Die Südzucker AG möchte in der Fabrikstraße ein neues Bürogebäude zur Unterbringung ihrer Ochsenfurter Verwaltung errichten. Für dieses Vorhaben wurde ein Bebauungsplan erstellt, die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und Träger öffentlicher Belange hat stattgefunden. Der Bauausschuss des Ochsenfurter Stadtrates beschloss nun, dass die Verwaltung die nächsten Schritte bis zum Beschluss des Bebauungsplanes als Satzung einleiten soll. Das derzeit noch unbebaute Grundstück liegt nördlich der Fabrikstraße und gehört der Firma Südzucker. Das Unternehmen hat sich für ein neues Verwaltungsgebäude entschieden, weil das alte in der Marktbreiter Straße sanierungsbedürftig ist.
Das alte Gebäude ist nicht mehr attraktiv
Dominik Risser, bei Südzucker in Mannheim in der Unternehmenskommunikation tätig, kennt die Gründe für den geplanten Neubau. Das alte Gebäude sei schon lange nicht mehr attraktiv für die Mitarbeiter in der Verwaltung, sagt er. Deshalb soll ein zeitgemäßes Gebäude mit rund 100 modernen Büroarbeitsplätzen her, in dem ausreichend Licht vorhanden ist, das über eine Cafeteria verfügt und moderne Flucht- und Rettungswege hat. Mit anderen Worten: Das Bürogebäude soll "besser bespielbar" werden.
Genaue Pläne gibt es indessen noch nicht. Laut Risser will das Unternehmen die weitere Entwicklung des Bebauungsplans in Ochsenfurt abwarten, bevor es in konkrete Planungen einsteigt. Ziel sei aber ein Projektstart in der ersten Hälfte des neuen Jahres. Außerdem, heißt es aus Mannheim weiter, werde derzeit geprüft, ob und wie eine zukünftige Nutzung des bestehenden Verwaltungsbaus möglich sei.
Auf dem etwa einen Hektar großen Gelände an der Fabrikstraße sollen auch Parkplätze entstehen. Zwar liegt laut Planer das Grundstück zum Teil im Überschwemmungsbereich des Mains, doch könne eine Parkfläche dort vorgesehen werden. Sollten für die Parkplätze Auffüllungen nötig werden, so sei dies zulässig. wenn andernorts Ausgleichsflächen dafür geschaffen würden. Zwei solcher Flächen sind bereits vorgesehen: Eine befindet sich in direkter Nachbarschaft, nämlich dort, wo ursprünglich die Heizzentrale für die Fernwärme gebaut werden sollte. Die andere Fläche liegt zwischen Westsiedlung und Goßmannsdorf. Eine wasserrechtliche Genehmigung sei für den Bebauungsplan nicht vonnöten, darum müsse sich erst später der Bauherr bemühen.
Konflikt mit dem Nachbarn wurde entschärft
Auch die anfänglichen Konflikte mit einem anderen Bauwerber in der direkten Nachbarschaft hätten entschärft werden können, sagte Bürgermeister Peter Juks (UWG) in der Sitzung. Konkret ging es um das Rau-Gebäude in der Fabrikstraße, dessen Bauherren daraus Wohnungen machen wollen. Sie hatten sich eine freie Sicht zum Main hinunter gewünscht, die durch das geplante Bürogebäude eingeschränkt wird. Obwohl es einen Rechtsanspruch auf diese "freie Sicht" nicht gebe, so Juks, so bleibe den Planungen zufolge nun dennoch eine rund 20 Meter breite Sichtachse zum Main erhalten.
Britta Huber (Grüne) hätte gern im Bebauungsplan einen Hinweis verankert gesehen, dass das anfallende Regenwasser auf dem Parkplatz versickern können soll. Laut Planer ist zwar ein befestigter Parkplatz vorgesehen, Wasser könne aber zwischen den einzelnen Parkflächen versickern. Im Bebauungsplan könne das allerdings nicht festgelegt werden, da nicht feststehe, ob etwa die Bodenbeschaffenheit in diesem Gebiet eine Versickerung überhaupt zulässt. Erschlossen wird das Areal über die Fabrikstraße, nicht über den Schützenweg. Die Kosten für die Erstellung des Bebauungsplanes trägt, wie in solchen Fällen üblich, der Bauherr, also die Firma Südzucker.
Die Zuckerfabrik hat schon genügend Fläche versiegelt.