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HÖCHBERG
Aus dem König von Franken wird Winnetou
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 08.10.2017 02:46 Uhr

Mäc Härder hat sich sein treues Publikum über die Jahre hart erarbeitet. Der Kabarettist mit Rhöner Wurzeln zog jahrelang als „König von Franken“ durch die Kleinkunstbühnen und bei Fastnacht in Franken gehört er ebenfalls zum festen Bestandteil des Programms. Mit seinem aktuellen Soloprogramm „Viva la Heimat“ wechselt er allerdings die Fronten. Ins Höchberger Kulturstüble zog er zu den Klängen von Martin Böttchers Winnetou-Melodie als Indianer verkleidet ein.

Dann begann seine unterhaltsame Reise durch die Heimat, die sich immer dort befindet, „wo man sich wohlfühlt“. Für Härder ist dies mittlerweile Oberfranken geworden, besser gesagt Bamberg. Kein Wunder, dass seine Späße viele Anlehnungen an die Gepflogenheiten seiner Wahlheimat sind.

Dabei ist vor allem der erste Teil des Programms eine wunderbare Schau der fränkischen Sprache, der fränkischen Lebensweise und der fränkischen Gepflogenheiten. „Franken sind sparsame Leute, sie können etwas sagen, ohne zu reden“, beschrieb er beispielsweise die Sitte beim Herantreten an einem Stammtisch auf den Tisch zu klopfen und so alle Anwesenden zu begrüßen. „Schweigen ist in Franken der meistgesprochene Dialekt“, hatte er als verbindende Gemeinsamkeit aller drei Regierungsbezirke ausgemacht.

Natürlich darf ein Auftritt Härders nicht ohne Artistik auskommen. Zu komisch seine Ausführungen über die Politik in Berlin, während er mit drei Bällen jongliert. Sportlich war die Einlage mit den Hula-Hoop-Reifen, die ihn auch körperlich forderte und das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss.

Zum Abschluss gab es eine kleine Lehrstunde, wie man die fränkische Sprache in Worte fassen kann. Das Lesen der einzelnen Tafeln fiel nicht immer leicht, war der Witz doch darin versteckt. So lautete die Antwort auf die Frage „Wer ist von hier?“ einfach, der ist nicht „vodo“ (von da). Höchbergs Kulturreferent Reiner Klinger war froh, dass Härder schon seit Jahren ins Kulturstüble kommt und versprach, dass dies auch in Zukunft so sein wird, jedenfalls bis die Kulturscheune fertig sein wird.

Am kommenden Samstag wird es wieder musikalisch unter dem Dach des Lammkomplexes. Dann treten Birgit Förstner, Scotty Riggins und das Höchberger Urgestein Thomas Hupp als „Double Take“ mit ihrer „handmade american music“ auf. Restkarten gibt es noch in der Höchberger Bibliothek oder im Würzburger Falkenhaus.

 
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