Eine Woche nach dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) eröffnet an diesem Samstag auch die Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU) ihre Winterausstellung. Trotz vieler Doppelmitgliedschaften in den beiden Verbänden zeigen der BBK im Kulturspeicher und die VKU im Spitäle heuer kaum personelle Überschneidungen. Zudem ist abstrakte Kunst an der Alten Mainbrücke deutlich stärker vertreten, jedenfalls in der ersten Auswahl: Auf die zwölf Teilnehmer der jetzigen Hängung folgen traditionsgemäß in zwei Wochen elf andere Künstlerinnen und Künstler.
Im Bereich der nicht-figurativen Malerei warten zwei Überraschungen. Streng und relativ frei zugleich komponierte Wolfgang Kuhfuss seine Serie "Annäherung", bei der er ein Werk mit einem Gemälde seiner im Februar verstorbenen Frau Wiltrud kombinierte. Und vor den Menschenbildern Erhard Löbleins fragte man sich seit seiner Rückübersiedlung in seine fränkische Heimat ja stets, ob seine Arbeit als Art-Director in und um Düsseldorf ab 1967 denn keine Spuren hinterlassen habe. Hat sie wohl. Auf dem Spitäle-Balkon hängen überzeugende Beispiele seiner Auseinandersetzung mit der Konkreten Kunst aus den Mitt-Achtzigern.
Die meisten Exponate sind erheblich jünger. Der Bildhauer Dieter Eisenberg, ebenfalls auf der Galerie zu finden, stellte Skulpturen ausschließlich aus dem laufenden Jahr zusammen. Seine selbstgestellte Aufgabe, vor allem mit Licht und Schatten zu arbeiten, kommt besonders beeindruckend auf dem Carrara-Marmor zur Geltung. Den Werkstoff hatte er noch vor der Pandemie aus Norditalien mitgebracht, und das Leben unter Seuchenbedingungen reflektiert er denn auch in den formal miteinander verwandten Ausstellungsstücken.
Der VKU-Vorsitzende Andi Schmitt und die Geschäftsstellenleiterin Martha Schubert-Schmidt kuratierten die Winterausstellung – und mussten einige Absagen erteilen. Sie nahmen vor allem die Bewerber auf, die "seit zwei Jahren nicht dabei waren und die in jüngster oder in nächster Zeit keine Einzelausstellungen haben", so Schubert-Schmidt. So wolle man den Mitgliedern, aber auch dem Publikum gerecht werden: "Wir haben darauf geachtet, dass es insgesamt eine interessante Ausstellung wird." Außerdem braucht das kleine Kirchenschiff immer "etwas Besonderes, was auf Distanz wirkt, für die Apsis", die ja von der Straße aus einsehbar ist. Diesen Blickfang mit Einladung zum Nähertreten setzen bis zum 13. Dezember zwei Großformate der Malerin Annette Lehrmann.
Die Ausstellung ist zu sehen bis 13. Dezember, dann wieder 15. bis 27. Dezember außer montags 11 bis 18 Uhr. Die im Faltblatt gelisteten Konzerte entfallen.