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Rottendorf
Ausgelassene Lebensfreude und ernste Worte
Den Showtanz 'Im Himmel bricht die Hölle los' präsentierte diese Truppe. 
Foto: Christian Ammon | Den Showtanz "Im Himmel bricht die Hölle los" präsentierte diese Truppe. 
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 27.01.2024 02:43 Uhr

Engel und Teufel, Helden der Arbeit und ungewöhnlich ernste Worte eines überzeugten Fastnachters und vieles mehr erwartete die Besucher bei der ersten Prunksitzung der RoKaGe. Unter dem Sessionsmotto "Ins Land der Träume" gelang es den Rottendorfer Buschklopfern problemlos, das Publikum in der beinahe ausverkauften Halle des TSV zu unterhalten. Das bewährte Sitzungspräsidenten-Duo Dirk Herrlein und Joachim "Jockel" Fleischer führte bestens aufgelegt durch die fünfstündige Sitzung. Den Ton gaben bereits zu Beginn Peter Grethler und Kurt Scheurer mit der von ihnen neu gedichteten Rottendorfer Faschingshymne an. Zur Melodie von Drafi Deutschers "Marmor Stein und Eisen bricht" dauerte es nicht lange, bis das Publikum einstimmte.

Herausragender Gast war Christoph Maul, seines Zeichens Sitzungspräsident der "Fastnacht von Franken". Am Ende seines gewitzten Vortrags fand er jedoch ernste Worte. Er sei froh, dass er in einem Land lebe, in dem man sagen könne, was man will. Dies könne sich schnell ändern, sagte er im Hinblick auf das jüngst bekannt gewordene Berliner Treffen rechter Kreise. 1933 sei der Fasching ganz dunkel gewesen. "Dann ist der Spaß vorbei, alles, was dann noch bleibt, ist der Humor."

Tiny Houses im Dorftratsch

Als Elfriede aus Homburg am Mee widmete sich Andi Stange den Nöten oder besser den Reizen des Alters. Mit seinen auf der Gitarre kompromisslos vorgetragenen Liedern (allesamt eignen sie sich zum Mitsingen ) gelang es ihm wie auch schon im Vorjahr ordentlich Stimmung im Saal zu erzeugen.

Großer Beifall war auch Rolf Herzel gewiss, bekannter als Hauptmann Küppers. "Uffbasse" behauptete er. Dabei hatte der Fastnachter, der seit geraumer Zeit eine Tierarztpraxis in Rottendorf betreibt, nicht nur in seinem "Bauern-Rap" einiges an der Ampel-Koalition auszusetzen. Die Gäste aus Kitzingen kamen mit dem "wilden Tier" Alexandra Podschun. Sie widmete sich dem regen Liebesleben in der Tierwelt. Dieses fällt in Franken allerdings eher bescheiden aus: Die Fränkische Weinbergschnecke verschießt Liebespfeile, die Fränkische Reblaus verzichtet gleich ganz auf körperliche Annäherung.

Gleich mehrfach auf die Bühne standen die Lokalmatadoren in Sachen Wortwitz, die Rapunzler-Rapper. Mit Nachrichten, die nicht im Gemeindeblatt stehen, und kurzen Sketchen unterhielten sie das Publikum. Sonntägliche Parkplatzkontrollen der Rottendorfer Politessen treiben den Pfarrer an den Rande seiner Selbstbeherrschung, vor Kälte bibbernde Schauspieler im Marienheim oder die neuen architektonischen Prunkstücke im Gewerbegebiet vom illuminierten, röhrenden Hirsch der Frankonia bis zum ersten Tiny House in Rottendorf. Für den Dorftratsch ein gefundenes Fressen: Was wohl darin vor sich geht? Immerhin stellte sich "Bauer Roth" quer, als ihm der Denkmalschutz einen Glas-Stahl-Beton-Bau in seinem Hofgut vorschreiben wollte. Großen Beifall gab es für die "Helden der Arbeit" in der Badewanne.

Männerballett aus dem Dschungel

Tänzerisch war wieder einiges geboten. Die Auftritte der Garden und der beiden Tanzmariechen waren allesamt sehenswert. Ein Glanzstück kam schon in der ersten Hälfte mit der Purzelgarde. In stimmungsvollen, rasch wechselnden und mit vielen akrobatischen Elementen versehenen Szenen zeigten die gerade einmal sechs bis acht Jahre alten Tänzerinnen, was in ihnen steckt. Ein zweites Glanzstück war der Showtanz. Er setzte auf Farbsymbolik. Als tanzende Engel komplett in Weiß, taucht ein erster schwarz-roter Teufel auf und stiftet Verwirrung in der Engelschar. Schließlich bricht im Himmel die Hölle los, Teufel dominieren nun die Bühne.

Mit Spannung erwartet wurde das Männerballett zum Thema "Dschungelbuch". Warum sie sich das Ganze antun, wollte am Ende einer von ihnen wissen. "Weil wir so sexy sind", lautete die gebrüllte Antwort. Natürlich durfte zum Abschluss ein Gruppenfoto mit dem zum Aufstehen aufgeforderten Publikum nicht fehlen.

Die Mitwirkenden waren:
Hoheiten: Prinz Christian I. mit Prinzessin Nicole I., beide aus dem Hause Keller. Prinz Alexander I. aus dem Hause Thiem mit Prinzessin Johanna II. aus dem Hause Keller.
Es traten auf: die Tanzzwerge (Trainer: Katja D' Amico Hofmann, Birgit Fehrenz, Daniela Schmitt, Hanna Bayer), Purzelgarde (Simone Schuller, Alexandra Herzog), Starlights (Rebecca Schulz, Eva Hemm), Tanzmariechen Emma Konrad (Regina Kaim), Tanzmariechen Regina Kaim (Andreas Kraft), Juniorengarde (Meike Och, Lena Römmich), Prinzengarde (Alisa Schoor), Showtanz (Sandra Metzger, Ramona Körner, Anne Klebes), Männerballett (Alexandra Kraft, Regina Kaim, Sabrina Kölbl), Rapunzelrapper: Claudia Kessler, Marion Schmidt, Joachim Scheckenbach, Peter Grethler, Michael Habla, Detlev Riedl, Kurt Scheurer, Martin Trageser, Matthias Hofmann, Grit Wangemann-Riedel, Stefanie Neumann und die Kehlbergsinger Peter Grethler, Michael Habla, Detlev Riedl, Kurt Scheurer und Matthias Hofmann.

 
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