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Weinbaupräsident Artur Steinmann: Söder sollte das Wasser zur Chefsache machen
Naht das Ende des Weinbaus in Franken? Auf diese im vergangenen Samstagsbrief aufgeworfene Frage antwortet Weinbaupräsident Artur Steinmann mit einer klaren Forderung.
Ministerpräsident Markus Söder soll das Wasser in Bayern zur Chefsache machen, wünscht sich Weinbaupräsident Artur Steinmann (links), hier bei einem gemeinsamen Treffen im Thüngersheimer Scharlachberg.
Foto: THOMAS OBERMEIER | Ministerpräsident Markus Söder soll das Wasser in Bayern zur Chefsache machen, wünscht sich Weinbaupräsident Artur Steinmann (links), hier bei einem gemeinsamen Treffen im Thüngersheimer Scharlachberg.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 22.10.2020 02:16 Uhr

In dem Samstagsbrief vom 11. Oktober an Artur Steinmann ging es um die Frage, ob der Weinbau in Franken in Anbetracht der Trockenheit und des Klimawandels noch eine Zukunft hat. In seinem Antwortschreiben betont der Weinbaupräsident, dass "die Herausforderungen an uns Winzer derzeit sehr hoch" seien und man "in der Tat eine Anpassungsstrategie an den Klimawandel" brauche. Weiterhin schreibt er: "Die Spätfröste werden uns begleiten. Der Austrieb der Weinberge ist, bedingt durch den Klimawandel, schon im April und in dieser Jahreszeit sind Temperaturen unter null Grad nicht außergewöhnlich. Es gibt aber Möglichkeiten, um die schlimmsten Ausfälle durch Frost zu verhindern. Wir können durch Frostberegnung, Frostkerzen oder Windmaschinen zumindest teilweise unsere Ernte retten."

Weiter heißt es: "Auch auf neue Schädlinge, die durch die Globalisierung in unsere Weinberge einziehen, können wir reagieren, zum Beispiel bei der Kirschessigfliege. Unsere Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim hat es in verhältnismäßig kurzer Zeit durch intensive Forschung geschafft, uns ein wirksames Gegenmittel zur Verfügung zu stellen, das sogar ökologisch unbedenklich ist. Das haben wir im Griff, es wird also immer wieder Möglichkeiten geben zu reagieren."

Zum Thema Wasserknappheit betont Steinmann: "Wenn ich über die Wasserversorgung unserer Weinberge nachdenke, ziehen vor meinem geistigen Auge dunkle Wolken auf. Dabei gibt es wirklich intelligente Lösungen. Wenn wir keine gemeinsame Lösung für ein Bayerisches Wassermanagement hinbekommen, muss man sich wirklich die Frage stellen, ob das Ende des Weinbaus in Franken naht. Wir arbeiten derzeit mit anderen Verbänden wie Gemüse, Obst und Hopfen an einer gemeinsamen Lösung. Das Thema Wasser ist sehr komplex und hoch emotional, deshalb muss es ganzheitlich betrachtet werden. Unsere Väter haben den Rhein-Main-Donau Kanal gebaut, um einen Wassertransfer vom regenreichen Südbayern nach Nordbayern zu ermöglichen, welches im Wesentlichen von der Industrie verbraucht wurde. Das war eine sehr kluge Investition. Heute wird darüber nachgedacht, diese Überleitung zu verdoppeln, davon sollen auch die Landwirtschaft und der Weinbau profitieren. Es geht darum, das vorhandene Wasser so effizient wie möglich zu nutzen."

Abschließend fordert Steinmann "die Unterstützung der Politik und die Akzeptanz der Gesellschaft für die Bewässerung unserer über die  Jahrtausende gewachsenen Kulturlandschaft. Wenn Ministerpräsident Markus Söder das Wasser in Bayern zur Chefsache macht, hat der Wein aus Franken und der ländliche Raum in Nordbayern eine gute Zukunftsperspektive."

 
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