Die Ausstellung "Grenz-Erfahrungen. Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet" ist bis Freitag, 8. Oktober, in der Augustinerkirche in Würzburg zu sehen. Das schreibt das priesterliche Ordinariat in einer Pressemitteilung. Auf 16 Schautafeln werde die europäische Flüchtlingspolitik einer kritischen Betrachtung unterzogen. Aufgezeigt werden die Funktionsweise der Politik der Abschottung und Aufrüstung an den EU-Außengrenzen und deren brutale Folgen für Schutzsuchende. Passend zur Ausstellung gebe es in der "Nacht der offenen Kirchen" am Samstag, 2. Oktober, ein Begleitprogramm.
Organisiert wurde die Ausstellung vom Ökumenischen Asylkreis Würzburg. Dessen Sprecherin Uta Deitert halte es für dringend notwendig, die menschenunwürdige Abschottungspolitik Europas zu revidieren. "Immer noch gibt es die gesetzeswidrigen Push-Backs, unterlassende Hilfeleistungen bei den lebensgefährlichen Fluchtrouten über das Mittelmeer und die unsäglichen Zustände in den Flüchtlingslagern in Griechenland. Wir können Menschen auf der Flucht nicht aus Europa fernhalten. Die Maßnahmen Europas an den Außengrenzen verletzen die Menschenrechte unzähliger Geflüchteter. Dabei ist die Hilfsbereitschaft der Zivilgesellschaft noch immer groß", erklärt sie in der Pressemitteilung.
Auch Augenzeugen berichten
Das Begleitprogramm des Ökumenischen Asylkreises während der "Nacht der offenen Kirchen" stehe unter der Überschrift "Aus-gegrenzt". So gehe es um 19 Uhr um das Thema "Moria und andere Grenzlager – Schande für Europa" mit Augenzeugenberichten aus dem Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos sowie aus Bihac in Bosnien-Herzegowina. "Stumme Schreie – Seelische Leiden durch Migration" sei der Schwerpunkt um 20 Uhr. Der Psychiater Martin Flesch werde aus seinem Buch über seine Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten lesen. Unter der Überschrift "Angekommen – Angenommen" stellen sich um 21 Uhr professionelle und ehrenamtliche Würzburger Initiativen vor, die Geflüchtete unterstützen.
Die Ausstellung "Grenz-Erfahrungen" wurde konzipiert von Pro Asyl, der internationalen katholischen Friedensbewegung "pax christi" sowie der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK).