In vielen fränkischen Gemeinden glänzen nur die Neubaugebiete, während die Ortskerne erodieren und tristen Verfall bezeugen - nicht so in Margetshöchheim. Hier reihen sich im Altort schmucke Anwesen mittlerweile fast wie Perlen aneinander. Ein Grund dafür ist der Beschluss des Gemeinderates aus dem Jahr 2006, die gelungensten Sanierungsprojekte im Altort mit finanzieller Förderung und öffentlicher Anerkennung zu würdigen. Der Margetshöchheimer Altortpreis war geboren. Er wird jährlich in drei Kategorien verliehen, neben Komplettsanierungen werden in den Kategorien Teilsanierung und Detailsanierung auch kleinere Projekte ausgezeichnet, die nachahmenswert sind. Traditionell findet die Verleihung beim Neujahrsempfang statt.
In der Kategorie Detailsanierung bekam Armin Bauer den diesjährigen Preis für das neue zweiflügelige Holztor an seinem Anwesen in der Erlabrunner Straße 2. Wo früher eine zuplakatierte Bretterwand war, hat Bauer zusammen mit dem Margetshöchheimer Zimmermann Gerald Hanft und dem Himmelstadter Kunstschmied Roland Gräf in aufwändiger Handarbeit ein Tor nach historischem Vorbild geschaffen, das das Gebäude des ehemaligen "Gasthaus Engel" nun auch nach außen wieder in neuem Glanz erstrahlen lässt.
Charmantes Häuschen
Auch am Mainufer ist eine neue "Perle" enstanden: auf Höhe des alten Festplatzes steht das charmante kleine Häuschen Zur Mainfähre 6, das Sabrina Anderl zusammen mit ihren Eltern Heinz und Martina Anderl umsichtig sanierte. Es ist zwar nicht so mondän wie die großen Anwesen in der Nähe des Rathauses, aber ortsbildprägend und eines der ältesten Gebäude. Im Urkataster ist es - im Gegensatz zum Rathaus - bereits verzeichnet. Für die Sanierung erhielt Anderl den Altortpreis in der Kategorie Teilsanierung.
Kommt man über den Mainsteg nach Margetshöchheim, erblickt man gleich einen der schönsten neuen Hingucker: das aufwändig renovierte Fachwerkhaus in der Mainstraße 2. Das Anwesen von Jutta und Friedrich Heymanns zählt nicht nur zu den markantesten, sondern auch zu den ältesten Gebäuden des Ortes: an der linken, mit Schnitzwerk versehenen Säule prangt die Jahreszahl 1197. Für ihre gelungene Arbeit bekam Ehepaar Heymanns den Altortpreis in der Kategorie Komplettsanierung verliehen. Dass Heymanns sich für die Erhaltung historischer Bausubstanz absolut begeistern, hatten sie bereits früher unter Beweis gestellt - im Jahr 2006 bekamen sie den Altortpreis schon einmal für die beispielhafte Restaurierung des ersten Margetshöchheimer Schulhauses in der Mainstraße 14, das zu den größten Schmuckstücken des Ortes zählt.
Engagierte Eigentümer
Bei der Preisverleihung lobte Bürgermeister Waldemar Brohm das große Engagement der Eigentümer für die historische Bausubstanz: "Am Ende kommt es immer darauf an, dass sich Menschen dieser Häuser annehmen und mit Demut und Respekt vor dem Alter ein Schmuckstück daraus machen. Da sind viele Ortschaften neidisch!"