
Es war alles da, was einen Kunstmarkt auszeichnet: Ideen aus naturbelassenem Holz, Hausschuhe aus Wolle und Filz, Klöppelkunst, Ölmalereien und Taschen aus Fahrradschläuchen. Die Ausstellung der Steckenpferdreiter in Kürnach am Wochenende war ein Potpourri über alles das, was Kreativität und Phantasie auszeichnet. Seit 45 Jahren sind die Künstlerinnen und Künstler in Kürnach in ihrer Gruppe "Steckenpferdreiter" organisiert, und auch bei diesem kleinen Jubiläum zeigte sich: Kunst macht einfach nur Spaß.

Eine Besonderheit, nämlich das 45-jährige Bestehen, "weckt schon jetzt die Vorfreude auf den 50. Geburtstag der Steckenpferdreiter", sagte Bürgermeister René Wohlfart in seinem Grußwort. 39 Aussteller aus allen Bereichen der Kunst hätten ihre Werke ausgestellt, und der Bürgermeister ermunterte die gut 200 Besucher der Vernissage, tüchtig bei Essen und Trinken zuzugreifen. Denn der Erlös, den die Kunsthandwerker jedes Jahr einnehmen, geht dieses Mal an die Würzburger Kindertafel.
Das Duo Meefranggn-Blues bereicherte das Programm
Deren Schatzmeister Hans-Berthold Wiegand berichtete, dass die Tafel pro Monat 10.000 Euro benötige, um Kindern in 22 Würzburger Kindergärten, Grund-, Mittel- und Förderschulen ein gesundes Pausenfrühstück aus der Region bieten zu können. An 185 Schultagen seien die ersten Ehrenamtlichen schon um 5.30 Uhr am Werk, zwei Teams fahren ab 7.15 Uhr die Mahlzeiten in die Einrichtungen. "Die Kinder sind für uns anonym, wir beliefern nur die Kindergärten und Schulen, die für die Verteilung zuständig sind", so Wiegand.
In der Vernissage war der musikalische Teil ein Programmpunkt der besonderen Art: es war das Duo Meefranggn-Blues, bestehend aus Charles M. Mailer und Gunther Schunk. Ihr Repertoire wäre abendfüllend gewesen, weshalb sie sich wohl nur auf besondere Kunstwerke beschränken mussten. Eines davon kam von Schunk, einem der Übersetzer von Asterix in Meefränggisch. Nicht nur, dass er die Besonderheiten des Dialektes näher brachte, seiner Ansicht nach der Schönste überhaupt mit dem Unterschied "haddes B und weiches B", mehr noch las er aus der neueste Schöpfung "Asterix und die Marktbärbel" vor, im Original "Asterix und Clepoatra". Also von der "Klee Opatra, der Tochter der Groß Opatra".
Nach dem offiziellen Teil stärkten sich die Besucher zunächst bei Kaffee, Kuchen, Schoppen und belegten Broten, bevor sie sich auf den Weg durch die umfangreiche Ausstellung machten. Die ist jetzt auch ein fester Bestandteil des Kulturherbstes des Landkreises Würzburg.
