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Aufgetischt: Der erste Hauptgang ist serviert
WÜRZBURG (Rö.) Nach der "Vorspeise" am Sonntag mit einer Geschirr-Schätzaktion startet am Mittwoch im Mainfränkischen Museum die Aktion "Aufgetischt" mit der Ausstellung "Zu Tisch - Tafelsitten aus alter Zeit".
Eines der auffälligsten Exponate der       -  Eines der auffälligsten Exponate der Ausstellung 'Zu Tisch' ist die
Eberkopf-Terrine aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Foto: FOTO THERESA RUPPERT | Eines der auffälligsten Exponate der Ausstellung "Zu Tisch" ist die Eberkopf-Terrine aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 11:59 Uhr
Den Auftakt der Ausstellung bildet die festlich gedeckte Tafel des Würzburger Majors Hugo Leinecker, einem Würzburger Bürger, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Rokoko-Tafel für sein Speisezimmer rekonstruieren ließ. Teile des Porzellans und des Tafelsilbers sind in der Ausstellung zu sehen.

Der Besucher kann auch eine Zeitreise zu einem Festessen unternehmen, das Kaiser Karl VI. kurz nach seiner Krönung im Januar 1712 auf der Festung gab. Hierzu stellte die Bayerische Schlösserverwaltung eine silbervergoldete Suppenterrine aus dieser Zeit als Leihgabe zur Verfügung - wohl eines der wertvollsten Stücke der Ausstellung.

Im Steinsaal des Museums wird Reise- und Tafelsilber des 19. Jahrhunderts präsentiert. Hier fällt besonders ein überdimensionaler "Picknickkoffer" ins Auge, in dem auf Reisen ein 132-teiliges Silberbesteck transportiert wurde.

Wo gegessen wird, da wird aber auch gehungert. An die Hungersnot von 1816/17 erinnern ein so genanntes Hungerbrötchen und ein Hungertaler, die das Grafschaftsmuseum Wertheim zur Verfügung stellte.

Abgerundet wird die Ausstellung mit acht Kabinetten, in denen unterschiedliche Aspekte von Essen und Trinken in der Vergangenheit dargestellt werden. Die Abteilung "Zum Wohlsein" zeigt Trinkgefäße aus Glas, Silber und Gold. Beim "Höfischen Jagdessen" sticht eine Terrine in Größe und Form eines Eberkopfes besonders ins Auge. "Das Dessert" wird in Form kunstvoll gestalteter und verzierter Schalen, Terrinen und Kelchgläsern serviert. Der Genuss von Tee, Kaffee und Schokolade kam im 17. Jahrhundert in Folge der Kolonisation von Südamerika in Mode. Dies dokumentiert die Ausstellung mit reich verzierten Serviceteilen. Ein besonders auffälliges Exponat ist in der Abteilung "Zünfte und ihre Trinksitten" zu bestaunen: Ein überdimensionaler Prunkschlüssel aus der Werkstatt von Johann Georg Oegg wurde wohl ursprünglich als Trinkgefäß für den Willkommenstrunk von Besuchern und Kunden verwendet. Später wurde er zum Aushängeschild der Werkstatt umgearbeitet.

Die Ausstellung im Mainfränki-
schen Museum ist vom 31. August
bis 5. März 2006 geöffnet. Öff-
nungszeiten: Von April bis Oktober
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17
Uhr; von November bis März
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16
Uhr.

 
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