Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass Greußenheim und Valfabbrica (Umbrien) die Urkunden unterzeichneten. Damals begegneten sich Fremde, heute sind es Freunde, wie Bürgermeister Enrico Bacoccoli beim offiziellen Empfang der Gemeinde bekräftigte. Die beiden Gemeinden haben in den zurückliegenden Jahren eine sehr lebendige Gemeindepartnerschaft gelebt und freuten sich besonders, dass ein Besuch nach zwei Jahren Pause wieder möglich war.
Überrascht wurden die Gäste aus Italien und Greußenheim beim Empfang der Gemeinde mit einem Standkonzert vom "Gääsbärch Echo", den Alphorn-Spielern aus Greußenheim und Marcello Radicchi und Antonello Ozzoni, den Musikanten aus Italien. Mit Saxofon und Akkordeon spielten sie nicht nur die Nationalhymnen, sondern verzauberten auch mit ihrer Musik. Frei nach dem Motto: Musik verbindet. Auch bei den jeweiligen Abendveranstaltungen sorgten die beiden, unterstützt von Thomas Rützel, für das musikalische Rahmenprogramm.
Beim offiziellen Empfang der Gemeinde Greußenheim überreichte Bürgermeisterin Karin Kuhn eine Greußenheimer Fahne und Bürgermeister Bacoccoli eine Urkunde, als Geste zur Erneuerung der Gemeindepartnerschaft. Organisiert wurde der Aufenthalt vom Partnerschaftskomitee mit Thomas Rützel als Hauptverantwortlichen.
Der Aufenthalt der italienischen Gruppe war gefüllt mit Ausflügen nach Bamberg, Rothenburg, Würzburg, Miltenberg und Wertheim sowie einer Wanderung. Thomas Rützel führte die Gruppe über einen Teilbereich des Kulturwanderweges und erzählte so manches Gschichtle aus der Vergangenheit seiner Heimatgemeinde. Valfabbrica liegt im Herzen von Italien, in der Region Umbrien, wie Enrico Bacoccoli seine Heimatgemeinde gerne vorstellt. Wenige Kilometer vom Wallfahrtsort Assisi und nur 25 km von der alten Universitätsstadt Perugia entfernt. Direkt am Franziskusweg, dem uralten Pilgerweg nach Rom.
Nach zwei Jahren und zwei abgesagten Besuchen, freuten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass ein Austausch wieder möglich war. Initiiert wurde die Städtepartnerschaft vom damaligen Bürgermeister Bruno Scheiner, der bereits 1995 mit einer Gruppe Jugendlicher in Valfabbrica zu Gast war und erste Kontakte knüpfte. Schon ein Jahr später wurde die Urkunde zwischen den beiden Gemeinden in Greußenheim von der damaligen Bürgermeisterin Morena Bigini und Bruno Scheiner unterschrieben.
Seit nunmehr 26 Jahren pflegen die Valfabbrichesi mit den Greußenheimern einen regen Austausch. Fehlende Sprachkenntnisse in den Anfangsjahren wurden nonverbal mit Mimik und Gestik gelöst. Überbrückt wurden die anfänglichen Sprachbarrieren durch Annette Lehrmann. Sie vermittelte und fungierte bei offiziellen Terminen als Dolmetscherin. Heute finden die Gespräche unter den Gruppen schon wortreicher in Deutsch/Italienisch statt.
Von: Elfriede Streitenberger für das Partnerschaftskomitee