
Fast einen Monat lang wurden zwei Assistenzärztinnen aus Würzburgs Partnerstadt Mwanza/Tansania am Uniklinikum Würzburg in speziellen Bereichen der Anästhesiologie weitergebildet, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Bugando Medical Centre (BMC) ist die Partnerklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) in Würzburgs Partnerstadt Mwanza. "Zur Vervollständigung der anästhesiologischen Facharztweiterbildung im BMC laden wir von Zeit zu Zeit Assistenzärzte des letzten Weiterbildungsjahres zu uns ein. Hier können sie Erfahrungen in Anästhesiebereichen sammeln, die in ihrem Heimatkrankenhaus nicht so stark vertreten sind, wie zum Beispiel Regionalanästhesie, Kinderanästhesie sowie die Anästhesie bei Herz- oder Gehirnoperationen", sagt Daniel Röder.Der Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie organisierte die Hospitation von Debora Madyedye und Fatma Said am UKW. Die beiden Assistenzärztinnen waren vom 4. bis 31. Mai in Würzburg.
"Wir wurden am Uniklinikum sehr freundlich empfangen", berichtete Debora Madyedye am Ende ihres Würzburg-Aufenthalts, "Die Kollegen waren sehr hilfsbereit und haben uns über viele etablierte Maßnahmen informiert, wie zum Beispiel das postoperative Schmerzmanagement oder die Prämedikation von Kindern. Auch wir am BMC sollten den Patienten, besonders den Kindern, noch häufiger durch beruhigende Medikamente die Angst vor ihrer Operation nehmen." Eine weitere Erkenntnis von Madyedye aus der Hospitation: "Wir werden künftig am BMC noch deutlich mehr Patienten vor der Operation visitieren – das ist in unserem System leider nicht verpflichtend." Ihre Kollegin Said lobte: "Das UKW ist ein großes Klinikum mit vielen Studierenden, aber es ist nie überfüllt. Jeder Student hat genug Gelegenheit, am Patienten zu lernen. Für mich persönlich war es unter anderem wertvoll, neue Eingriffe kennenzulernen, wie beispielsweise offene Herzoperationen."
Der Aufenthalt der beiden Ärztinnen wurde finanziert von der Initiative „Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit“, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit der Else Kröner-Fresenius-Stiftung getragen wird. Hintergrund der Anästhesie-Weiterbildungsinitiative ist, die Anzahl der Anästhesie-Fachärzte in Tansania zu erhöhen. Aktuell findet man im gesamten Land nicht mehr als 25 ausgebildete Anästhesisten, die meisten Narkosen werden dort von Pflegekräften durchgeführt, so die Mitteilung.