Besitz belastet, heißt es. Und wenn wir ehrlich sind: Uns allen fällt diese eine Ecke in der Wohnung ein, um die wir jeden Tag geschickt herumtänzeln. Weil sie voll ist mit dem schlechten Gewissen, dass man ja eigentlich mal ausmisten müsste, sich von Dingen trennen, endlich Ordnung reinbringen ins Chaos. Denn dabei wird ja nicht nur der Schrank aufgeräumt, sondern der Kopf gleich mit.
Wissen Sie alles?
Warum warten Sie dann noch?
Schritt 1:
Gehen Sie Ihre Wohnung oder ihr Haus Zimmer für Zimmer durch und räumen Sie alles aus den Schränken und Regalen. Wie viel Stauraum haben Sie wirklich? Und ist der sinnvoll genutzt? Schaffen Sie nicht als ersten Schritt mehr Stauraum an – setzen Sie sich zum Ziel, am Ende ihrer Ausmist-Aktion einen Schrank weniger zu brauchen.
Schritt 2:
Jetzt nehmen Sie sich vier Umzugskartons und einen dicken Filzstift. Beschriften sie: „Verkaufen“, „Behalten“, „Reparieren“ und „Weiß noch nicht“. Daneben stellen Sie einen Müllsack. In die „Weiß noch nicht“-Kiste kommt, wovon sie sich gerade beim besten Willen noch (!) nicht trennen können, was sie aber auch nicht mehr wirklich brauchen.
Sehen Sie die Kiste nur als Notlösung – Ihr Ziel ist es, sich immer für eine der anderen Kisten zu entscheiden. Ist die „Weiß noch nicht“-Kiste voll, kommt das Datum darauf und dann ab damit in den Keller. Haben Sie ein Jahr nach Stichtag nicht reingeschaut, landet die komplette Kiste ebenfalls im Müll.
Schritt 3:
Nehmen Sie jeden Gegenstand Ihrer Wohnung in die Hand. Seien Sie nicht zimperlich, wenn es ums Wegwerfen geht! Sie werden sehen, wie oft sie ehrlich mit „Nein“ antworten können, wenn Sie sich fragen: Brauche ich das wirklich?
Schritt 4:
Fassen Sie sinnvoll zusammen: Heben Sie keine vier halb vollen Duschgels auf, schütten Sie alle in eine Flasche um. Mischen Sie aus kleinen Resten eine Gewürzmischung. Seien Sie kreativ!
Schritt 5:
Ordnen Sie ihren Papierkram – am besten digital. Für wenig Geld bekommen Sie – und das sollte jetzt Ihre einzige nötige Anschaffung sein – einen Scanner. Wie viele Rechnungen, Bescheinigungen und Unterlagen brauchen Sie wirklich im Original? Der Rest wird eingescannt und auf einer externen Festplatte gesichert.
Schritt 6:
Entrümpeln Sie Ihren Kleiderschrank. Dinge, die sie über ein Jahr nicht anhatten, werden ausgemistet – ohne Wenn und Aber. Ausnahme: Hochzeitskleid.
Schritt 7:
Sparen Sie nur da, wo es wirklich sinnvoll ist: Wenn Sie etwas Kaputtes schon ersetzt haben, das Alte aber noch nicht weggeworfen haben – ab auf den Müll damit! Auch wenn es vielleicht mal ein sehr hochwertiges Bügeleisen gewesen ist – jetzt ist es kaputt, oder?
Schritt 8:
Räumen Sie Ihre Schränke wieder ein – und zwar sinnvoll. Das heißt: Gleiches zu Gleichem. Stapeln Sie nicht hier und dort ein paar Bücher und verteilen Sie kein Büromaterial an jeder Ecke. Wenn Dinge ihren festen Platz bekommen, brauchen sie später viel weniger Energie und Zeit, um aufzuräumen.
Schritt 9:
Sie sind noch nicht fertig. Werden Sie alles los, was nicht in der Behalten-Kiste gelandet ist. Und zwar möglichst schnell. Eine Fahrt zum Wertstoffhof, eine zum Sozialkaufhaus und eine zum Schneider sollten Ihrer Ausmist-Aktion folgen. Denn das motivierteste Entrümpeln hat nix gebracht, wenn Sie noch wochenlang über Altlasten stolpern, wenn Sie die Tür zur Abstellkammer öffnen.
Schritt 10:
Nach dem Aufräumen ist vor dem Aufräumen? Lieber gleich verzichten. Denn Nachsorge ist wichtig: Fragen Sie sich vor jedem neuen Kauf, ob Sie das Ding wirklich brauchen – und entsorgen Sie einen alten Gegenstand für jede Neuanschaffung. Einige Modeexperten etwa sind seit Jahren Verfechter des „5 Pieces Wardrobe“. Das heißt, sie legen sich pro Halbjahr maximal fünf neue Sachen zu. Das System können sie auf fast alle Konsumgüter anwenden. TEXT: Lara Meissner
