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Würzburg
Auf dem Weg zum idealen Stadtbaum
Informationen über robuste Stadtbäume: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Jürgen Eppel, Leiter des Instituts für Stadtgrün und Landschaftsbau, Dr. Philipp Schönfeld, Umweltreferent Wolfgang Kleiner,Christian Göpfert (Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz), Dr. Susanna Böll, Baureferent Benjamin Schneider und Gartenamtsleiter Helge Bert Grob in der Klimabaumallee am Hubland.
Foto: Georg Wagenbrenner | Informationen über robuste Stadtbäume: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Jürgen Eppel, Leiter des Instituts für Stadtgrün und Landschaftsbau, Dr.
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 26.05.2019 02:10 Uhr

350 neue Straßenbäume wurden im Stadtteil Hubland in der ehemaligen Militärbrache gepflanzt. 77 Bäume sechs unterschiedlicher Arten dienen nicht nur zur Aufwertung von Grün, Fuß- und Radwegeverbindungen, sondern direkt der Wissenschaft. „Die Bäume sind wegweisend bei der Entwicklung des Hublands zu einem grünen Stadtteil mit hoher Lebensqualität und sie werden uns auch an anderer Stelle behilflich sein, wenn es um die idealen Bäume für Erholungsflächen, Begleitgrün oder Frischluftschneisen geht“, betonte Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei einem Ortstermin an der Klimabaum-Allee zusammen mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Umweltreferent Wolfgang Kleiner, Baureferent Benjamin Schneider und Gartenamtsleiter Helge Bert Grob.

Jürgen Eppel, Leiter des Institutes für Stadtgrün und Landschaftsbau bei der LWG, erläuterte an einer neuen Informations-Stele, die nun der Öffentlichkeit übergeben wurde, die Hintergründe dieser Allianz, die 2010 begann, den „perfekten Stadtbaum“ für Würzburgs Klimazone zu suchen.  

Bäume spielen entscheidende Rolle beim Klimaschutz

Bäume in der Stadt können eine entscheidende Rolle beim Klimaschutz spielen, wenn es darum geht den CO2-Ausstoß zu kompensieren, „Frischluft“ zu produzieren, Feinstaub zu reduzieren und Aufheizungstendenzen entgegenzuwirken. Grundvoraussetzung ist jedoch die Vitalität der Bäume: Je gesünder Bäume sind, desto stärker können sie die negativen Folgen der Klimaveränderung kompensieren und ihre klimaschützende Funktion entfalten.

Das Stadtklima ist jedoch deutlich wärmer und trockener als das Klima im Wald, dem natürlichen Standort heimischer Hauptbaumarten wie Linde und Ahorn. Vorhersagen regionaler Klimamodelle zeigen, dass Hitze- und Dürreperioden sowie Extremwetterereignisse weiter zunehmen werden, wie das Beispiel des regionalen Klimamodells für Würzburg zeigt: bis Ende des Jahrhunderts muss hier im Schnitt mit 50 Hitzetagen pro Jahr gerechnet werden. Gartenamtsleiter Grob erinnerte an den letzten Rekordsommer, der 31 Hitzetage und 40 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel brachte. Schon jetzt leiden die gängigen Straßenbaumarten immer stärker unter den zunehmenden Hitze- und Dürreperioden, die sie anfällig für die zunehmende Anzahl von neuen Schädlingen und Krankheiten macht.

Straßenbaumsortiment muss erweitert werden

Um angesichts des Klimawandels noch nachhaltig Straßenbäume pflanzen zu können, ist eine Erweiterung des Straßenbaumsortiments mit stadtklimafesten Arten unabdingbar. Seit fast zehn Jahren testet die LWG im Klimawandelprojekt „Stadtgrün 2021“ mittlerweile 30 Baumarten in Würzburg, die an trocken-heiße Sommer angepasst sind. Einige dieser Arten wie die Silberlinde und die Spaeth’sche Erle haben sich für Würzburg als besonders geeignet herauskristallisiert und wurden in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Gartenamt Würzburg in der Magdalene-Schoch-Straße als „Klimabaumallee“ gepflanzt. Damit besitzt Würzburg neben der seit 2015 gepflanzten und mit Infotafeln gekennzeichneten Allee auf dem Heuchelhof bereits die zweite Klimabaumallee.

Dr. Susanne Böll, die das Projekt ebenfalls wissenschaftlich begleitet, betonte, dass mit Hilfe dieser Studie nicht nur die Bäume regelmäßig untersucht werden. Beim groß angelegten Feldversuch wird auch das Umfeld genau unter die Lupe genommen. So habe man beispielsweise die Bedeutung von Grünstreifen herausgearbeitet, diese sind wichtig, damit ein Baum auch der Artenvielfalt dienen kann.

 
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