Operation, eine Bestrahlung oder eine medikamentöse Behandlung in Form einer Chemo-, Antikörper- oder Immuntherapie, sinnvoll sein. In manchen Fällen sei auch eine Kombination dieser Möglichkeiten erforderlich.
"Hat sich der Tumor noch nicht im Körper ausgebreitet, können wir ihn oftmals operativ entfernen", erklärt Danjouma Cheufou. Als Chefarzt der Klinik für Chirurgie – Thoraxchirurgie leite er eine Abteilung, deren Fachärzte gezielt auf chirurgische Eingriffe im Brustraum und insbesondere an der Lunge spezialisiert seien. "Rund zwei Drittel unserer Tumorentfernungen sind mittlerweile minimal-invasiv, also ohne Öffnung des Brustkorbs möglich. Wir arbeiten dabei mit dem DaVinci-OP-Roboter, der uns höchstpräzise und gleichzeitig für die Patienten sehr schonende Eingriffe ermöglicht."
Von Prävention bis Nachsorge
Damit Lungenkrebspatienten während ihres Aufenthalts in der KWM- Missioklinik in jeder Situation einen direkten Ansprechpartner haben, steht ihnen laut der Pressemitteilung von Anfang an eine sogenannte Patienten-Lotsin zur Seite. Sie sei in alle Behandlungsschritte eingebunden, gebe Informationen weiter, vermittele und habe ein offenes Ohr für die Fragen und Sorgen der Patienten.
Doch wie geht es nach dem Krankenhausaufenthalt weiter? Auch darauf habe das Lungenkrebszentrum einen besonderen Fokus gelegt. Zwei speziell geschulte Nachsorge-Koordinatoren würden dafür sorgen, dass Patienten eine regelmäßige, standardisierte Nachsorge erhalten. Dafür seien sie eng mit den niedergelassenen und klinischen Medizinern in der Region vernetzt.
Lungenkrebspatienten in besonderen oder außergewöhnlich schwierigen Situationen können laut der Pressemeldung vom großen Engagement des Zentrums in der wissenschaftlichen Forschung profitieren. Denn durch die regelmäßige Teilnahme an klinischen Studien biete das Lungenkrebszentrum der KWM- Missioklinik innovative Behandlungsmöglichkeiten und trage nachhaltig zur Entwicklung neuer Therapien bei.
"Die Zertifizierung ist eine Bestätigung unserer Leistungen und unseres Bestrebens, Lungenkrebspatienten optimal zu versorgen", sagt Held. "Grundlage für die Auszeichnung sind die gut funktionierenden Strukturen und die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit sowohl hier im Bereich der Thoraxmedizin als auch mit unseren externen Behandlungspartnern."