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WÜRZBURG
Anti-israelische Demo unter türkischer Flagge
Rund 120 Menschen demonstrieren am Sonntag in der Plattnerstraße gegen die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels.
Foto: Patty Varasano | Rund 120 Menschen demonstrieren am Sonntag in der Plattnerstraße gegen die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels.
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 22.12.2017 02:59 Uhr

Etwa 120 Frauen, Kinder und Männer demonstrierten am Sonntagnachmittag in der Plattnerstraße gegen die Absicht des US-Präsidenten Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Aufgerufen hatte die Union der europäisch-türkischen Demokraten (UETD) Würzburg.

Die UETD gilt als verlängerter Arm des türkischen Präsidenten Erdogan in Europa. Medien wie „Spiegel“, „Welt“ oder „Zeit“ beschreiben sie als Lobby des türkischen Präsidenten Erdogan. Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp hält sie für Tarnorganisation von Erdogans Partei AKP, „die Leute konsequent Richtung Ankara orientiert und erfolgreiche Integration sowie bessere Teilhabe türkischer Mitbürger in Deutschland behindert“.

Der Unterschied zwischen Trump und Erdogan

Den „Stuttgarter Nachrichten“ zufolge hat die UETD die Aufgabe, „unter anderem Einfluss auf die Medienlandschaft, die Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland zu nehmen.“ Wie andere Rechercheure auch bezeichnet das Redaktionskollektiv Correctiv die UETD als „offen antisemitisch“.

Hakki Arslan von der Würzburger Filiale der UETD hat die Kundgebung angemeldet. Im Gespräch mit dieser Redaktion sagte er, dass die Demonstranten Trumps Jerusalem-Beschluss nicht anerkennen. Trump habe „in diesem Gebiet nichts zu sagen“. Die Frage, ob das nicht auch für Erdogan gelte, verneinte er. Der türkische Präsident hatte Israel einen „Terrorstaat“ geheißen.

Arslan versicherte, die Kundgebung solle nicht anti-israelisch sein. Die UETD wolle, „dass Jerusalem auch den Palästinensern gehört“. Gefragt, ob er „auch“ oder „nur“ meine, bekräftigte er das „auch“.

Die zwei Gesichter der UETD

Die Teilnehmer und manche Redner machten einen anderen Eindruck. So zeigte eine Demonstrantin ein Schild, das das antisemitische Klischee vom „Kindermörder Israel“ aufgriff. Auf mehreren Schildern war eine durchgestrichene jüdische Flagge zu sehen. Diese Schilder, sagte Arslan, gehörten nicht der UETD. Tatsächlich aber lagen sie einem mitgebrachten Anhänger, aus dem die Teilnehmer sich mit türkischen und palästinensischen Fahnen und weiteren Schildern und Plakaten versorgten.

Die UETD will nach eigener Aussage „das politische, soziale und kulturelle Engagement der Türken in der Europäischen Union, bei dem (…) der Integrationsprozess in die europäische Gesellschaft im Vordergrund stehe, fördern.“ Correctiv beschreibt die Organisation als janusköpfig. In deutscher Umgebung zeige sie sich offen und verständlich, nach innen sei sie aggressiv und nationalistisch.

Kein Wort über die Gewalt von Hamas und Hisbollah

In der Plattnerstraße sprachen die Redner im Wechsel türkisch und deutsch. Die Teilnehmer unterbrachen besonders die türkischen Reden immer wieder mit Sprechchören wie „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) oder, so übersetzte ein Polizei-Dolmetscher, „Israel raus aus Palästina“.

Deutschsprachige Redner entwarfen ein Bild, wonach die Palästinenser die Opfer der Politik westlicher Großmächte sind. Mit der Gründung des Staates Israel hätten die USA sich einen Brückenkopf in den Mittleren Osten verschafft. Ein Redner forderte die Zwei-Staaten-Lösung, ein anderer warnte vor Hass unter Juden, Muslims und Christen.

Sie warfen Israel Unterdrückung und Gewalt gegen die Palästinenser vor. Sie sprachen nicht darüber, dass arabische Staaten wie Saudi-Arabien Israel auslöschen wollen und dass Hamas und Hisbollah Israel militärisch attackieren,

Ein Redner ruft zur Rückeroberung des Tempelbergs

Ein Redner rief: „Zionismus ist Faschismus“. (Der Zionismus ist die Idee vom jüdischen Staat als Antwort auf die antijüdischen Pogrome in ganz Europa, über Jahrhunderte hinweg.)

Adel Ateah von der Islamischen Gemeinschaft Würzburg in der Barbarastraße erklärte, es gebe 2,5 Millionen Juden – damit meinte er die arabischstämmigen jüdischen Israelis. Gegen die habe die UETD nichts, die seien willkommen. Aber es gebe auch 14,5 Millionen Zionisten - jene, die aus Europa und Äthiopien stammen. Er sprach von aus Europa „Vertriebenen“. Sie alle seien „Blutsauger“ und „nicht willkommen“. Er sagte auch, die Al Aksah-Moschee auf dem Tempelberg (Zion) in Jerusalem könne man „mit Schreien und Singen nicht zurückerobern, nur mit der Tat“.

Strafrechtlich relevante Vorkommnisse gab es einer Polizeisprecherin zufolge keine.

 
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    Ob die Mitglieder dieser Vereinigung die Aussagen des Filialleiters "auch" in der Form wahrgenommen haben.
    Mit dem Januskopf haben Sie absolut recht, Herr Jung.
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  • F. B.
    Lieber User, wir lassen durchaus Kritik zu allen Themen auf unserem Angebot zu. Jedoch muss sie sich in einem angemessenen Rahmen bewegen, nicht verallgemeinern oder andere verletzen. In Ihrem gestrigen Kommentar haben Sie geschrieben, dass die Türken nur Ressentiments und Missgunst gegenüber der drei Religionen schüren wollten. Diese verallgemeinernde Kritik verstößt gegen die Netiquette. Sie können Ihren Kommentar gerne verändern, wenn Sie das möchten. Wir achten darauf, dass die Netiquette eingehalten wird und sperren notfalls Kommentare. Freundliche Grüße, Denise Schiwon
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  • A. F.
    Wem als Migrant unsere Art der Demokratie nicht gefällt, kann ja gerne in seine Heimat zurück kehren, auch in die Türkei.
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  • d. m.
    Aufgrund unserer Zuwanderungspolitik und der mangelnden Integration müssen wir uns wohl daran gewöhnen, dass aus irgendwelchen Gründen immer öfters Demonstrationen mit ausländischen Fahnen auf deutschem Boden stattfinden. Dies wird zukünftig immer mehr werden, da viele neue "Mitbürger" jeden vermeintlichen Missstand in ihrer eigentlichen Heimat hierher nach Deutschland tragen und unser Recht auf Meinungsfreiheit gnadenlos ausgenutzt wird. Es ist für mich sehr bedenklich, wenn die unterschiedlichen Nationaliäten ihren Zwist aus ihrer Heimat hier in Deutschland weiter führen. Dies ist aus meiner Sicht eine falsche Integration und führt nur zu Ärger und Unruhen zwischen den einzelnen Nationalitäten. Das verheerende ist aber, dass dies dann bei uns stattfindet. Warum benötigt man in Deutschland einen Verein wie die UETD? Für mich fördert so etwas nur eine Spaltung und keine Integration. Früher ist musste man ins Ausland um fremde Kulturen kennen zu lernen heute reicht die nächste Stadt.
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    Es war eine Öffentliche Kundgebung.
    Alle Nationalitäten waren Herzlich eingeladen.
    Nur verstehen wir leider auch, das den Deutschen all die jahre, bei dieser Sache , wenn es um Israel geht, sehr viel Angst gemacht wurde.
    Alles was sie sagen , wird auf die Waagschale gelegt. Sie trauen sich nicht einmal eine Kritik zu äußern, wenn Internationales recht verletzt wird.

    Uns ist es egal , wer unser Wort auf die Waagschale legt. Wir werden uns weiterhin in einer Demokratischen Form für die Menschen in Palästina einsetzen.

    Unser Ziel ist ein Miteinander in Frieden, nicht der Hass oder die Hetze.
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  • A. F.
    Mehmet:
    ZITAT: Unser Ziel ist ein Miteinander in Frieden, nicht Hass oder die Hetze.
    Dann demonstriert doch mal gegen euren Präsident Erdogan und für die Freilassung der unrechtmäßig festgehaltenen deutschen Journalisten in der Türkei.
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  • M. G.
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  • M. G.
    Ich habe es Ihnen nun schon mehrfach erklärt. Es wurden keine Kommentare verändert. Sie wurden lediglich gesperrt. Bei der Menge an Kommentaren,die wir täglich erhalten, kommt es ab und an vor, dass einmal ein Kommentar im Nachinein erst gesperrt wird.
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  • M. G.
    Lieber User, ich weise Sie jetzt noch einmal darauf hin, dass der Kommentar nachträglich entfernt wurde und somit auch Ihr Kommentar, der sich auf den Netiquette-verletzenden-Kommentar bezog. Ein Bild dieses gesperrten Kommentars zu vröffentichen, ist demnach ebenfalls nicht der Netiquette entsprechend. Freundliche Grüße, Denise Schiwon
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  • H. F.
    Man stelle sich mal vor, Neonazis hätten in ähnlicher Form gegen Israel demonstriert. Die Folge wäre ein großer medialer Aufschrei und eine Würzburg-ist-bunt-Demo gewesen, unterstützt von allen Parteien und der Stadtverwaltung.
    So bleibt es hingegen sicher nur bei betretenem Schweigen.
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  • M. G.
    Sehr geehrter User, wie ich Ihnen bereits erklärt habe, wurde der Kommentar auf den Sie sich bezogen haben, entfernt, da er nicht der Netiquette entspricht. Er wurde versehentlich veröffentlicht. Durch eine nachträgliche Sichtung jedoch entfernt. Deshalb auch die Kommentare, die sich darauf beziehen. Die Main-Post will dadurch nichts vertuschen, sondern achtet darauf, dass die Netiquette eingehalte wird. Freundliche Grüße, Denise Schiwon
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  • H. F.
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  • P. S.
    Ich bin nicht das was man einen sehr Gläubigen Menschen nennen kann.Aber ich akzeptiere das die Religion oder der Glaube an etwas dem menschlichen Miteinander hilft.Und das ist auch gut so.
    Ich habe keine Verständniss seinen Glauben so auszulegen wie man es gerade braucht.
    Die Toleranz täten allen gut , und das gilt aber auch dafür das man in dem Land das einem die Gastfreundschaft schenkt auch diese und seine Verpflichtungen zu schätzen weiß.
    Vielleicht sollten auch andere Gruppierungen bevor sie immer in unserem Land Ansprüche stellen die Sie sich in ihrem Heimatland nicht trauen mal zu Herzen nehmen.
    P.S. ich bin weder ein nazi noch ein linker, sondern nur ein interessierter Beobachter der Vorgänge in meinem Heimatland das viel für mich getan hat, und für das ich auch gerne bereit bin manche Unanehmlichkeit hinzunehmen.
    Und nicht immer nur Forderungen zu stellen.
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  • B. E.
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    Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde entfernt. Deshalb wird Ihr Kommentar ebenfalls entfernt, um die anderen User nicht in die Irre zu führen. Freundliche Grüße,
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  • M. G.
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    Nachdem ich den Jornalist der Mainpost auf der Kundgebung gesprochen hatte, habe ich gleich gewußt , daß er sowas schreiben wird und die Sache ganz wo anders hin ziehen wird.

    Der Journalist zitiert die Zeit, Welt und Spiegel Verlag, wie sie über die Uetd denken.
    Das zeigt mir das die Main Post keine eiGene Initiative hat.
    Sie zitieren genau die Medien wo schon oft unwahres zeug in die Welt gesetzt haben.

    Danke das sie uns nicht enttäuscht haben, indem sie uns ihre Position gezeigt haben.

    Mit der Aussage hier, setzen Sie ein Zeichen, das der Krieg im Nahen Osten und die ganzen sterbenden Menschen ihnen egal sind.

    Dieses Bericht von dem Journalisten ist nicht unabhängig.

    Wir als Uetd stehen für Palästina und sind gegen die Entscheidung Donald Trumps.
    Wir sind für ein Unabhängigen Staat Palästina.
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  • R. D.
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