Zu einer Sitzung außerhalb der Reihe traf sich der Auber Stadtrat im Baldersheimer Dorfgemeinschaftshaus. Schwerpunkt der Beratungen war es, einen Bebauungsplan für das neue Baugebiet "Heerstraße II" zu fassen.
Bereits mit Beschluss vom 6. August 2018 hatte der Auber Stadtrat beschlossen, zur Abrundung des Siedlungsgebietes nördlich der Heerstraße neue Bauplätze zu schaffen und das Neubaugebiet "Heerstraße II" zu entwickeln. Jürgen Bauer vom Ingenieurbüro "Plan 2O" erläuterte dem Stadtrat erneut die Argumente, die Behörden und Verbände in einer zweiten Anhörung zum geplanten Neubaugebiet vorbrachten. Entscheidendster Punkt ist dabei die Immission aus dem benachbarten Steinbruch. Nicht einmal die Sprengungen, sondern der Lärm, der durch den laufenden Betrieb des Steinbruches entsteht. Acht der vierzehn Bauplätze können deshalb aktuell gar nicht bebaut werden.
Ob und wann diese bebaut werden können, hängt von den Ergebnissen regelmäßiger Lärmmessungen des Steinbruches ab. Der Betreiber hat der Stadt zwar zugesichert, über die Ergebnisse zu informieren. Messungen finden allerdings nur alle fünf Jahre statt. Wollte die Stadt selbst messen lassen, müsse sie mit Kosten von aktuell rund 3000 Euro je Messung rechnen.
Lärmschutzwall und Regenwasserzisternen gefordert
Ein Lärmschutzwall zu einer nahen Staatsstraße ist außerdem erforderlich. Zudem dürfen Aufenthaltsräume in den Obergeschossen nur auf der straßenabgewandten Seite des jeweiligen Gebäudes eingeplant werden. Wasserrechtliche und bodenschutzrechtliche Bedenken wurden keine vorgebracht. Im Hinblick auf Artenschutz sei die bestehende Hecke als Biotop gelistet. Für Niederschläge werden von den künftigen Siedlern dort Regenwasserzisternen gefordert.
Das Amt für ländliche Entwicklung hinterfragte den Baulandbedarf der Stadt Aub. Der Stadtrat verneinte eine über den Bedarf hinausgehende Siedlungsentwicklung anzustreben. Abschließend beschloss der Stadtrat einstimmig den Bebauungsplan "Heerstraße II" und erließ eine entsprechende Satzung. Diese wird nun in der üblichen Weise öffentlich ausgelegt. Als nächstes steht die Erschließungsplanung des Baugebietes an.
Vergaben für Jugendtreff und Kindergarten
Bauamtsleiter Dietmar Schmidt gab die Vergabe von Brandschutzmaßnahmen und deren Bauüberwachung im neuen Jugendtreff im Dachgeschoss des Hauses der Wasserwacht bekannt, die für 4936 Euro und 3796 Euro vergeben wurden. Der Auftrag für neue Fenster plus Sonnenschutz im Anbau des Auber Kindergartens wurde für 20 109 Euro an den günstigsten Anbieter vergeben.
Bürgermeister Roman Menth informierte über die Höhe der diesjährigen Jugendförderung an die örtlichen Vereine. Diese betrug wieder 3000 Euro und wird verteilt für die Betreuung von insgesamt 262 Kindern und Jugendlichen. Der Markt der Vereine sei ein voller Erfolg gewesen, so Menth weiter.
Renovierung der Gemeindestraße abgeschlossen
Die Gemeindestraße von Burgerroth nach Bieberehren sei vor kurzem renoviert, die schadhafte Tragschicht abgefräst und erneuert worden. Dazu wurden die Gräben gereinigt und die Bankette befestigt. Ein Ärgernis seien Autofahrer gewesen, die trotz Sperrung durch die Baustelle gefahren seien. Michael Neckermann äußerte sein Unverständnis ferner über vermutlich "jugendliche Räuber", die bereits nach wenigen Tagen die Pfosten entlang der Straße beschädigt, umgeworfen oder abgeschnitten haben.
Manfred Neeser kritisierte die schlechte Organisation bei der Renovierung der Bieberehrener Straße. Zudem sei zu überlegen, ob der Bauhof für seine Aufgaben ausrechend besetzt sei. Hier erinnerte er an die Reparatur eines Kanalschachtes, die immer noch nicht erfolgt sei. Laut Menth sei die Kanalreparatur im Rahmen einer Überprüfung des gesamten Kanalnetzes vorgesehen.
Die Renovierung des Kirchplatzes in Baldersheim ist weitgehend abgeschlossen. Menth wies ferner auf die laufende Veranstaltungsreihe "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" hin. Mit dem Aufstellen des Koffers am Schloss, mit Stadtführungen und Vorträgen werde diese Woche in Aub begangen.