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WÜRZBURG
Ausstellung TouchScience begeistert die Besucher beim Museumstag
Gudrun Stenzel (77) an einem Vier-Gewinnt-3D-Spiel.
Foto: Patty Varasano | Gudrun Stenzel (77) an einem Vier-Gewinnt-3D-Spiel.
Sebastian Zelada
 |  aktualisiert: 26.05.2016 03:31 Uhr

Der elfjährige Felix steht neben dem Lego-Modell des Teilchenbeschleunigers und erklärt seiner achtjährigen Schwester Sophie, was die CERN-Wissenschaftler in Genf treiben. „Da werden Teilchen mit ganz großer Geschwindigkeit aufeinander geschossen, damit man versteht, wie das Universum funktioniert.“ So einleuchtend, wie der aufgeweckte Junge den Aufbau erklärt, möchte man meinen, er hätte die Apparaturen auf der interaktiven Ausstellung TouchScience höchstpersönlich entworfen.

Im Sprachenzentrum der Würzburger Uni lockte zum Internationalen Museumstag am Sonntag die TouchScience mit freiem Eintritt zum Mitmachen und zog auf 350 Quadratmeter junge Nachwuchswissenschaftler, zahlreiche Eltern aber auch Senioren an.

Als absolute Renner bei allen Altersgruppen erwiesen sich der „Mini-Teilchenbeschleuniger“ und die „Mind-Ball“-Station. Bei Ersterem gilt es eine Metallkugel in einer abgeschrägten Kreisbahn zu beschleunigen. An fünf Knöpfen kann man Magnetspulen aktivieren, die über die Bahn verteilt sind. Drückt man die Taster zum richtigen Zeitpunkt, nimmt die Murmel Geschwindigkeit auf und mit ein wenig Geschick jagt man sie bald mehrere Runden durch den Aufbau.

Beim Mind-Ball wird es hingegen richtiggehend magisch. Hier versuchen zwei Spieler über ihre „Gedanken“ eine Kugel in den Bereich ihres Gegners zu befördern. Genau genommen müssen sie ihre Hirnaktivität senken, indem sie sich entspannen. Ein Hirnstromsensor misst die Hirnaktivität und setzt sie dann in Bewegungsenergie um.

Felix und Sophie nutzen ihre Köpfe jedoch anderweitig und spielen „Vier Gewinnt“ in 3D. Auf vier übereinander liegenden Ebenen finden sich jeweils 16 Mulden, in die rote oder weiße Kugeln gelegt werden können. Im Gegensatz zur klassischen Version des Spiels ist die 3D-Variante somit deutlich anspruchsvoller. Das kommt Felix entgegen, der sich in seiner Freizeit gerne im Schach übt. Selbstbewusst spielt er danach noch eine Runde mit der 77-jährigen Gudrun. „Ich bin das erste Mal hier aber das ist noch toller als ich mir vorgestellt habe,“ schwärmt die Seniorin mit wachen Augen und nimmt sich fest vor, bald wiederzukommen.

Das wünschen sich auch die Mitarbeiter. „Wenn Wanderausstellungen da sind, sind es durchaus mehr, aber im Schnitt kommen nur etwa 20 Besucher am Tag“, sagt Christopher Bohn, einer von insgesamt neun Helfern, die den Besuchern mit Erklärungen zur Seite stehen. Mit Lego, futuristischen Experimenten und schweißtreibenden Aufbauten, wie Protonenfußball, bei dem man Lichtkugeln treten kann, sollte das eigentlich kein Problem sein. Doch zu wenige Menschen wissen vom Angebot. Bohns Kommilitone Patrick freut sich dennoch über das breite gefächerte Publikum: „Wir haben Gruppen von Senioren aber auch Kindergeburtstage oder Schulklassenbesuche. Wir machen für Schulklassen auch gerne gesonderte Termine außerhalb der Öffnungszeiten aus.“

Die Besucher am Museumstag haben den Abstecher jedenfalls nicht bereut. Felix, Sophie und auch Gudrun hatten ihren Spaß und wissen nun ein bisschen mehr über Einstein und CERN und haben nicht trotz, sondern wegen des spielerischen Elements einiges gelernt. Frei nach dem Motto von Mit-Geschäftsführer Thomas Mühlbauer: „Hands on heißt nicht gleichzeitig Minds off“!

Hoch konzentriert war der 10-jährige Fabio beim Kopffußball.
| Hoch konzentriert war der 10-jährige Fabio beim Kopffußball.
 
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