zurück
Burggrumbach
Armut, Ausbeutung, Unfreiheit: Das dörfliche Leben der Bauern im Mittelalter in Burggrumbach
Bearbeitet von Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 16.02.2024 02:56 Uhr

Der Kulturgeschichtliche Arbeitskreis Burggrumbach hat eine neue heimatgeschichtliche Dokumentation zu Geschichte der Höfe in Burggrumbach herausgegeben. Es ist der fünfte Teil der Reihe "Dörfliches Leben". Damit wird die Burggrumbacher Chronik mit den Höfen am Angerweg und in der Bergstraße bis zur Ritterstraße fortgesetzt. Darüber informiert Günter Dusel vom Kulturgeschichtlichen Arbeitskreis Burggrumbach in einer Pressemitteilung, dem auch die folgenden Informationen entnommen sind.

Die Entwicklung der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte unserer Heimat, wie auch der ländlich-bäuerlichen Kultur, wird in dem Leitartikel „Das Leben der Bauern im Mittelalter“ dargelegt. Die überwiegende Mehrheit der Menschen hat in den letzten Jahrtausenden in Armut und Unterdrückung gelebt, mit einem großen Risiko von Pandemien und Hungersnöten.

Kein Bauer sehnte sich danach, als Leibeigener zu schuften

Kein Bauer sehnte sich danach, als Leibeigener tagein, tagaus für seinen Herrn zu schuften und kein Handwerker sah es als seine gottgewollte Aufgabe an, mit den Abgaben seinem Fürsten ein weiteres Lust- oder Jagdschloss zu finanzieren. Über Jahrhunderte mussten die Bauern - ein rechtloser Stand - im Mittelalter Ausbeutung, Unterdrückung und soziale Ungleichheit ertragen. Immer wieder rebellierte der gemeine Mann gegen die göttliche Ordnung: Aufruhr, Ständekämpfe und Bauernkriege.

Aus der europäisch-christlichen Kultur leiteten jahrhundertelang die Eliten (Adel und Klerus) das Recht zur Unterdrückung ab. Grundpfeiler blieb das Modell der gottgewollten Ordnung der Welt: Bauern und Handwerker dienen mit ihrer Hände Arbeit der Gesellschaft, der Adel herrscht und die Geistlichkeit kümmert sich um das Seelenheil.

Immer wieder haben sich Menschen auf Kosten anderer Vorteile verschafft

Immer wieder haben sich Menschen auf Kosten anderer Vorteile verschafft und sich dafür Begründungen und legitimierte Denkweisen ausgedacht. Im Mittelalter berief man sich auf die gottgewollte Ordnung, um die Ausbeutung zu begründen. Dass aber Menschen nicht akzeptieren, dass die Dinge sind, wie sie sind, ist seit je ein Motor der Geschichte gewesen.

Bürgermeister Fischer bedankte sich für das Engagement des Kulturgeschichtlichen Arbeitskreises, besonders für die Projekte der heimatgeschichtlichen Erschließung von Burg und Dorf. „Die Dorfgeschichte aufzubereiten und für nächste Generationen begreif- und erlebbar darzulegen“, so Fischer, „bedeutet, einen Schatz des Lebens zu erschließen und zu bewahren.“

Die Broschüre umfasst 80 Seiten, ist mit zahlreichen historischen Bildern illustriert und mit Quellen belegt. Den Heimatgeschichtsband gibt es für fünf Euro in der Gemeindeverwaltung Unterpleichfeld. Der Erlös aus dem Verkauf wird erneut für Projekte der heimatgeschichtlichen Erschließung des Ortes eingesetzt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Burggrumbach
Burggrumbach
Dorfgeschichte
Leibeigene
Mittelalter (500 - 1419)
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top