Am Pfingstsonntag, da sind Anette Herbig, Inge Holzleitner, Lothar und Antje Fuchs, Rosi Angel und Josef Störmann-Belting nicht daheim im beschaulichen 572-Seelen-Dörfchen Dipbach. Da sind die sechs Dipbacher im Dom von Mbinga und feiern das Pfingstamt mit Bischof John Ndimbo. Der Bischof aus Tansania hat sie persönlich dazu eingeladen. Dieses Pfingstamt soll der Höhepunkt ihrer zweiwöchigen Reise nach Ostafrika werden.
Persönliche Einladung nach Mbinga
Mit Bischof John haben die Dipbacher im letzten Jahr schon einmal einen Gottesdienst gefeiert. Im Rahmen seiner vierwöchigen Europareise zelebrierte er in ihrer Pfarrkirche einen Gottesdienst. Das war am 18. Juni 2017. Bischof John wollte erleben, wie in einer kleinen ländlichen Gemeinde in Deutschland eine gewöhnliche Sonntagsmesse gefeiert wird. Damals hatte er die Dipbacher zu sich nach Mbinga eingeladen. Beim gemeinsamen Essen im Pfarrheim haben die sechs Reisenden „Feuer gefangen“. Nun nehmen sie die Einladung des Bischofs an.
Die sechs Dipbacher werden von Thomas Henn vom Bischöflichen Ordinariat in Würzburg begleitet. Er ist ein erfahrener Tansania-Besucher und war „schon acht Mal drüben“. Bei der Ankunft in Daressalam am Indischen Ozean wartet schon ein Kleinbus mit einem Übersetzer auf die deutsche Gruppe. Mit ihm fahren die Dipbacher übers Land zu Klöstern, Krankenhäusern und Schulen sowie zu touristischen Sehenswürdigkeiten. Am 26. Mai werden sie mit einem kleinen Lufttaxi von der Provinzhauptstadt Songea im Süden wieder zu ihrem Rückflug nach Daressalam transportiert.
Die Vorfreude ist groß
Außer Thomas Henn war nur Lothar Fuchs schon einmal in Tansania gewesen. 1985 war das „über die Münsterschwarzacher“. Bei den Benediktinern in der Abtei Peramiho hatte der Dipbacher damals Traktoren repariert. Er freut sich unglaublich darauf, dieses Missionskloster mit seinen Schulen, dem Priesterseminar und Hospital, den 20 Betrieben und der großen Farm mit Feldern, Viehhaltung und Milchwirtschaft wiederzusehen. Dort will er auch noch einmal die Maispolenta Ugali essen. „Wir sind wirklich offen für alles“, wollen sich auch seine Reisegefährten einlassen auf ostafrikanische Gerichte mit Fisch, Hirse oder Maniok.
Geschenke im Gepäck
In der Tat freuen sich die Dipbacher „auf alles in Tansania“. Auf die Kaffeeplantagen und wilden Tiere, auf den Malawi-See und die Wildsafari im Ruaha Nationalpark, auf das Hospital in Litembo und die Projekte der Vinzentinerinnen in Mbinga. Sie wollen Land und Leute kennenlernen und sich in ihrer eigenen Lebensart vorstellen.
Deshalb haben sie ein Fotobuch über Dipbach gemacht, Kuscheltiere für kranke Kinder gesammelt, Kugelschreiber, Stifte und Schildmützen organisiert und Süßigkeiten eingepackt. Auch zwei Fußbälle und ein paar Trikots aus Dipbach sind im Reisegepäck. Die Gruppe will auf die Menschen zugehen, kleine Geschenke verteilen und sich mit ihren wenigen gelernten Worten in Kisuaheli zumindest vorstellen können.
Auf der Suche nach einem Projekt
Die sechs Dipbacher sind alle in der Kirche engagiert. Ihre Reise nach Tansania soll auch eine Art Brautschau sein. Vielleicht findet sich eine Partnerschaftspfarrei oder ein Projekt, für das sich ihre Pfarrei St. Ägidius besonders engagieren kann. „Graswurzelkontakte“, nennt das Thomas Henn und freut sich. Gerade auf die persönlichen, kleinen und zwischenmenschlichen Kontakte käme es doch in der knapp 30-jährigen Partnerschaft zwischen den Diözesen Würzburg und Mbinga an.