Einen Ehrentitel hatte er bereits, ein zweiter wurde ihm bei seiner offiziellen Verabschiedung am Sonntag verliehen: Ab jetzt darf sich Günter Stock nicht nur Ehrenbürger von Margetshöchheims Partnergemeinde Biéville-Beuville in der Normandie, sondern auch Altbürgermeister von Margetshöchheim nennen.
Mit einer Kutsche wurde Stock abgeholt. An seiner Seite saß der Mann, mit dem er das kommunale Geschehen vor Ort über 18 Jahre lang gelenkt hat: Norbert Götz. Am Vorplatz der Margarethenhalle warteten ihre Nachfolger Bürgermeister Waldemar Brohm und Stellvertreterin Christine Haupt-Kreutzer auf sie. Nach einer kurzen Begrüßung wurden die Erwachsenen von Kindergartenkindern unter donnerndem Applaus in die fast vollbesetzte Halle geführt.
Unter den kleinen und großen, jungen und alten Gästen waren der CSU-Landtagsabgeordnte Manfred Ach und der SPD-Bundestagabgeordnete Walter Kolbow. Den Margetshöchheimern ist der Altbürgermeister als gewissenhafter und feinsinnger Mensch bekannt, der aber auch jede Menge Humor hat.
Mit viel Einfallsreichtum haben Kinder und Erwachsene, der Frauen- und Männerchor sowie die Vereine versucht, diesem Bild gerecht zu werden. Herausgekommen war eine Mischung witziger Ideen. So meldete das „Studio Marokko“ zum Beispiel, dass der örtliche Supermarkt Gewinneinbußen mit Gummibärchen erlitten habe, seit Stock nicht mehr im Amt ist. Der Einsatz des früheren Bürgermeisters für den Erhalt des Mainstegs ist allseits bekannt. Da dieser offensichtlich nicht mehr zu retten ist, soll er laut „Studio Marokko“ zu „Günter-Stock-Steg“ umbenannt werden. Der besondere Clou dabei: Die abgerissenen Teile können versteigert werden. Und der Namensgeber sei bereit, über 1000 Euro für ein rostiges Teil auszugeben, das bisher in seiner Sammlung gefehlt habe.
In seiner Laudatio zeigte Bürgermeister Brohm zunächst den beruflichen Werdegang seines Vorgängers auf und rief dabei einige der wichtigsten Vorhaben der Gemeinde, bei deren Verwirklichung Stock maßgeblich mitgewirkt hat, nochmals in Erinnerung.
Brohm würdigte Stocks Engagement für den Bau eines Supermarktes am Ortsende, den Neubau des Bauhofes und die Sanierung der Würzburger und Erlabrunner Straße im Rahmen der Altortsanierung. Was allen Menschen unvergesslich bleiben werde, sei sein bodenständiger und trockener Humor. Seine Fasnachtsauftritte als Heckenwirtschaftler, Busfahrer oder eingebildeter Kranker bei den Prunksitzungen seien legendär. Brohm lobte auch Norbert Götz, der 18 Jahre stellvertretender Bürgermeister war, für seine Loyalität und sein Engagement.
Götz sei eine Persönlichkeit, die sich vielfach für Margetshöchheim und seine Bürger eingesetzt habe und immer noch einsetze. Grußworte überbrachten Erlabrunns Bürgermeister Günter Muth, die katholischen Pfarrer Dr. Christoph Dzikowicz und Dr. Petro Müller sowie auch ihr evangelischer Kollege Friedemann Jung.