
Der Diözesan-Caritasverband hat drei Projekte mit dem Vinzenzpreis 2024 ausgezeichnet: die Telefonseelsorge, die Lebenshilfe Schmerlenbach und das Projekt EMMA der Wärmestube Würzburg. Alle Preisträger hätten sich um den inneren und gesellschaftlichen Frieden verdient gemacht, heißt es in einer Pressemitteilung des Ordinariats Würzburg, der auch die folgenden Informationen entnommen sind. Rund 250 Menschen verfolgten die Preisverleihung im Alten Rathaus von Miltenberg.
Christiane Holtmann, Referentin für Sozialpastoral und Engagementförderung im Diözesan-Caritasverband, war Laudatorin für den dritten Preis. „Gästen der Würzburger Wärmestube geht es häufig nicht gut“, sagte Holtmann. Das sei kein Wunder, sie schliefen oft draußen, könnten sich kein gutes Essen leisten. Häufig mangele es auch an medizinischer oder psychologischer Versorgung. Hier setze EMMA an. Im Rahmen des Projekts setzen sich seit 2023 ehrenamtliche Mitarbeitende dafür ein, die medizinische Regelversorgung der wohn- und obdachlosen Menschen in Würzburg und Umgebung sicherzustellen. Sie begleiten die Menschen zu Arztterminen, bieten Fahrdienste an und sind Helfer in der Not, sagte die Laudatorin.
EMMA steht für "Ehrenamtliche Begleitung für Menschen ohne medizinische Anbindung". Ein solch niedrigschwelliges Angebot helfe nicht nur akut im Krankheitsfall, es sei auch ein Schritt hin zu etwas Teilnahme und Teilhabe am gesellschaftlichen System, sagte Holtmann. Stellvertretend für die Ehrenamtlichen von EMMA nahm Nadia Fiedler, Geschäftsführerin der Christophorus-Gesellschaft Würzburg, die Urkunde und den symbolischen Scheck in Höhe von 1000 Euro aus den Händen von Bischof Franz Jung entgegen.
Über den zweiten Vinzenzpreis und damit über 1500 Euro durfte sich das Projekt "Showdown" der Lebenshilfe Schmerlenbach freuen. Die Laudatio nahm Jurymitglied Ritaschwester Anna-Maria Kempf vor. Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21. März hatten sich Mitarbeitende der Werkstätten mit Trisomie 21 von einem professionellen Fotografen ablichten lassen. Unter dem Motto „Jetzt werde ich Topmodel“ entstanden so viele wunderschöne Porträtaufnahmen der Models, die von purer Lebensfreude und positiver Ausstrahlung zeugen, sagte Kempf. Das Projekt habe eingeschlagen: Nach dem Fotoshooting folgten mehrere Vernissagen, auf denen die Aufnahmen durch die Porträtierten öffentlich präsentiert wurden. Weitere Vernissagen und Projekte seien auch über das Jahr 2024 hinaus geplant.
Seit 1972 gibt es die Telefonseelsorge in Würzburg/Main-Rhön. Im Jahr 1998 wurde zudem die Telefonseelsorge Untermain gegründet. Die rund 160 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer der Ökumenischen Telefonseelsorge Untermain und Würzburg/Main-Rhön tun seitdem Tag und Nacht an allen Tagen des Jahres ihren Dienst. Sie sind am Telefon und im Chat für Menschen erreichbar, die sich mit vielfältigen Problemen wie Beziehungsproblemen, Ängsten oder Suizidgedanken an sie wenden.
Dr. Stefan Heining, Abteilungsleiter Erwachsenenbildung und Referatsleiter Bildungskonzeption im Bistum Würzburg, nahm die Laudatio auf den ersten Preisträger des Vinzenzpreises vor. Während bei den beiden anderen Preisträgern spezifische und innovative Aspekte der jeweiligen Projekte gewürdigt wurden, verhalte es sich beim ersten Preisträger ein wenig anders, erklärte Heining. "Hier geht es vor allem darum, dass wir als Jury die Nachhaltigkeit, die Beharrlichkeit und die Breitenwirkung von diesem besonderen Engagement hervorheben wollen." Im bedingungslosen Annehmen der Situation der Anrufenden würden die Ehrenamtlichen einen zutiefst anerkennenswerten Dienst leisten, sagte der Laudator. Die Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro nahmen Vertreter der beiden Telefonseelsorgen entgegen.
Der nächste Vinzenztag findet anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Caritasverbandes für den Landkreis Kitzingen am Sonntag, 28. September 2025, in Kitzingen statt.


