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Würzburg
"Auf zu lebenswerten Bächen"
Bild 2: Altach in Zeil am Main: Lebenswerte Bäche innerorts bieten Aufenthaltsqualität und werten das Ortsbild auf.
Foto: Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen | Bild 2: Altach in Zeil am Main: Lebenswerte Bäche innerorts bieten Aufenthaltsqualität und werten das Ortsbild auf.
Bearbeitet von Frank Kupke
 |  aktualisiert: 08.11.2021 02:37 Uhr

Ein aktuelles Koordinierungsprojekt der Regierung von Unterfranken lautet „Auf zu lebenswerten Bächen“. Mit einer virtuellen Veranstaltung wurde es jüngst der Öffentlichkeit vorgestellt. Rund 130 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Beschäftigte der unterfränkischen Städte und Gemeinden, Vertreter von Behörden und Verbänden sowie weitere Interessierte nahmen an der zweistündigen Videokonferenz teil. Dies berichtet die Regierung von Unterfranken in einer Pressemitteilung.

In seiner Begrüßung unterstrich Regierungspräsident Eugen Ehmann laut Pressemitteilung, dass kleine Fließgewässer die malerischen Orte und reizvollen Landschaften Unterfrankens prägen und damit ein wichtiger Bestandteil der unterfränkischen Heimat sind. Sie seien aber auch wichtig für die Anpassung an Starkregen und Trockenphasen im Zuge des Klimawandels.

Staatsminister Thorsten Glauber hob in seiner Videobotschaft die rechtliche Verpflichtung der Wasserrahmenrichtlinie hervor, die einen guten ökologischen Zustand aller Gewässer bis 2027 fordert. Für die größeren Fließgewässer, die Gewässer 1. und 2. Ordnung, steht der Freistaat in der Verantwortung, für die Gewässer 3. Ordnung sind es die Kommunen. Hier will der Freistaat die kommunale Familie unterstützen – mit erhöhten Förderquoten bis zu 90 Prozent für ökologische Maßnahmen an Gewässern sowie mit dem Koordinierungsprojekt „Auf zu lebenswerten Bächen“ in Ober- und Unterfranken.

Die Koordinierungsstelle „Auf zu lebenswerten Bächen“ in Unterfranken wurde von Dr. Anne-Kathrin Jackel, Sachgebiet Wasserwirtschaft, vorgestellt: Wichtigste Aufgabe ist die Information und Unterstützung der Städte und Gemeinden in Zusammenarbeit mit den Wasserwirtschaftsämtern. Zudem soll ein Netzwerk unterschiedlicher Fachbehörden und anderer Akteure an Gewässern aufgebaut werden, um Synergien besser zu nutzen. Schließlich werden beispielhafte Projekte begleitet und an andere Kommunen und die Öffentlichkeit kommuniziert.

Ziel des Projektes ist die Umsetzung von mehr ökologischen Maßnahmen an kleinen Fließgewässern in Unterfranken. Naturnahe Bäche werten das Landschafts- oder Ortsbild auf, bieten Aufenthaltsqualität und Naturerlebnis „vor Ort“. Sie sind Anpassung an den Klimawandel, halten Wasser in der Landschaft zurück und machen durch ihre Kühlwirkung Hitzetage erträglicher. Strukturreiche Bäche und ihre Ufer sind aber auch bedeutende Lebensräume, „hotspots“ der Biodiversität und wichtige Verbindungswege für die Biotopvernetzung in unserer Kulturlandschaft. „Auf zu lebenswerten Bächen“ heißt: Mehr lebenswerte Bäche für Mensch und Natur in Unterfranken.

In seinem Vortrag „Informationen zur Förderung nach RZWas“ erläuterte Simon Kirner, Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, die neuen Fördersätze der „Richtlinien für die Förderung von wasserwirtschaftlichen Vorhaben“ sowie die notwendige Vorgehensweise. Ökologische Ausbaumaßnahmen an Gewässern können jetzt mit einem Fördersatz von bis zu 90 Prozent gefördert werden, wobei 30 Prozent davon für Maßnahmen zu Förderung der Sozialfunktion von Gewässern, zum Beispiel der Schaffung der Zugänglichkeit von Gewässern, aufgewendet werden können.

Beispiele für ökologische Maßnahmen an Gewässern III. Ordnung zeigte Maximilian Sehr vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg auf. Hier gibt es eine große Spannweite von kleinen Maßnahmen im Rahmen des Gewässerunterhalts, die von Kommunen in Eigenleistung durchführbar sind, bis zu durchaus kostenintensiven Ausbaumaßnahmen im städtischen Bereich. Die Notwendigkeit, einem Gewässer Raum für seine Entwicklung zu geben, unterstrich Dorit Bollmann, Leiterin des Sachgebiets Landespflege am Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE). Die verschiedenen Projekte und Förderprogramme des ALE ebenso wie die Flurneuordnung können hierzu beitragen. Verschiedene gelungene Beispiele, wie Gewässer innerorts wieder sichtbar und zugänglich gemacht werden können, stellte Manfred Grüner, Sachgebietsleiter Städtebau an der Regierung von Unterfranken, dar. Er rief dazu auf, Bäche wieder spürbar zu machen und zeigte, wie Fördermittel verschiedener Bereiche genutzt werden können, um innerorts auch größere Maßnahmen finanzieren zu können. Dr. Thomas Keller, Sachgebietsleiter Naturschutz an der Regierung von Unterfranken, begrüßte das Projekt von Seiten des Naturschutzes und sagte die Zusammenarbeit vor allem im Rahmen der Umsetzung der Natura 2000-Richtlinie zu. Die Veranstaltung schloss mit dem Appell an die Städte und Gemeinden, die großzügigen neuen Förderquoten der RZWas und die vielfältigen Synergien, die sich bei der Durchführung ökologischen Maßnahmen ergeben können, zu nutzen. Das neue Projekt bietet Ihnen dabei Unterstützung an.

Nähere Informationen zum Projekt „Auf zu lebenswerten Bächen“, die Präsentationen der Startveranstaltung und interessante Links zum Thema finden Sie auf der Internetseite der Regierung von Unterfranken unter Aufgaben -> „Auf zu lebenswerten Bächen“.

Startfolie Startveranstaltung „Auf zu lebenswerten Bächen“
Foto: Regierung von Unterfranken | Startfolie Startveranstaltung „Auf zu lebenswerten Bächen“
Naturnaher Bach außerorts: Strukturreiche Bäche mit naturnaher Ufervegetation sind „hotspots“ der Biodiversität und verbinden Lebensräume.
Foto: Dr. Kathrin Jackel | Naturnaher Bach außerorts: Strukturreiche Bäche mit naturnaher Ufervegetation sind „hotspots“ der Biodiversität und verbinden Lebensräume.
 
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  • juerwer@gmx.de
    Es wäre hier gut gewesen sich ein Bild vom aktuellem Zustand der Altach in Zeil zu machen und nicht veraltete Bilder zu veröffentlichen. Nach der Sanierung gab es Preise für die Ausführung. So wie der Zustand momentan ist, wäre es angebracht diese Preise reumütig zurückzugeben. Alles, was mit liebvoller Mühe angelegt wurde, hat man in diesem Sommer nach dem Starkregen im Juli entfernt. Der Bach fließt nur noch wie eine Kloake. Alles Leben darin wurde platt gemacht. Dies wäre auch einmal einen Bericht wert.
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