Nikolaus von Myra zählt zu den bekanntesten und populärsten Heiligen. Er ist der Schutzherr vieler Gotteshäuser. Auch in der kleinen Filialkirche in Rupprechtshausen ist Sankt Nikoluas der Kirchenpatron. Die Kirchengemeinde hat kürzlich ihr Patrozinium gefeiert.
Gelebt hat Nikolaus um das Jahr 300 in Kleinasien südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Im Jahr 325 habe er am Konzil von Nicäa teilgenommen. Überliefert ist, dass er mit 19 Jahren zum Priester geweiht und jung Bischof wurde, während der Christenverfolgung gefangen genommen und schwer misshandelt worden ist und sein ererbtes Vermögen unter Notleidenden verteilte.
Um den heiligen Nikolaus ranken sich viele Legenden. Sie beschreiben seine Barmherzigkeit, seine Liebe zu Gott und den Menschen und seine Hilfsbereitschaft für Notleidende. Für Pfarrer Burkard Zapff ist es deshalb nicht so ausschlaggebend, wie sehr diese Legenden einer historischen Prüfung standhalten. Ihm gehe es um den tieferen Sinn.
"Es sei allein wichtig, dass Gottes Liebe und Barmherzigkeit auch durch uns immer wieder lebendig wird", meinte Pfarrer Zapff in seiner Predigt. Dem heiligen Bischof Nikolaus habe das geistliche und seelische Heil der Menschen am Herzen gelegen.
Der Gedenktag des heiligen Nikolaus am sechsten Dezember ist mit zahlreichen Bräuchen verbunden. Die vor die Tür gestellten und am nächsten Morgen gefüllten Stiefel haben mit der sogenannten Mitgiftspende zu tun. Auch in der Rupprechtshausener Kirche ist Bischof Nikolaus mit drei goldenen Kugeln dargestellt. Das stellt diese bekannte Legende dar.
Für Pfarrer Zapff ist der heilige Nikolaus "wahrhaft eine adventliche Figur". Beim Festgottesdienst sagen die Kirchgängerinnen und Kirchgänger bittend: "Oh Wundertäter, heilger Mann, nimm gnädig dich auch unser an. Beschütze unser Dorf und Haus und segne uns, Sankt Nikolaus."
Von: Irene Konrad (für die Kirchengemeinde St. Nikolaus in Rupprechtshausen)