In der Kommission Glaube und Kirche – Eine Welt des Katholischen deutschen Frauenbundes (KDFB) kam die Überlegung auf, Frauen aus der Bibel, die oft nicht in den Gottesdiensten benannt werden, einen Raum zu geben. Die Wahl fiel auf Hanna, die im Lukasevangelium neben Simeon bei der Darstellung von Jesus im Tempel eine wichtige Rolle spielt. Da sie aber erst am Ende des Textes vorkommt und diese Bibelstelle relativ lang ist, wird sie oft nicht vorgelesen. Bei einem Abend beim Zweigverein Kürnach des KDFB haben Sr. Margit Herold, geistliche Beirätin, und Elke Schrapp von der Kommission die Figur der Hanna und ihre Bedeutung hervorgehoben. Anders als Simeon spricht Hanna, die jahrzehntelang als Witwe im Tempel gelebt und auf den Erlöser gewartet hat, über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten und lobte Gott. Hanna ist die einzige Frau, die im Neuen Testament als Prophetin bezeichnet wird und dies hebt ihre Bedeutung hervor. Das wurde auch deutlich durch eine Bildbetrachtung von Rembrandt, in der Hanna in der Szene eine Verkündigungsrolle einnimmt. In einem regen Austausch über Hanna und was sie uns heute noch sagt wurde einiges herausgearbeitet, was gerade Frauen im KDFB in ihrem Alltag bewirken, nämlich auch ein stückweit Verkündigung, in der sie der Kirche ein Gesicht geben. Hanna, die ihre Stimme erhoben hat, kann ein Vorbild für Frauen in der katholischen Kirche sein.
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