Zur 41. Ausstellung laden die Kürnacher Steckenpferdreiter am kommenden Wochenende, 21. bis 23. Oktober, ein. In der Grundschule Kürnach zeigen 37 Aussteller ihr Können.
Auch Maggie Sieß ist wieder dabei. Obwohl sie zum achten Mal ausstellt, hat sie dieses Jahr eine Premiere: „Es ist meine erste Ausstellung als Leiterin“, berichtet die 44-Jährige. Nervös ist die Direktionssekretärin des Würzburger Kongresszentrums aber trotzdem nicht. „Meine Vorgängerin Marita Zeisner hat eine mir alles prima übergeben. Da kann eigentlich gar nichts schief gehen.“
Seit 38 Jahren
In den 38 Jahren seit der ersten Ausstellung haben die Kürnacher Steckenpferdreiter mehr und mehr Routine bei ihrer jährlichen Großveranstaltung entwickelt, verrät Sieß. Sie selbst auch, schließlich war sie auch vor ihrer Übernahme des Chefpostens schon im Organisationsteam dabei. „Für alles gibt es Excel-Tabellen oder Checklisten. Und für Notfälle heutzutage auch WhatsApp. Da kann ich auch ganz schnell mal etwas nachfragen, was mir unklar ist.“
Qualität ist wichtig
Besonderen Wert, sagt Sieß, legen die Steckenpferdreiter bei der Ausstellung in der Kürnacher Schule auf die Qualität der gezeigten Werke. „Alles muss handwerklich sorgfältig und vom Aussteller selbst gearbeitet sein. Gekauftes geht bei uns gar nicht.“ Auch wenn die Gäste natürlich auch Dinge kaufen können, für die sie sich begeistern: „Wir machen eine Ausstellung und keinen Markt.“ Das bedeutet auch, dass die Präsentation des Kunsthandwerklichen im Vordergrund steht, die zwei Säle und vier Gänge in der Schule auf diese Weise quasi zu einem Gesamtkunstwerk werden, das nur anzuschauen einfach schon Spaß macht.
Wer teilnehmen darf, entscheidet das siebenköpfige Orgateam stets gemeinsam. Wobei sich Neulinge mit einer Vorschau auf ihre Werkstücke und die Standgestaltung regelrecht bewerben müssen. Die Künstler und Kunsthandwerker – bei allem Anspruch sind trotzdem alle noch Hobbymäßig unterwegs – kommen nicht alle aus der Region.
Breite Themenpalette
Wichtiger als die Herkunft ist den Kürnacher Stechenpferdreitern der Qualitätsanspruch. Die Themenpalette reicht von Keramik, Floristik-, Holz- und Steinarbeiten über die Werkmaterialien Seife, Papier, Wolle, Seide und andere Stoffe bis hin zu Miniaturen, Malerei und Fotografie. Sieß selbst zeigt Glasperlen. Dem Hobby, diese aus Glasstäben über der Flamme selbst zu drehen, hat sie sich seit knapp zehn Jahren verschrieben und nach der Grundausbildung in einem Würzburger Volkshochschulkurs unzählige Seminare und Workshops besucht. In diesem Jahr allerdings, gesteht sie, war sie noch keine einzige Stunde am Brenner gesessen. Nach der Kinderpause ist die Hotelfachfrau seit kurzem wieder ins Berufsleben eingestiegen. Da bleibt nicht viel Zeit für anderes, vor allem weil Ehemann Johannes Sieß und sie auch noch bei der CSU in Kürnach oder dem Kürnacher Siedlerverein ehrenamtlich kräftig mitmischen. An diesem Wochenende sind jetzt die Steckenpferdreiter dran.
Das Programm
Am Freitag ist um 20 Uhr der offizielle Beginn, mit dem Steinmetz und Aussteller Fernando Gabel, der „Fränkisches“ vorträgt, Musik von BrässBrändl sowie belegten Broten und einem Gläschen Wein.
Am Samstag ist die Schule von 13 bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Eine Spende aus dem Erlös geht in diesem Jahr an die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg.