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Frauenland
Aus zwei Ämtern wird eines
Zum 1. Juli wird die Landwirtschaftsverwaltung in Bayern neu ausgerichtet und modernisiert. Die bisherigen Ämter für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Kitzingen und Würzburg fusionieren. Das bedeutet Änderungen für (von links) Elfi Raunecker, Dr. Andreas Becker, Gerd Düll (er wird Behördenleiter des AELF in Fürth-Uffenheim) und Harald Blankart.
Foto: Irene Konrad | Zum 1. Juli wird die Landwirtschaftsverwaltung in Bayern neu ausgerichtet und modernisiert. Die bisherigen Ämter für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Kitzingen und Würzburg fusionieren.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 27.06.2021 12:36 Uhr

Der 1. Juli 2021 ist ein bedeutendes Datum für die bayerische Landwirtschaftsverwaltung. An diesem Stichtag greift in allen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) die Neuausrichtung und Modernisierung, die Staatsministerin Michaela Kaniber vor einem Jahr in die Wege geleitet hat. Sie will "die Landwirtschaft wieder in die Mitte der Gesellschaft rücken".

Alle Ämterstandorte bleiben erhalten, aber statt den bisher 47 ÄELF wird es aufgrund von Zusammenlegungen nur noch 32 Landwirtschaftsämter in Bayern geben. In Unterfranken bleiben die ÄELF Bad Neustadt, Karlstadt und Schweinfurt bestehen. Die Ämter Kitzingen und Würzburg werden zusammengelegt. Es ist erklärtes Ziel der Reform, dass alle Ämter etwa gleich groß sowie einheitlich strukturiert sind.

Das neue AELF Kitzingen-Würzburg wird nach der Fusionierung zum 1. Juli von Harald Blankart geleitet. Der 60-jährige Behördenleiter ist schon seit zwei Jahren Amtschef des derzeitigen AELF Würzburg. Gerd Düll, der bisherige Behördenleiter des AELF Kitzingen, wechselt nach Mittelfranken und leitet das neu gebildete Landwirtschaftsamt Fürth-Uffenheim.

Stellvertreterin des Amtsleiters Blankart im künftigen AELF Kitzingen-Würzburg wird Elfi Raunecker. Die Forstdirektorin war bisher schon stellvertretende Behördenleiterin in Würzburg. Als Bereichsleiterin Forsten ist Raunecker künftig zuständig für 37 400 Hektar Wald, mehr als 6000 Waldbesitzer, 18 FFH-Gebiete, 19 Hegegemeinschaften und acht Jagdreviere mit deren Förstern. Von der Ämterneustrukturierung bleiben die Forstreviere sowie die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Wald unberührt.

Die dritte Führungskraft zum 1. Juli im AELF Kitzingen-Würzburg wird Dr. Andreas Becker als "Bereichsleiter Landwirtschaft" sein. Er war bisher Leiter der Abteilung Gartenbau beim AELF Kitzingen und damit überregional tätig für gärtnerische Produktions- und Dienstleistungsbetriebe in Unter- und Oberfranken.

Die Gartenbauabteilung beim AELF Kitzingen berät den Zierpflanzenbau, die Baumschulen, Staudengärtner, Gemüseanbauer sowie den Garten- und Landschaftsbau. Sie ist zuständige Stelle für die gärtnerische Berufsausbildung und betreut 450 Ausbildungsverträge. Die Fachzentren im Bereich Pflanzenbau und Tierhaltung werden zum Stichtag in überregional tätige Sachgebiete umgewandelt und haben als Beratungsgebiet den Regierungsbezirk Unterfranken.

Die Auflösung aller Fachzentren in Bayern ist eine der wesentlichen Änderungen der Neuausrichtung der Agrarämter. Landwirtschaftsministerin Kaniber möchte, dass jedes der künftig 32 ÄELF alle Dienstleistungen anbietet und sowohl land- und forstwirtschaftliche Unternehmen als auch alle Bürgerinnen und Bürger vor Ort berät und informiert.

Heute sei der Beratungsbedarf der Landwirte anders als noch vor einem Jahrzehnt, ist Staatsministerin Kaniber überzeugt. Den Herausforderungen des Klimawandels, dem Schutz der natürlichen Ressourcen, der Wildlebensraumgestaltung, der Biodiversität und der Verbesserung der Tierhaltung will die Ministerin mit Fachkompetenz, intensiveren Beratungen und einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit begegnen.

Auch Behördenleiter Blankart sieht Themenfelder wie das Tierwohl, regionale Erzeugnisse, Bioprodukte, Biodiversität oder die Steuerung der Konflikte von Waldbesitzern und Forstwirten mit Bikern, Joggern, Jägern oder Spaziergängern im Wald als Aufgabe. Die Landwirtschaft wandle sich, deshalb sei die Modernisierung ihrer Verwaltung sinnvoll.

Als Amtschef sei er froh, dass der personelle Umbau "dank der vielen Dienstgespräche und immer in Abstimmung mit dem Personalrat so sozialverträglich und geräuschlos verlaufen ist". Nach der der Fusionierung arbeiten im AELF Kitzingen-Würzburg etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rein rechnerisch sind das ab dem 1. Juli fast 50 Stellen weniger als an beiden Ämtern zuvor.

Das liegt nicht nur an Stelleneinsparungen, die die Fusion mit sich bringt. Der Prüfdienst der Landwirtschaftsbetriebe in ganz Unterfranken wurde von Kitzingen nach Schweinfurt verlagert. Zusätzlich ziehen die Fachrechtskontrollen für Pflanzenschutz und Düngemittel von Würzburg nach Schweinfurt um. Aufgelöst wurde das in Kitzingen angesiedelte überregionale Fachzentrum für Kleintierhaltung. Das Personal dieses Fachzentrums wurde auf benachbarte ÄELF verteilt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des neu gebildeten AELF Kitzingen-Würzburg bekommen zum 1. Juli neue E-Mail-Adressen. Für eine längere Übergangszeit sind sie jedoch noch über die alten Adressen erreichbar. Bleiben sollen die bisherigen Telefonnummern der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl in Würzburg als auch in Kitzingen.

Zum 1. Juli wird auch eine aktualisierte Homepage freigeschaltet. Die offizielle Behördenadresse wird künftig zentral die Mainbernheimer Straße 103 in 97318 Kitzingen sein. Die Briefpost wird weiterhin an die beiden "Grünen Zentren" in Kitzingen und Würzburg zugestellt.

Behördenleiter Harald Blankart und die beiden Bereichsleiter Andreas Becker und Elfi Raunecker unterstützen die Umstrukturierung der Landwirtschaftsämter. Sie wollen mit Projekten, Fachwissen und zukunftsweisenden Ideen die Land- und Forstwirtschaft fördern und der Gesellschaft deren Wert und Bedeutung vermitteln. Klar, strukturiert, verlässlich und mit regional passenden Schwerpunkten will das AELF Kitzingen-Würzburg ein kompetenter Verwaltungssitz der Fachbehörde für Ernährung, Landwirtschaft und Forstwirtschaft in Bayern sein.

 
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