Dass es heute schwer ist, Menschen zum Dienst in der Feuerwehr zu überzeugen, musste auch die Freiwillige Feuerwehr Aub feststellen. So stand das vergangene Jahr im Zeichen der Mitgliedergewinnung. Wie Martin Ödamer, einer der drei Vorsitzenden des Feuerwehrvereins, in der jüngsten Mitgliederversammlung berichtete, hatte man im vergangenen Jahr mit verschiedenen Aktionen versucht, neue aktive Feuerwehrleute zu gewinnen.
So wurden Aufrufe und eine Anzeige im Auber Blättle geschaltet, Flyer wurden erstellt und verteilt. Guten Zuspruch fand ein "Tag der offenen Tore" im Feuerwehrhaus, bei dem sich die Wehr präsentierte, Schauübungen veranstaltete und mit den Menschen ins Gespräch kommen wollte. Der Besuch dieser Veranstaltung war sehr gut, allerdings seien die meisten Besucher von auswärts gekommen.
Persönliche Akquise
Dass die aus Altersgründen ausscheidenden Aktiven letztendlich dennoch ersetzt werden konnten und einige neue Mitglieder den Weg zur Feuerwehr fanden, lag letztendlich daran, dass die drei Vorsitzenden, Frank Jacob, Martin Ödamer und Klaus Pfeufer, von Haus zu Haus gingen und mögliche Kandidaten direkt angesprochen haben. Erst auf diese Weise konnte eine Hand voll neuer Aktiver für die Wehr gewonnen werden.
So konnte Kommandant Stefan Gruber bei der Mitgliederversammlung doch einige neue Feuerwehrleute begrüßen. Mit den fünf neuen Aktiven stieg deren Anzahl auf nunmehr 48. Acht Jugendliche bereiten sich in der Jugendfeuerwehr auf den aktiven Dienst vor. Gerne würden die Betreuer auch einige Mädchen in der Jugendfeuerwehr ausbilden. Ferner zählen 20 passive und acht Fördermitglieder zur Auber Wehr.
Angesichts dessen, dass in der Auber Feuerwehr die in den 1960er-Jahren als eine der ersten deutschlandweit eine eigene rein weibliche Löschgruppe stellte, sei es laut Gruber schade, dass derzeit nur drei Frauen aktiven Dienst leisten. Hier hoffe man, künftig wieder mehr Frauen und Mädchen für den Feuerwehrdienst gewinnen zu können.
Eifrige Jugendwehr
Kommandant Stefan Gruber konnte der Mitgliederversammlung neben den üblichen Übungen und Schulungen von drei Brandeinsätzen seit der letzten Mitgliederversammlung berichten. Zweimal wurde die Wehr zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen gerufen. Ein Mal stellte man eine Sicherheitswache.
Von der Arbeit in der Jugendfeuerwehr berichtete Gruber über zahlreichen Übungen: Die Jungs seien mit viel Eifer bei der Sache, so dass die Betreuer Joachim Gerschütz und Erwin Schwarz immer gefordert seien. Bei den beiden bedankte er sich für die tatkräftige Unterstützung.
Auch abseits des eigentlichen Feuerwehrdienstes war die Auber Wehr im vergangenen Jahr wieder gefordert. So stellte die Wehr den Maibaum auf, präsentierte sich beim "Tag der offenen Tore", veranstaltete den traditionellen Grillabend im Sommer, die Adventsfeier im Winter. Besonderes Highlight war wieder der Besuch der Partnerfeuerwehr aus Wrixum auf Föhr im September. Hier organisierte die Wehr zusammen mit der Auber Stadtkapelle für ihre Gäste ein dreitägiges Programm, das bei Gästen wie auch bei den Einheimischen sehr gut ankam.
Festkommers am 18. März
Im laufenden Jahr steht die 150-Jahr-Feier der Feuerwehr an: Sie beginnt mit einem Festkommers am 18. März, bei dem eine Reihe von Ehrungen anstehen. Den Abend will man mit einem unterhaltsamen Programm gestalten.
Das eigentliche Jubiläumsfest wird am Samstag und Sonntag, 17./18. Juni im Spitalgarten gefeiert. Mit einem Stimmungsabend am Samstag, musikalisch gestaltet von den Rodheimer Musikanten, einem Festgottesdienst und einen Frühschoppen am Sonntag, bei dem die Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth auftritt und einem Festnachmittag mit Kinderprogramm am Nachmittag, für den die Kapelle "Junges Blasorchester Marl" gewonnen wurde, hofft die Auber Wehr auf regen Besuch.
Bürgermeister Roman Menth bedankte sich bei den Aktiven für den geleisteten Dienst. Wie wichtig dieser sei, habe der Großbrand an einem Schweinestall im nahen Waldmannshofen kürzlich erst wieder gezeigt. Im Hinblick auf die Gewinnung neuer Aktiver sei ja schon einiges passiert. Die Arbeit der Feuerwehr werde im Städtchen sehr wohl wahrgenommen und geschätzt.
Bedarfsplan für Feuerwehr
Hinsichtlich der künftigen technischen Ausstattung der Feuerwehren finden in der nächsten Woche erste Gespräche statt – für einen Feuerwehrbedarfsplan, auf dessen Ergebnisse er auch als Bürgermeister gespannt sei.
Auch Kreisbrandmeister Christian Buchholz freute sich über die personelle Entwicklung in der Auber Wehr. Den neuen Aktiven wünschte er einen guten Einstand. Er ließ ferner wissen, dass künftig nicht mehr bei jedem Einsatz automatisch ein Dienstgrad der Landkreisfeuerwehr kommen werde. Erst wenn die übergeordneten Feuerwehrdienstgrade der Auffassung seien, dass die örtlichen Wehren Unterstützung benötigen oder wenn die vor Ort verantwortlichen nach Unterstützung rufen, werde die Landkreisfeuerwehr eingreifen.