Weg mit den ollen Kamellen: Der Würzburger Karikaturist Pascal Heiler eröffnete am Donnerstag unter dem Ausstellungstitel „Neue Kamellen“ eine Schau seiner 40 aktuellsten Werke. Seine Cartoons schmücken bis zum 22. November die Galerie Gabriele Müller in der Theaterstraße.
Pascal Heiler hat es gern verdreht. „Ich mag das Absurde und ich scheue mich nicht vor Wortspielen“ – so beschrieb der 48-Jährige seine Kunst bei der Eröffnungsfeier seiner Ausstellung „Neue Kamellen“. Katharina Christ, Leiterin des Kunstforums Schweinfurt, leitete die Eröffnungsfeier mit einem Künstlerinterview ein. Wie der Titel der Ausstellung bereits verrät, zeigt der Würzburger dort seine neuesten Werke: Eine Mischung verschiedener Alltagssituationen, die ihn in den letzten zwei Jahren bewegt haben. Einen bewussten Fokus setzt Heiler bei seiner Themenauswahl nicht. Katharina Christ, die sich seit einigen Jahren mit seinen Cartoons beschäftigt, erkennt dort dennoch wiederkehrende Motive: Mann und Frau, Arbeit - und immer häufiger auch Arztbesuche. „Die beschäftigen mich mit dem Älter werden immer mehr“, scherzte der Künstler.
Gabriele Müller vertritt Pascal Heiler seit 2014 in ihrer Galerie. Der Kontakt entstand durch ihre Tochter Anne Caroline, die die Ausstellung gemeinsam mit ihrer Mutter und dem Künstler initiiiert hatte. Der nutzt diese Möglichkeit – er investierte viel Arbeit in die Darbietung seiner Cartoons. Dabei ist die Kunst bisher nur seine Leidenschaft: Der Würzburger eigentlich Inhaber einer Softwareagentur. Gezeichnet habe er zwar immer gerne, habe dann aber einen anderen Weg eingeschlagen.
Die Rückkehr zur Kunst erfolgte durch seine Arbeit als Geschäftsführer: Statt einem negativen Feedback in Textform sendete er eine böse Zeichnung als Mail – und landete so bei den Karikaturen. Mittlerweile zeichnet Pascal Heiler fest für die Magazine „128“- das Magazin der Berliner Philharmoniker und „Divino“. Irgendwann würde der Karikaturist auch gerne ein eigenes Buch in einem „schönen“ Verlag veröffentlichen. Einen klaren Fahrplan für die Zukunft habe er aber nicht. „Ich entscheide gerne alles spontan“, so der Würzburger.
„Ich war schon immer ein Comic-Junkie."
Doch warum entschied er sich für die Karikatur und für keine andere Kunstform? „Ich war schon immer ein Comic-Junkie. Außerdem glaube ich, dass die Kombination aus Wort und Witz auch gerne konsumiert wird.“ Diese Freude am Kunst-Konsum spiegelte sich auch am Donnerstagabend in der Galerie wieder: Das Publikum zeigte sich nicht nur zahlreich, sondern auch amüsiert. Vor allem mit seinem Wortwitz und seinen klaren Linien überzeugt der Karikaturist.
Eben diese klaren Züge wollte Katharina Christ gegen Ende ihres Interviews noch einmal verdeutlichen. Dabei musste sich Pascal Heiler schnell und klar entscheiden: entweder – oder. Er legte sich schnell für Frühaufsteher statt Langschläfer fest und entschied sich für die Bar statt für das Tanzen. Doch letztendlich blieb der Künstler trotz seiner klaren Linien auch seiner Spontanität und seinem Wortwitz treu: Lieber würde er Fußball in der Kirche spielen, als sich zwischen den beiden Möglichkeiten entscheiden zu müssen.