Die Würzburger Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake hat kürzlich in der Marienkapelle die Ausstellung „Die unsichtbare Gefahr im Wasser“eröffnet. Sie dreht sich rund um die Bekämpfung der tropischen Wurmerkrankung Schistosomiasis, so eine Pressemitteilung. Missionsärztliches Institut (MI) und DAHW Deutsche-Lepra- und Tuberkulosehilfe präsentieren dort auf zahlreichen Schautafeln ihr gemeinsames Engagement gegen die Krankheit in der Region Mwanza in Tansania.
Sich für andere Teile der Welt interessieren
Gesundheit sei ein elementares Menschenrecht, sie gehöre zum „Wichtigsten, was Menschen brauchen“, so Schäfer-Blake. „Dass in Entwicklungsländern noch immer Menschen an vermeidbaren Krankheiten sterben, ist ein Armutszeugnis.“ Die Bekämpfung tropischer Armutskrankheiten bezeichnete die Bürgermeistern als zentrales Feld der Entwicklungszusammenarbeit, so die Mitteilung weiter.
Der Vorstandsvorsitzende des Missionsärztlichen Instituts, Prof. Dr. August Stich, sagte, das Institut verstehe sich als Brückenbauer in einer Welt, die sehr an Polarisierung leide. Es müsse immer wieder dafür geworben werben, sich für Menschen in anderen Teilen der Welt zu interessieren.
Die Würzburger Partnerstadt Mwanza ist laut Stich gezeichnet von hoher Krankheitslast. Schistosomiasis sei dort alltägliche Realität. In Deutschland könne Schistosomiasis behandelt werden.
Aufklärung der Bevölkerung
Die Biologin Antje Fuß und der Tropenmediziner Dr. Andreas Müller führten durch die Ausstellung. Banner informieren in Text und Bild über Fakten, Ursachen und Ansteckungswege der auch als Bilharziose bekannten Wurmerkrankung. Beide Organisationen wollen unter anderem durch den Bau von Brunnen, mit Hilfe von Diagnose- und Therapieprogrammen und durch Aufklärung der Bevölkerung die tropische Armutserkrankung zurückdrängen. Auch die Bedeutung von sauberem Wasser und Hygiene sowie das Ausmaß tropischer Armutserkrankungen in Ländern des Südens werden thematisiert.
Laut Fuß werden und wurden Tropenkrankheiten wie Schistosomiasis in der Gesundheitspolitik vernachlässigt, heißt es in der Mitteilung weiter. In die Forschung werde zu wenig investiert, die zur Verfügung stehenden Medikamente seien zum Teil vor mehr als 50 Jahren entwickelt worden.
Die Krankheit beseitigen
Andreas Müller informierte unter anderem über die Aktivitäten von MI und DAHW in der Region Mwanza. So hat ein Pilotprojekt auf der Insel Ijinga im Viktoriasee das Ziel, die Krankheit zu beseitigen. Weil die Neuinfektion ganz schnell erfolge, sei das eine große Herausforderung. Die DAHW hat im Rahmen einer Aufklärungs- und Behandlungskampagne in zwei Stadtbezirken von Mwanza versucht, möglichst viele Menschen zu erreichen. Unter anderem wurden Bewohner geschult, um Medikamente vor Ort zu verteilen.
Im Rahmen der Ausstellung, die bis zum 17. November zu sehen ist, referiert Joachim Rüppel (MI) am Donnerstag, 14. November um 19 Uhr im Turnpavillon des Instituts, Mariannhillstraße 2c, über „Weltweite Gesundheit - eine Frage der Gerechtigkeit“. Der Eintritt ist frei.