Die Stadt Aub trauert um ihren Ehrenbürger Helmut Veeh, der im Alter von 90 Jahren gestorben ist.
Veeh war in Aub aufgewachsen, hatte hier einen Friseursalon betrieben. Er war Mitglied in vielen der Auber Vereinen. Da sein Friseursalon nahe dem Feuerwehrhaus lag, hatte er bei der Auber Feuerwehr die Aufgabe, im Alarmfall die Tore aufzusperren, noch bevor die ersten Einsatzkräfte ankamen. Selbst gerne zu Fuß unterwegs pflegte er viele Jahre lang die Wanderwege rund um Aub. Für Narrhutia schminkte er die Darsteller bei den Prunksitzungen und bei Theateraufführungen.
Schon in jungen Jahren musste er im Friseurgeschäft des Stiefvaters mithelfen, den Vater hatte er im Alter von sieben Jahren verloren. So lag es nahe, selbst das Friseurhandwerk zu erlernen und schließlich das elterliche Geschäft zu übernehmen. Zusammen mit seiner Ehefrau Renate hatte er drei Kinder. Zwillingsbuben starben kurz nach der Geburt und auch die Tochter verstarb schon in jungen Jahren.
Über Aub hinaus wurde er bekannt durch sein Buch über das Ende des zweiten Weltkrieges. Obwohl er selbst nie Soldat war, interessierte ihn das Geschehen zum Kriegsende, das er im heimatlichen Aub miterlebt hatte. In akribischer Kleinarbeit begann er zu recherchieren. Mit viel Detailkenntnis stellte er seine Ergebnisse zusammen und veröffentlichte sie im Jahr 1995 unter dem Titel "Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen".
Obwohl er von außen zunächst keine Unterstützung hatte, lag ihm die Sache doch so sehr am Herzen, dass er das Buch schließlich im Eigenverlag drucken ließ und selbst vertrieb. Mit aktualisierten Fakten schrieb er auch eine Ergänzung. Im Jahr 2008 schließlich war die gesamte Auflage vergriffen. Sein Buch hat er nach dem Verkauf der letzten Exemplare nicht mehr neu auflegen lassen, gab stattdessen seine Texte in digitaler Form als CD-ROM heraus.
Als Anerkennung seiner vielfältigen Verdienste um seine Heimat hat ihm der Auber Stadtrat im Oktober 2005 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Seine Besetzung findet auf dem Auber Friedhof auf Wunsch seiner Witwe Renate im engsten Familienkreis statt.