Die Stadt im Gollachtal wird ein neues Seniorenheim bekommen. Das brachte der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung einstimmig auf den Weg, kein Wunder, war der Beschluss doch von Landrat Eberhard Nuß in mehreren Sitzungen und Beratungen gut vorbereitet worden. Und so gab es keinen Diskussionsbedarf mehr. Die Stadt stellt ein Grundstück dafür zur Verfügung und ein Bauträger errichtet das neue Seniorenheim Gollachtal mit einer Kapazität zwischen 40 und 54 Plätzen. Geschätzte Kosten: vier Millionen Euro. Die neue Einrichtung hätte einen Einzelzimmer-Anteil von 85 Prozent. Am Rande der Sitzung war zu erfahren, dass es sich um ein Grundstück in der Nähe des Feuerwehrgerätehauses handelt.
Die Vorgeschichte ist einfach und Nuß brachte sie so auf den Punkt: Das derzeitige Seniorenheim in Aub ist baulich in einem schlechten Zustand und so wurden Alternativen untersucht. Die ersatzlose Schließung will niemand, sagte der Landrat, denn die Stadt Aub hat klar gemacht, dass sie auch weiterhin an so einem vom Landkreis betriebenen Heim interessiert ist. Die hohe Auslastung der Einrichtung spreche außerdem Bände, so Nuß. Bei einer Schließung würden außerdem 40 Angestellte ihren Arbeitsplatz in Aub verlieren.
Neubau kommt günstiger
Eine Totalsanierung kostet 4,4 Millionen Euro. Das lohnt sich nicht, meinte der Kreischef. Und erhielt massive Unterstützung von der jetzigen Einrichtungsleitung des alten Heimes in Aub. Die Kosten einer Sanierung überschreiten bei weitem die Kosten eines Neubaues. Selbst bei einer großen Renovierung wäre das jetzige Gebäude in jeder Hinsicht wieder ein Kompromiss.
Eine Minimalsanierung würde 1,2 Millionen Euro kosten und löse auf Dauer die Probleme nicht. Also Neubau, „die Idee gefällt mir“, sagte der Landrat. Das hätte den Vorteil, dass hier sowohl architektonisch wie pflegerisch eine moderne und attraktive Gestaltung möglich werde.
Der Kreis wird dieses Modell anstreben: Die Stadt Aub verkauft das Grundstück an einen Bauträger, der das neue Pflegeheim baut und dann an die Senioreneinrichtungen des Landkreises langfristig vermietet. Der Landkreis muss sich dann laut Nuß Gedanken machen, was nach der Schließung mit dem alten Gollachtal-Heim passiert und welche Nutzung dorthin passt.