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Würzburg
Ausstellung und Vortrag zu postkolonialer Erinnerungsarbeit in der tansanischen Partnerstadt
Oberbürgermeister Christian Schuchardt (links) mit einem Modell des Bismarck Rocks in Mwanza vor der Ausstellung im Oberen Foyer, gemeinsam mit Judith Schief (ASA-Teilnehmerin und Erstellerin der Ausstellung), Michal Kopriva (Würzburg International).
Foto: Claudia Lother | Oberbürgermeister Christian Schuchardt (links) mit einem Modell des Bismarck Rocks in Mwanza vor der Ausstellung im Oberen Foyer, gemeinsam mit Judith Schief (ASA-Teilnehmerin und Erstellerin der Ausstellung), Michal ...
Bearbeitet von Stefan Pompetzki
 |  aktualisiert: 17.01.2020 02:10 Uhr

Seit vier Jahren nehmen Würzburg und seine Partnerstadt Mwanza in Tansania im Zuge ihrer Städtepartnerschaft am ASA-Programm teil. Das ASA-Programm ist ein entwicklungspolitisches Praktikumsprogramm, das jungen Menschen ermöglicht, sich entwicklungspolitisch zu engagieren und weiterzubilden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Arbeits- und Studienaufenthalte der deutschen Freiwilligen finden in Afrika, Asien und Lateinamerika statt. Das ASA-Programm vergibt im Jahr fast 300 Stipendien. Im Rahmen des Programms gehen Freiwillige aus Deutschland für je drei Monate nach Mwanza. Von Juli bis Oktober 2019 waren Antonia Moschin und Judith Schief in Mwanza. Das Projekt stand unter dem Titel "Postkoloniale Erinnerungsarbeit in städtischen Räumen verankern".

In Mwanza erarbeiteten Antonia Moschin und Judith Schief mit Studierenden der St. Augustine University of Tanzania eine Plakatausstellung, die koloniale Spuren in Mwanza sichtbar machte. Die Ausstellung nach Würzburg zu bringen war erklärtes Ziel der Kooperation, um die Partnerstadt am Viktoriasee aus einem neuen Blickwinkel zu zeigen.  

Als studentische Kooperation bietet die in Englisch und Kiswahili verfasste Ausstellung neue Erzählweisen der tansanischen Kolonialzeit sowie einen Einblick in die Bild- und Fotokultur einer aufstrebenden Generation.

Obwohl es bis heute enge Verbindungen nach Tansania gibt, hat die Aufarbeitung kolonialer Strukturen in Deutschland bisher kaum Priorität.  Im Rahmen der Ausstellung findet ein Vortrag über das Projekt in Mwanza statt, dabei werden auch Fragen nach kolonialen Überresten in Würzburg und Franken diskutiert. Der Vortrag findet statt am Dienstag, 21. Januar. Um 18 Uhr werden die beiden ASATeilnehmenden über ihren Projektaufenthalt in Mwanza berichten.

Michael Rösser, der 2016 selbst Teilnehmender des ASA Programms war, wird einen Input-Vortrag über postkoloniale Erinnerungskultur in Deutschland halten. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion. Michael war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Regensburg und der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Momentan promoviert er an der Universität Erfurt.

Seine Forschung beschäftigt sich unter anderem mit der Globalgeschichte der Arbeit im kolonialen Kontext. Danach ist eine gemeinsame Besichtigung der Ausstellung im Foyer geplant.

Die Ausstellung ist zu sehen von 14. bis 29. Januar im Oberen Foyer des Rathauses zu den Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 13.30 Uhr.  Vortrag und Ausstellungsrundgang: Dienstag, 21. Januar, 18 bis 20.30 Uhr, mit Antonina Moschin, Judith Schief, Michael Rösser, Raum Rochester (Raum 133, 1. OG), Rathaus Würzburg. Der Eintritt ist frei.

 
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